Eddie the Eagle heute im TV - Wie viel Wahrheit steckt in dem irren Biopic?

07.04.2018 - 12:30 UhrVor 6 Jahren aktualisiert
Taron Egerton und Hugh Jackman in Eddie the Eagle20th Century Fox
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Heute Abend um 20:15 Uhr zeigt ProSieben das Biopic Eddie the Eagle als Free-TV-Premiere. Erfahrt bei uns, wie viel Wahrheit wirklich in der Geschichte des Films steckt.

Das Sportler-Biopic Eddie the Eagle wird heute Abend um 20:15 Uhr von ProSieben zum ersten Mal im deutschen Free-TV ausgestrahlt. In seinem Film erzählt Regisseur Dexter Fletcher die Geschichte eines von Kingsman-Hauptdarsteller Taron Egerton gespielten Hobby-Skispringers, der sich als erster Brite überhaupt für die Olympischen Spiele qualifiziert. Auch wenn sich der sportlich minderbegabte, untrainierte Eddie eigentlich blamiert und bei beiden seiner Sprünge jeweils den letzten Platz belegt, wird er von der Masse wie ein Held gefeiert. Diese Geschichte, die zu schräg und unglaublich klingt, um wahr zu sein, soll sich wirklich so ereignet haben. Als von wahren Ereignissen inspiriert wird Eddie the Eagle zumindest beworben. Wir verraten euch, wie viel Wahrheit wirklich in dem Film steckt und ob sich Eddies unkonventioneller Siegeszug in die Herzen der Menschen trotz Niederlage tatsächlich so zugetragen hat. Hierfür werfen wir einen Blick auf die zwei wichtigsten Figuren der Handlung.

Wer ist Eddie the Eagle?

Der richtige Name des kauzigen Hobby-Skispringers Eddie the Eagle lautet in Wirklichkeit Michael Edwards. Wie zu Beginn des Films, bei dem die Hauptfigur noch ein kleiner Junge ist, träumte auch der echte Michael Edwards von Kindesbeinen an davon, zu den Olympischen Spielen zu fahren. Die medizinische Schiene, die er in einer dieser frühen Szenen als Junge am Knie trägt, hat ebenfalls einen realen Bezug. Im Alter von 10 Jahren verletzte er sich als Fußballtorhüter einen Knorpel in seinem linken Knie und war dazu gezwungen, 3 Jahre lang einen Gipsverband am Bein zu tragen.

Mit 13 Jahren lernte Michael Edwards anschließend bei einem Schulausflug nach Italien das Skifahren. Obwohl er im Film als sportlich vollkommen untalentiert dargestellt wird, war Eddie the Eagle in Wirklichkeit alles andere als ein schlechter Skifahrer. Nachdem er 1976 das Skifahren gelernt hatte, wurde er 1982 inoffiziell auf den 9. Platz der Amateur-Geschwindigkeitsskifahrer gewählt. Im Jahr 1995 stellte Eddie the Eagle sogar einen offiziellen Weltrekord im Stunt-Skispringen auf, indem er über 10 Autos gesprungen ist. (via The Week )

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Für die Teilnahme an den Olympischen Spielen wurde er tatsächlich so qualifiziert wie im Film dargestellt. Seinen Spitznamen Eddie the Eagle erlangte Michael Edwards durch Fans, die ihn bei seiner Anreise in Kanada mit einem Schild empfingen, auf dem "Willkommen in Calgary, Eddie the Eagle" stand. Während er im Film zwei Sprünge ausführt und bei beiden als Letzter die Ziellinie erreicht, sprang Eddie the Eagle in Wirklichkeit dreimal während den Olympischen Spielen. Allerdings gelangte er auch hier jedes Mal erst als Letzter ins Ziel. Trotz seiner bitteren Niederlage war Eddie the Eagle sein Status als verschrobener Publikumsliebling aber nicht mehr zu nehmen. Bei der Abschlusszeremonie fand Frank King, der Chef des Organisationskomitees, eine besondere Erwähnung für ihn. (via History Vs Hollywood )

Bei Coach Bronson Peary schwindelt Eddie the Eagle am meisten

Im Film wird Eddie the Eagle von Bronson Peary gecoacht, der hinter dem eigenwilligen Charakter mit den dicken Brillengläsern einen ehrgeizigen Sportler erkennt. Der von Hugh Jackman gespielte Ex-Skispringer, der dem Alkohol verfallen ist und seinen alten Glanzzeiten hinterherhängt, begleitet den Hauptcharakter schließlich zu den Olympischen Spielen nach Calgary. Nach und nach entwickelt sich zwischen den beiden eine enge Freundschaft. Über den Film hat der reale Michael Edwards ausgesagt, dass davon nur etwa 5 Prozent wahr seien. Diese Aussage könnte damit zusammenhängen, dass Bronson Peary in Wirklichkeit nie existiert hat. In einem Interview sprachen die Drehbuchautoren des Films darüber, dass sie sich für die Figur von einigen echten Coaches inspirieren ließen, mit denen Edwards zu tun hatte. Eine direkte Verbindung zu einem speziellen Coach soll es aber nicht geben. (via History Vs Hollywood )

Hugh Jackman als fiktiver Coach Bronson Peary

Als komplett faktengetreues Biopic sollte Eddie the Eagle daher nicht betracht werden. Der Film hält sich an grobe Stationen und Fakten aus dem Lebenslauf von Michael Edwards. Zugunsten des komödiantischen Effekts haben sich die Drehbuchautoren jedoch einige Details wie Edwards' tatsächliches sportliches Talent etwas zurechtgebogen. Um den warmherzigen Feel-Good-Charakter der sympathischen Underdog-Geschichte zu unterstützen, wurde mit dem Coach Bronson Peary zusätzlich ein vollständig fiktiver Charakter hinzugedichtet. Dieser wird der Hauptfigur als eine Art Prüfung für sich selbst zur Seite gestellt, aus der später ein bedeutender Freund erwächst. Der Ablauf der Olympischen Winterspiele 1988 in Calgary, an denen Eddie the Eagle teilnahm, ist im Film dagegen weitestgehend realitätsnah umgesetzt worden. Dexter Fletchers Film ist eine Geschichte des Scheiterns, in der der tiefe Fall des Hauptcharakters schlussendlich trotzdem in die Herzen der Massen führt.

Hat es Eddie the Eagle auch in eure Herzen geschafft?

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