"Pure Gewalt und Dummheit": Bei Amazon Prime gibt's jetzt einen Sci-Fi-Film, den der Regisseur abgrundtief hasst und das aus gutem Grund

30.06.2023 - 10:00 UhrVor 10 Monaten aktualisiert
Babylon A.D. mit Vin Diesel
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Babylon A.D. mit Vin Diesel
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Vin Diesel liebt Sci-Fi, aber seine Erfolge im Genre sind wechselhaft. Bei Amazon Prime könnt ihr ab sofort einen Flop sehen, den der Regisseur als "schreckliche Erfahrung" bezeichnete.

Bei größeren und teureren Film-Produktionen nehmen Studios Einfluss auf den Dreh. Das ist ganz normal. Im Fall Babylon A.D. gingen die Eingriffe jedoch zu weit. Wäre es nach Regisseur Mathieu Kassovitz gegangen, hätte Action-Star Vin Diesel gar nicht erst die Hauptrolle in dem Sci-Fi-Film gespielt.

Am Mittwoch hat Amazon Prime den Blockbuster in die Flatrate aufgenommen *. Wir erklären euch die wilde Hintergrundgeschichte von Babylon A.D.

Worum geht es in Babylon A.D. mit Vin Diesel?

Die Geschichte von Babylon A.D. beginnt in Osteuropa in einer dystopischen Zukunft, in der Chaos regiert. Vin Diesel spielt Toorop. Der Söldner ist bereit, für die richtige Summe jeden Auftrag zu erledigen. Mafia-Boss Gorsky (Gérard Depardieu) entsendet Toorop, um die junge Frau Aurora (Mélanie Thierry) nach New York zu schmuggeln. Als Gegenleistung will Gorsky ihm einen Neuanfang in Amerika ermöglichen.

Babylon AD - Trailer (Deutsch)
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Der Regisseur will mit Babylon A.D. am liebsten gar nichts mehr zu tun haben

Die Dreharbeiten zu Babylon A.D. waren Mathieu Kassovitz zufolge eine reine Tortur. In einem Interview  sprach er über die gewaltigen kreativen Differenzen zwischen sich und dem Studio 20th Century Fox, die schon mit der Wahl des Hauptdarstellers begannen: Ursprünglich sollte Vincent Cassel die Hauptrolle spielen. Kassowitz lobte zwar die "fantastische" Buchvorlage Babylon Babys  von Maurice Dantec. An die kam sein Film jedoch nicht heran. Kassovitz' Fazit: "Er ist pure Gewalt und Dummheit."

Das sind die eindrücklichsten Frust-Zitate des Babylon A.D.-Regisseurs, mit denen er sich meilenweit von seinem Werk distanziert:

  • "Ich hatte nie die Möglichkeit, eine Szene zu drehen, wie sie geschrieben war oder wie ich es wollte."
  • "Das Skript wurde nicht respektiert. Schlechte Produzent:innen, schlechte Partner:innen."
  • "Teile des Films sehen aus wie eine schlechte Episode [der Serie] 24."
  • "Ich hatte etwas viel Besseres in meinen Händen, aber es war mir nicht erlaubt, zu arbeiten."
  • "Es war eine schreckliche Erfahrung."

2011 erschien sogar die Doku Fucking Kassovitz The Making of Babylon A.D., in der der Regisseur mit der Produktion endgültig abrechnete.

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Kassowitz nahm vor der Veröffentlichung des Films nicht an den Pressetouren teil. Er hätte "ein Studio mit Mut wählen" sollen, sagte er über das kreative Desaster, das Vin Diesel einen der größeren Misserfolge  in seiner Karriere einbrachte. Bei einem Budget von 45 Millionen US-Dollar spielte Babylon A.D. nur 70 Millionen wieder ein und war damit auch ein wirtschaftlicher Fehlschlag.

Ob Mathieu Kassovitz' Hass auf seinen eigenen Film berechtigt ist, könnt ihr ab jetzt bei Amazon Prime nachprüfen.

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