Erste Kritiken zu Steven Spielbergs Bridge of Spies

05.10.2015 - 15:00 Uhr
Tom Hanks im Kalten KriegDreamworks
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Als Anwalt gerät Tom Hanks zwischen die Fronten des Kalten Krieges. Ein auf Tatsachen beruhender Thriller mit Noir-Klängen von Steven Spielberg mit einem Drehbuch der Coen-Brüder, wie mögen da wohl die ersten Kritiker-Reaktionen ausgesehen haben?

Dem privilegierten Publikum des New York Film Festival wurde gestern Abend das Vergnügen gewährt, einen exklusiven Blick auf Bridge of Spies - Der Unterhändler zu werfen. Allerdings ist Bridge of Spies so ziemlich das Gegenteil einer kleinlauten Festival-Perle. Die Hauptrolle des im Kalten Krieg spielenden Thriller-Dramas übernahm kein Geringerer als Tom Hanks, Regie führte Steven Spielberg, einen Drehbuch-Entwurf von Matt Charman überarbeiteten - sie hatten gerade nichts besseres zu tun - die Coen-Brüder. Nach der Festival-Vorstellung flatterten dann auch sogleich die ersten Kritiken durchs World Wide Web.

Eric Kohn von Indiewire hat es vor allem der Prolog von Bridge of Spies angetan. "In den ersten Minuten des Films kriegen wir den besten Steven Spielberg seiner Karriere zu sehen.", schreibt er. Danach würde der Film ein wenig abflachen, allerdings bleibt Bridge of Spies "ein sauberes Werk des großen amerikanischen Blockbuster-Regisseurs, das auf Intellektualität drängt, sich aber gleichermaßen auf die vertrauten Spielberg-Töne verlässt."

Bridge of Spies in Bildern

Genau diesen naiven Spielberg-Ton findet der britische Guardian "wunderbar unzynisch." Wo Variety sich ungern an das Weltkriegsmärchen Gefährten erinnert, erkennt der Guardian "hervorragendes Handwerk, große Erzähllust und die Fähigkeit, überall Nährboden für Optimismus zu finden." Das Drehbuch, eine Symbiose aus klassischem Drama und coenscher Lakonie, sei zudem exzellent.

Skeptisch bleibt Peter Debruge von Variety. "Was eine Anklage gegen die Heuchelei und den Patriotismus des Kalten Krieges hätte werden können, wurde zu einem Feel-Good-Movie für die ganze Familie" Und das würde vor allem am netten Herr Hanks liegen, der sich von Mark Rylance die Show stehlen lässt. Rylance spielt den undurchsichtigen sowjetischen Top-Agenten Rudolf Abel. Aber das riecht halt, wie Debruge schon mit seinem Hinweis auf Gefährten feststellt, ganz heftig nach Oscar-Material.

Mehr: Spielberg-Thriller mit Tom Hanks ohne John Williams

Große Teile des Films wurden in Berlin, unter anderem am guten alten Flughafen Tempelhof, gedreht. Als Original-Kulisse diente die Glienicker Brücke zwischen Berlin und Potsdam, die zu Zeiten des Kalten Krieges als der Spione-Umschlagplatz schlechthin galt.

Freut ihr euch auf die erste Hanks/Spielberg-Zusammenarbeit seit langer Zeit?

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