Ein schwedischer Chor fühlt sich Wie im Himmel

05.11.2013 - 15:01 Uhr
Wie im Himmel
Prokino Filmverleih
Wie im Himmel
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Um 00:50 Uhr gibt es heute Nacht auf arte ein ganz besonderes Drama aus Schweden zu sehen. Wie im Himmel lautet der deutsche Titel des berührenden Chorfilms von Kay Pollak nach 18-jähriger Abwesenheit als Regisseur.

In Kay Pollaks schwedischem Drama Wie im Himmel beendet der berühmte Musiker und internationale Dirigent Daniel Daréus (Michael Nyqvist) nach einem Herzanfall seine Karriere an ihrem Höhepunkt und beendet sein stressiges Leben, indem er in sein verschneites Heimatdorf Ljusåker im Norden Schwedens zurückkehrt. In seiner Schulzeit wurde er viel von anderen Kindern gehänselt und auch gewalttätig gemobbt. Mit acht Jahren zog er mit seiner Mutter in die Stadt und konnte sein Talent als Geigenvirtuose entfalten. Ironischerweise kauft er zurück in der Heimat ein altes, verlassendes Schulgebäude auf dem Land und beginnt beim örtlichen Kirchenchor mitzusingen. Zunächst erkennt ihn niemand von früher, da er sich seinen Künstlernamen beibehält und schon bald übernimmt er die Kantorenstelle. Langsam freundet er sich mit den musikalischen Leuten an und fühlt sich zur attraktiven und freizügigen Lena (Frida Hallgren) hingezogen.

Seine Musik und das gemeinsame Singen beflügelt die Chor-Mitglieder und fließt in ihr alltägliches Leben ein. Doch damit beginnen auch die Probleme, denn nicht alle Dorfbewohner können sich für diese neue Weltoffenheit und Beschwingtheit begeistern. Daniel wird involviert in Eheproblemen, häusliche Gewalt, Zielscheibe von Tratsch und Gerüchten und verliebt sich in Lena. Als der Chor zu einem wichtigen Wettbewerb in Innsbruck eingeladen wird, werden Träume wahr, doch der Zusammenhalt der Gemeinde wird auf eine harte Probe gestellt.

2005 nominierte die Academy Wie im Himmel von Kay Pollak (Heimliche Ausflüge), der nach 18 Jahen wieder zur Filmregie zurückkehrt, als Besten fremdsprachigen Film für einen Oscar. Wie im Himmel verlor jedoch das Rennen gegen Das Meer in mir von Alejandro Amenábar. Nichtsdestotrotz bleibt Wie im Himmel einer der berührendsten und besten europäischen Filmbeiträge von 2004, der eine erstaunlich ehrliche Geschichte über das soziale Gefüge eines kleinen Dorfes und über die Kraft von Musik erzählt. Originell und eindrucksvoll arrangiert Pollak Musik, Darsteller und die Winterlandschaft zu einem intensiven Drama, dass auch hartgesottete Cineasten zu Tränen rührt.

was? Wie im Himmel
wann? 00:50 Uhr
wo? arte

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