Es kann nur einen Christopher Lambert geben

29.03.2012 - 08:50 UhrVor 12 Jahren aktualisiert
Wir gratulieren Christopher Lambert zum 55. Geburtstag
20th Century Fox
Wir gratulieren Christopher Lambert zum 55. Geburtstag
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Heute hat eine wahre Ikone der Popkultur Geburtstag. Christopher Lambert ist und bleibt der Highlander, aber konnte außerhalb dieser Rolle nicht so richtig Fuß fassen. Trotzdem ist und bleibt er ein wahrhaft einzigartiger Charakter.

Christopher Lambert ist vor allem für einen Film bekannt, von denen es am Besten tatsächlich nur einen einzigen hätte geben sollen: Highlander – Es kann nur einen geben. Mit der Figur des unsterblichen Connor MacLeod wird sein Gesicht für immer verbunden sein. Einige werden ihn auch als Lord Rayden aus Mortal Kombat kennen. Die Karriere des Christopher Lambert glänzte vor allem mit den manchmal trashig angehauchten Genre-Filmen, aber sie besteht längst nicht nur aus solchen. Weil er seit kurzem in Ghost Rider: Spirit of Vengeance wieder auf der Leinwand zu sehen ist und er heute seinen 55. Geburtstag feiern darf, blicken wir zurück auf das (Leinwand-)Leben des Schauspielers mit der wankelmütigen Laufbahn.

Das ständige Hoch und Tief
Ihren Anfang nahm die Karriere des in New York geborenen Sohnes eines französischen Botschafters mit einer in ihrer Ikonizität kaum zu toppenden Rolle. In Greystoke – Die Legende von Tarzan, Herr der Affen (1984) spielte der mit vollem Namen Christophe Guy Denis Lambert heißende Darsteller den lianeschwingenden Dschungelhelden gegen den Willen seines Vaters, der ihn lieber als Börsenmakler an der London Stock Exchange gesehen hätte. Eine Auszeichnung sprang dabei noch nicht für ihn heraus. Erst mit dem Style-Over-Substance-Epos Subway von Luc Besson errang er 1986 den César für den besten Darsteller. Das anfängliche Hoch seiner Karriere wurde dann mit Highlander – Es kann nur einen geben (1986) noch einmal gesteigert. Als Connor MacLeod erkämpfte er sich seinen Platz in der Popkultur, der mit diesem einen Film so sehr ausgefüllt war, dass jede weitere Fortsetzung nur dessen Erbe beschmutzte. Für zwei Teile war Lambert noch zu haben, sogar für einen Cameo in der TV-Serie war er sich nicht zu fein. Doch das Franchise war mit der ersten Minute von Highlander II – Die Rückkehr verdammt.

Die anfangs so hell erleuchtete Zukunft verdunkelte sich in den 90ern dann, als Christopher Lambert nur noch Rollen in Low-Budget- und Straight-To-Video-Produktionen wie Gunmen oder Ultimate Chase – Die letzte Jagd ergatterte. So ganz zum vergangenem Ruhm konnte er nie aufsteigen, selbst als die ebenfalls legendäre Rolle als weißhaariger Lord Rayden in Mortal Kombat annahm. Immer sind es die extremeren Genre-Filme, die ihm zu neuer Bekanntheit verhelfen. Obwohl er seine Rolle in Mortal Kombat 2 wiederaufnehmen wollte, widmete er sich einem anderen Fantasy-Film. Beowulf (1999) war eine postapokalyptische, aber dennoch fantastisch gehaltene Bearbeitung des englischen Gedichts um den mächtigen Krieger und Gegner der Bestie Grendel. Obwohl Christopher Lambert als Krieger eigentlich immer funktioniert, konnte der Film nur mittelmäßige Kritiken sammeln. Seitdem nimmt die Blockbusterdichte in seiner Filmographie ständig ab, was selbst die Rückkehr des Connor MacLeod in Highlander: Endgame nicht verhindern konnte. Vielleicht hat sie sogar dabei geholfen.

Der verträumte Blick eines wahren Globetrotters
Vorbei ist seine Karriere aber noch lange nicht, wie mehrere Male in der Vergangenheit steht sie nur auf Pause. Angewiesen ist Christopher Lambert auf seine Schauspielkunst ohnehin nicht. Der Globetrotter, der bereits in New York, Paris und London lebte, ist ein Unternehmer mit zahlreichen Projekten. Er unterhält unter anderem eine französische Mineralwasserfirma, ein Unternehmen für Lebensmittelverpackungen und eine eigene Weinkelterei: Les Garrigues de Beaumard-Lambert. Schlecht verläuft sein Leben jedenfalls nicht, ist er doch in besagter Kelterei lediglich für die “Qualitätskontrolle” zuständig. Wer also einen echten Lambert schmecken möchte, kann das durchaus tun. Außerdem betätigt er sich schon seit langer Zeit als Filmproduzent und brachte unter anderem Neun Monate, mehrere kleine französische Filme und zwar erfolglose, aber dafür herrlich trashige Straight-To-DVD-Vehikel für sich selbst heraus, zum Beispiel Tage der Finsternis – Day of Wrath (2006). Aber werden wir den einzigartigen Blick des ohne Brille fast blinden, an extremer Kurzsichtigkeit leidenden Schauspielers nie wieder regelmäßig auf der großen Leinwand sehen?

Das lässt sich bei dieser wahrhaft sprunghaften Karriere nicht so einfach sagen. In einem Tief sitzt Christopher Lambert jedenfalls nicht mehr. Im von Kritikern in den Himmel gelobten Film White Material (2009) spielte er einen emotional zerschmetternden Ex-Mann der Hauptfigur Maria (Isabelle Huppert), was Rezensionen als überaschend fragile Darbietung beschrieben (Indiewire). Preise gab es dafür nicht, aber immerhin zeigte er noch einmal, dass er und sein Talent noch da sind. Vielleicht gibt es ja noch ein neues Hoch für ihn. Nach seiner Rolle als schurkischer Mönch Methodius in Ghost Rider 2: Spirit of Vengeance beginnen bald die Dreharbeiten zu den starbesetzten Filmen Epic und Dark Star Hollow. Aber erstmal soll er seinen Geburtstag feiern. Wir gratulieren.

Wie steht ihr zu Christopher Lambert?

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