Einer der besten Bond-Filme heute im TV: Er rettete die Reihe vor dem Untergang

18.08.2022 - 07:22 Uhr
James Bond 007 - GoldenEyeMGM
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Sechs Jahre machte 007 Pause, bevor er mit Pierce Brosnan erneuert wurde. Heute kommt sein bester James-Bond-Film im TV: GoldenEye.

Als Geheimagent James Bond 1995 nach sechs Jahren aus der Produktionshölle entstieg, sah die Welt ganz anders aus, als er sie verlassen hatte. Die Sowjetunion war Vergangenheit, CGI hatte sich zum gängigen technischen Hilfsmittel bei Filmen entwickelt und auch die Darstellung von Geschlechterbeziehungen im Film verlangte nach einem Update.

Deshalb war James Bond 007 - GoldenEye nicht nur der erste Bond-Film von Pierce Brosnan, sondern auch ein wichtiger Schritt für die Rettung einer Reihe, bei der sich viele in den 90ern fragten, ob sie überhaupt noch zeitgemäß sei.

  • GoldenEye kommt heute 20:15 Uhr bei Vox. Dabei handelt es sich um die 10 Sekunden kürzerer FSK-12-Fassung. Wer noch mehr Bond-Unterhaltung will, kann direkt im Anschluss Leben und sterben lassen schauen, den ersten Einsatz von Roger Moore.
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GoldenEye springt kopfüber in den Wilden Osten

Der legendäre Anfang von GoldenEye, in dem James Bond (Pierce Brosnan) von einem Staudamm springt, um eine sowjetische Chemiewaffenfabrik zu infiltrieren, spielt noch im Jahr 1986. Neun Jahre später hat sich das Land in eine Art rechtlosen Wilden Osten verwandelt, so zumindest die Vision des Films. Generäle (Gottfried John) und psychosexuelle Venusfallen (Famke Janssen) stehlen Waffen für ein Verbrechersyndikat, während die staatlichen Autoritäten tatenlos zusehen (oder abgeknallt werden). Da fällt es kaum auf, dass 007 in einer hochgradig größenwahnsinnigen und fantastischen Actionsequenz mit einem Panzer durch St. Petersburg rollt.

Pierce Brosnan und Famke Janssen

Das ist einer von vielen fachmännisch inszenierten Krachermomenten im Film von Martin Campbell, der sich mit GoldenEye und James Bond 007 - Casino Royale als Fachmann für Bond-Reboots erwies. Brosnans Premiere war zwar der erste Film der Reihe mit CGI-Einsatz, aber die Action kommt noch Stunt-betont daher. Unsichtbare Autos sollten sich erst später einschleichen.

Der Bond-Film glänzt mit einer neuen M

Abgesehen vom Setting ging GoldenEye aber auch beim Casting mit dem Lauf der Zeit. Judi Dench reißt die Rolle der Vorgesetzten M genüsslich an sich und stellt sofort klar, wie wenig sie von dem todessehnsüchtigen Macho-Agenten hält. Die Bond-Girls wirken vergleichsweise kompetent und charakterlich ausgearbeitet, wobei jede Seriosität von Famke Janssens famoser Xenia Onatopp aus dem Fenster geworfen bzw. beim Liebesspiel gekillt wird. Wenn Xenia sich die Lippen leckt beim Töten von Unschuldigen oder in einem orgasmischen Badehaus-Fight gegen Bond antritt, erreicht nicht nur sie, sondern auch der Film seine wunderbar absurden Spitzen.

Mit GoldenEye war die Modernisierung von Bond nicht abgeschlossen. Brosnan rettete die Figur in eine neue Ära, ohne dass der Geheimagent selbst fundamental verändert wurde. Diese Aufgabe kam 11 Jahre später Casino Royale und Daniel Craig zu.

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