Nach 30 Jahren Dienst in der selben Firma erhält der in London lebende Franzose Henri Boulanger (Jean-Pierre Léaud) sang- und klanglos die Kündigung. Da hilft die Uhr auch nicht mehr viel, die er als Dank für seine Treue bekommen hat. Weil er sein trostloses Leben beenden möchte, startet er Selbstmordversuche, die jedoch kläglich scheitern. Aus Verzweiflung engagiert er einen Auftragskiller, der den Job für ihn erledigen soll. Daraufhin begeht Henri jedoch einen fatalen Fehler: Er trinkt Whisky und verliebt sich dabei in eine Blumenverkäuferin (Margi Clarke). Auf einmal erscheint ihm der bevorstehende Exitus nicht mehr so attraktiv und er überlegt es sich anders. Dummerweise wurde aber die Bar abgerissen, in der er den Killer getroffen hatte, und der ist nicht mehr aufzufinden.
Aki Kaurismäki zeichnet mit I Hired a Contract Killer von 1990 wie gewohnt gleichzeitig tieftraurige Bilder und Geschichten, die trotz ihrer Tragik nie einer gewissen Komik entbehren. Vertrag mit meinem Killer ist ruhiges, melancholisches und künstlerisch anspruchsvolles Kino der leisen Töne. Überdies haben wir es in den Filmen von Kaurismäki auch immer mit messerscharf beobachteten Spiegelungen der Gesellschaft zu tun. Die Auftragskiller-Geschichte dreht sich um einen Außenseiter, genau wie Kaurismäkis Trilogie der Verlierer, bestehend aus den Filmen Wolken ziehen vorüber, Der Mann ohne Vergangenheit und Lichter der Vorstadt. Der Finne produziert, führt Regie, läuft ab und zu durchs Bild und weiß, was er will. Er gab zum Beispiel Lichter der Vorstadt nicht für die Oscar-Nominierung 2006 als bester fremdsprachiger Film frei, um seine Haltung zum Irak-Krieg auszudrücken. Nach einer mehrjährigen Auszeit kehrte Aki Kaurismäki 2011 mit Le Havre auf die Bildfläche zurück, der auch in Cannes ausgezeichnet wurde.
Was? Vertrag mit meinem Killer
Wann? 22:25 Uhr
Wo? 3sat