JonnyvsSherlocks Filmempfehlung: Pans Labyrinth (2006)
Guillermo DelToro hat mit diesem Film ein absolut geniales Gesamtwerk geschaffen. Wir erleben den Film durch die unschuldigen Augen eines Kindes. Man könnte sich kaum eine gemeinere Perspektive für einen Kriegsfilm ausdenken. Kriegsfilm??? Ja, für mich ist es ein Kriegsfilm. Die Fantasyelemente kann man interpretieren wie man will. Für mich ist es eindeutig die Art des kleinen Mädchens, mit den schrecklichen Dingen fertig zu werden, die sie Tag für Tag erlebt. Eine Art Verdrängungsprozess. Und wie diese beiden Welten in einander verschmelzen, sich gegenseitig anstacheln und wieder verstoßen. Das ist wahre Filmkunst. Wir akzeptieren diese märchenhaften Zusammenhänge sofort als Teil der Welt, nicht als Fremdkörper. Es wirkt gar nicht so unwirklich. Viel unwirklicher dagegen erscheinen einem die ganzen Grausamkeiten, die in der „realen“ Welt passieren. Und das macht den Film so genial. Es ist ein richtiges Psychogramm. Einerseits der Hauptfigur, andererseits der ganzen anderen Menschen. All diese Gedanken und daraus resultierenden Taten die durch die blutigen Lande des Krieges schwirren. Sie werden greifbar, verständlich, real. Realer als es jeder angeblich realistische Film geschafft hätte. Und auch ohne diese Ideen funktioniert der Film. Als düsteres Märchen, als einzigartiges Drama. Es gibt Momente, die vergisst man nicht. Dazu trägt auch die wundervolle Inszenierung bei. Es sind Bilder, die sich ins Gedächtnis brennen und die immer einen Zusammenhang zu dem haben, was sie darstellen. Die Musik ist wunderschön und hat mich in einer Szene an den Rand der Tränen gebracht. Erst als der Abspann dann lief. Erst dann habe ich erkannt, was für ein unglaubliches Meisterwerk dieser Film ist. Ein böses Märchen, ein fantastischer Kriegsfilm. Ein Kunstwerk, das man gesehen haben muss.
JonnyvsSherlocks Serienempfehlung: Game of Thrones (2011-)
Das musste ja kommen, oder? Naja, gerade jetzt kann ich einfach nicht anders. Ich liebe diese Serie. Am Meisten begeistert hat mich eigentlich der Aufbau. Man lässt sich extrem viel Zeit für die Einführung der Charaktere, für die Gedanken hinter ihren Taten. Sie werden zu richtigen Personen. Es baut sich ein völlig eigenständiger Kosmos auf, der in sich einfach perfekt und stimmig ist. Wenn die Charaktere dann mal aus ihren Wegen brechen, etwas Neues wagen, dann sind das immer umwerfende Momente. Oft gehen sie zu Grunde daran, manchmal (und auch nur manchmal) sind sie erfolgreich. Aber selbst das hat meistens verheerende Konsequenzen. Man hat einfach keine künstliche Erwartungshaltung mehr. Es kann alles passieren und es bleibt immer glaubwürdig. Diese paar Sekunden, in denen sich scheinbar die ganze Welt verändert, dafür alleine liebe ich „Game of Thrones“ schon. Wenn es eine Serie schafft, bei mir Gänsehaut auszulösen, dann diese hier. Inszenatorisch sowieso auf Großleinwandniveau, hauen einen die dreckig inszenierten Kämpfe und Schlachten einfach weg. Musikalisch wird eine Epik erzeugt, die man sich kaum erträumen kann. Schon das Intro zu Beginn jeder Folge, versetzt mich jedes Mal aufs Neue in Hochstimmung. Und dann kann man wieder mit den unzähligen Charakteren mitdenken und mitfühlen, die man über die gewaltigen Zeiträume immer wieder lieben und hassen gelernt hat. Ich kann die Wartezeit auf jede einzelne Staffel immer nur mit Mühe ertragen. Es gehört zum Besten, was in der gesamten bunten Landschaft der Serien jemals Fuß finden konnte. Aber eines sollte gewiss sein, wer sich einmal nach Westeros begibt, der kommt nie wieder raus. Und wenn doch, dann hat er die Serie wahrscheinlich auf Deutsch geguckt.
JonnyvsSherlocks Film No-Go: Die Brücke (2008)
Wir haben uns eine lange Zeit mit dem Buch im Deutschunterricht befasst. Und dann irgendwann kamen die Filme dazu. Erst mal schauten wir uns den Schwarzweißfilm von 1959 an. Und ich war wirklich angetan von dieser Umsetzung. Mit nicht allzu großen Änderungen wurde hier eine absolut gelungene und atmosphärische Buchumsetzung geschaffen. Anschließend widmeten wir uns aber leider noch der neuen Fassung von 2008, von irgendeinem Typen namens Wolfgang Panzer. Ich ahnte schon, dass Schreckliches auf mich zu kam. Und es war so dermaßen bescheuert, dass ich es mir nicht mal in meinen schlimmsten Albträumen so hätte ausmalen können. Am Anfang sieht man eine Art kleine Flirtszene. Und dann taucht irgendein Flugzeug auf und verfolgt das Pärchen. Die Beiden rennen weg und verstecken sich in einer Scheune. Und dort geht’s dann natürlich erst richtig los. Und das ist nur ein Vorgeschmack auf den ganzen sinnfreien Blödsinn, der sich ernsthaft selbst als Film bezeichnet. In einer anderen Szene wird ein Junge anscheinend von den Geschossen eines Fliegers getötet. Und dann sieht man ihn und man weiß eigentlich nur, woran er gestorben sein soll, wenn man das Buch gelesen hat. Denn irgendwie - durch Magie oder so - wird der Junge von durch die Gegend fliegendem Dreck getötet. Von Schüssen keine Spur. Dann liegt er auf dem Boden und hat irgendeine Art Tomatensauce auf dem Hemd. Naja, die Schauspieler sind sowieso nur alle zum Fremdschämen. In irgendeiner Szene macht jemand in einem Kampf irgendeine Rolle, die gar nichts bringt und aussieht, als wollte ein dreijähriger sich im Gras rumkugeln. Und das Unglaubliche ist, dass dieser Film sich wirklich ernst nimmt. Eine Beleidigung für das Buch. Also höchstens (und mit allergrößter Warnung) zur stumpfen Belustigung mit ein paar Freunden angucken ;)
"Oh diese Empfehlungen sind toll! Du hast die Prüfung bestanden. Hiermit übergebe ich dir die Schlüssel zu deinem neuen Haus in meinem Königreich, die Adresse lautet Baker Street 221b. Viel Spaß und ich erwarte viele gelöste Rätsel."
Meine Filmempfehlung: Aliens - Die Rückkehr (1986)
Aliens just Kicks Ass! Ehrlich, der Film führt konsequent das weiter was Teil 1 angefangen hat und scheint mühelos noch eine Schippe drauf zu legen! Egal ob es Sigourney Weavers Performance ist, das gruselige Flair, die Effekte, die Action, die One Liner - meiner liebster übrigens (auch einer meiner All-Time-Favorites) "Falls du es nicht mitbekommen hast: die Viecher haben uns gerade in den Arsch gekniffen, Junge!" - oder auch der Cast im allgemeinen. Besonders Bill Paxton spielt seine Rolle des Großmauls hervorragend. Selten war eine Truppe von Soldaten sympathischer, eine Alienrasse bedrohlicher und hinterlistiger und die Spannung höher. Für mich einer der mit Abstand besten Sci-Fi-Filme ever und mit Abstand eine der besten Fortsetzungen. Und der Kampf Queen vs. Queen (Nein, nicht Freddy Mercury gegen Elisabeth - aber eigentlich ein schöner Gedanken für "Celebrity Death Match") ich meinte natürlich Alien-Queen vs. Sci-Fi-Queen Weaver. "Get away from her you BITCH!" aber ihr solltet nicht weg von diesem Film laufen.
Meine Serienempfehlung: Eine schrecklich nette Familie (1987-1997)
Wenn Sinatra sein "Love and Marriage" zum besten gibt und Al nur jammert, Bud es erfolglos bei Frauen versucht, Peg nur auf der Couch sitzt, Kelly dem Spitznamen "Dumpfbacke" alle Ehren macht, Jefferson rumgluckst und sich vor Arbeit drückt und Marcy mal wieder wie ein Huhn reingackert ähhh ich meinte sich lauthals über Al beschwert, ja dann fühle ich mich wieder wohl. Für mich haben die Bundys einfach einen einzigartigen Humor, von vielen gehasst, von ebenso vielen geliebt und von einigen komplett nicht nachvollziehbar aber trotzdem auf die eigene Art und Weise mehr als "charmant". Ich schaue auch heute noch gerne ab und zu eine Folge und kann mich köstlich amüsieren über alle möglichen Verrücktheiten. Und wenn wir mal ehrlich sind: Wer will keine Hütte am "Lake Chicamacomico"?
Mein Film No-Go: Obsession - Tödliche Spiele (2011)
Willkommen bei "Filme die die Welt nicht braucht" unser heutiger Gast: "Obsession - Tödliche Spiele". Drei Kurzfilme, zu einem "großem zusammengeschustert", schlecht gedreht, schlecht geschauspielert, schlecht geschrieben, ja etwas eklig und zumindest relativ brutal, aber insgesamt: Total sinnfrei, sinnlos und so unnötig wie ein Staubsauger in der Wüste. Das alle drei Geschichten in keinster Weise zusammenhängen, macht das ganze nicht besser. Das einzige was bei dem Film gruselig ist, ist das jemand gesagt hat: "Ja wir produzieren den" und "Ja ich drehe den" und "Ja ich spiele gerne darin mit" und "oh ich hab da ne Idee die ich zu Papier bringen könnte"... usw. usw.