Denkt mal zurück, vielleicht zehn, vielleicht zwanzig, vielleicht auch dreißig Jahre, als gezeichnete Mäuse und Hunde so real waren wie echte Menschen, als Prinzessinnen und Prinzen noch eine zukünftige Möglichkeit waren, als ihr alles über Dinosaurier und Feen wusstet. Welche Filme habt ihr damals gesehen? Und wie oft habt ihr sie gesehen? So oft, dass ihr sie mitsprechen, dass ihr sie mit euren Freunden nachspielen konntet, dass die ein oder anderen Erwachsenen um euch herum insgeheim Disney, Don Bluth oder Gibli verfluchten? Und habt ihr sie irgendwann später, als Plüschtiere zu sprechen verlernt hatten, als Bäche nicht mehr nach einem Staudamm schrien, und in einem Garten schon lange kein Abenteuer mehr wartete, noch einmal gesehen? Wie viele davon können euch auch jetzt noch begeistern?
Die Antwort ist wahrscheinlich: Nicht besonders viele. Oft erscheinen sie uns lächerlich, albern - kindisch. Dabei haben nicht sie sich verändert, sondern wir. Aber hört nicht auf, von Zeit zu Zeit nochmal die Filme hervor zu holen, die euch mal so unendlich viel bedeutet haben, die mal eine von euren Welten waren. Gebt ihnen nochmal eine Chance. Denn wenn ihr auch nur einen einzigen darunter gefunden habt, der dieses Damals zurückbringen kann, dann habt ihr, so wie dustyOn3 hier, einen Schatz gefunden, der nie aufhören wird zu funkeln. Der euch immer wieder und wieder zurück bringen kann. Diese Suche nach dem Damals lohnt sich ganz bestimmt, denn irgendwo in einem Land vor unserer Zeit wartet noch ein kleiner Rest Zauber auf euch...
Der Kommentar der Woche von dustyOn3 zu In einem Land vor unserer Zeit
Einer der ganzen großen Filme meiner Kindheit.
Als mein Bruder und ich noch klein waren, blieben wir beide jeweils immer mindestens eine Woche pro Jahr bei unserer Oma auf dem Land. Dort, wo sich Fuchs und Hase "Gute Nacht!" sagen, gab es nie irgendwelche Spielkumpanen in unserem Alter und somit ließen wir uns eigentlich immer nur von Oma mit leckerem Essen und abends mit Keksen, Ostfriesen-Tee und diversen Zeichentrickfilmen auf VHS verwöhnen. Einer davon war In einem Land vor unserer Zeit, welchen wir immer nur "Littlefoot" nannten. Es war früher definitiv einer meiner Lieblingsfilme, da ich mich zu der Zeit sowieso sehr mit Dinosauriern beschäftigte und mich dank dieses Meisterwerks prima mit den "Langhälsen", "Scharfzähnen" und "Dreihörnern" auseinandersetzen konnte. Für Dokumentationen mit irgendwelchen lateinischen Zungenbrechern war ich halt noch zu jung.
Gestern habe ich mir den Film noch einmal "abschließend" angesehen, und er hat wirklich Kindheitserinnerungen geweckt. Ein ganz komisches Gefühl war das, denn der Film gefiel mir immer noch genauso gut wie früher, obwohl es eigentlich nur ein Kinderfilm ist. Ich habe vor ein paar Monaten zufällig mal einen neueren Film aus dieser Reihe gesehen und fand ihn einfach nur langweilig (wen wundert's). Genauso erging es mir Monate zuvor mit "Free Willy", welchen ich heutzutage bei einer reflektierenden Sichtung wohl kaum noch als gut empfinden würde, ihn aber durch das oftmalige Ansehen in meiner Kindheit einfach nur großartig finde.
Zwischen Baumsternen, dem großen Tal und brennenden Bergen konnte mich die Truppe aus den fünf knuddeligen Dinos immer noch genauso begeistern wie vor 15 Jahren. Ein zugleich wunderschön anzusehender und trauriger Film, welcher selbst Kindern bereits gewisse Werte vermitteln kann. Die deutsche Synchronisierung ist einfach nur hervorragend gelungen. Mein Lieblingscharakter aus dem Film ist übrigens Petrie. Alleine der Name ist genial! Seine Aussprache und Gestik erledigen das Übrige und machen aus ihm den perfekten Dino zum Liebhaben.
Ich bin gefliegt!
Ich denke, dass viele von euch meine Emotionen für den Film nachempfinden können, zumindest wenn ihr ihn früher genauso geliebt habt wie ich. Und auch wenn er nur eine gute Stunde lang ist, so hatte ich ihn viel länger in Erinnerung. Vielleicht rast die Zeit mittlerweile aber auch einfach nur noch...