Diese Superheldenfilme wollen die erdrückende MCU-Herrschaft beenden

03.12.2018 - 18:45 UhrVor 5 Jahren aktualisiert
Glass/Guardians of the GalaxyDisney/Sony
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Während die Superhelden-Fans zurzeit gespannt dem ersten Trailer von Avengers 4 entgegenfiebern, sitzt das MCU langsam nicht mehr so sicher auf dem eigenen Thron. Anders gelagerte Superheldenfilme deuten eine vielfältigere Zukunft an.

Momentan scheint die gesamte Comic-Film-Fangemeinde mit größter Spannung auf den ersten Trailer von Avengers 4 zu warten. Ein Blick auf die derzeitige Situation des Superhelden-Genres zeigt jedoch, dass der schier unerreichbare Thron des Marvel Cinematic Universe (MCU) langsam nicht mehr so sicher besetzt ist wie bisher. Neben bombastischen Box Office-Erfolgen wie Black Panther und dem lange herbeigesehnten Heldentreffen Avengers 3: Infinity War war der 2018 zuletzt veröffentlichte MCU-Beitrag Ant-Man and the Wasp für Marvel-Verhältnisse kein ganz so gewaltiger Erfolg  mehr und die Gespräche über das Sequel sind inzwischen fast komplett abgeflacht. Darüber hinaus ist das MCU-Imperium von internen Komplikationen betroffen, die aus den Ereignissen rund um den Rauswurf von James Gunn resultierten und Guardians of the Galaxy 3 nach wie vor ohne offiziell bestätigten Regisseur hinterlassen. Auch die Konkurrenz schläft derweil keineswegs und sägt zurzeit fleißig am Superhelden-Thron des MCU.

Sony hat im Superhelden-Genre 2018 wieder ein großes Wort mitzureden

In der Vergangenheit hat sich Sony mit der Etablierung eines eigenen Spider-Man-Universums sichtlich schwer getan. Nach den Neuauflagen The Amazing Spider-Man und The Amazing Spider-Man 2: Rise of Electro ging das Studio einen Deal mit Marvel ein, um die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft ab The First Avenger: Civil War ins MCU zu integrieren. Ein Prozess, der definitiv als Erfolg gewertet werden kann.

Spider-Man: A New Universe

Im Jahr 2018 könnte sich das Superhelden-Blatt für Sony aber nun noch einmal entscheidend gewendet haben. Mit Spider-Man: A New Universe bringt das Studio noch im Dezember einen animierten Spider-Man-Film bei uns die Kinos, der unabhängig vom MCU existiert und von Kritikern als der beste Superhelden-Film des Jahres Ohne sich auf diesem Erfolg auszuruhen, plant Sony längst eine stetige Erweiterung dieses vielversprechenden neuen Spider-Man-Universums ohne Spider-Man. gefeiert wird. Ein qualitatives Prädikat, dem Thanos trotz seines Fingerschnippens nichts entgegensetzen kann. Nicht wegzudenken aus 2018 ist außerdem der überragende Erfolg von Sonys Venom. Ein Film, der Box Office-Prognosen wüst über den Haufen warf und von der Masse geliebt wurde, obwohl in der Theorie viel gegen ihn sprach. Ohne sich auf diesem Erfolg auszuruhen, plant Sony längst eine stetige Erweiterung dieses vielversprechenden neuen Spider-Man-Universums ohne Spider-Man, während sich der animierte Spidey über eine Fortsetzung und ein Spin-off freuen darf.

Aquaman als weiterer Befreiungsschlag für das gebeutelte DCEU

Bislang entsprach die öffentliche Rezeption der Superhelden-Filme des DCEU einer ruckeligen Achterbahnfahrt. Trotz finanziell durchaus zufriedenstellender Einspielergebnisse wurden Filme des in direkter Konkurrenz zum MCU stehenden Universums von Warner Bros. von zahlreichen negativen Kritiken und Publikumsstimmen begleitet. Selbst ein zwischenzeitlich als Höhenflug geltender Ausnahmefilm wie Wonder Woman, der die Kinokassen klingeln ließ wie er Zuschauer und Kritiker in Entzückung versetzte, war schon nur noch gefühlt halb so viel wert, als der desaströs eingeschlagene Justice League das DCEU wieder in Scherben hinterließ.

Justice League

Mit dem, ebenso wie Spider-Man: A New Universe, im Dezember startenden Blockbuster Aquaman dürfte sich das DCEU allerdings wieder merklich erholen. Erste Reaktionen und Kritiken zu dem ersten Solo-Film des Unterwasser-Superhelden überschlagen sich vor Lob. Von einem Star Wars unter Wasser wird ebenso gesprochen wie von dem besten DC-Film seit The Dark Knight, der mittlerweile auch schon zehn Jahre zurückliegt. Mit Aquaman steuert das DCEU wieder auf Erfolgskurs zu, worauf die bereits veröffentlichten Trailer zum Film, das markante Charisma von Hauptdarsteller Jason Momoa sowie der strategisch klug gewählte Veröffentlichungszeitpunkt pünktlich zu Weihnachten, also der alljährlich lukrativsten Kinospanne, hindeutet.

Glass sorgt für abwechslungsreichen im Superhelden-Genre

Zuletzt kehrt M. Night Shyamalan Mitte Januar 2019 mit Glass in die Kinos zurück. Auch wenn der Film auf den ersten Blick nicht allzu viel mit der oftmals genormten Stromlinienförmigkeit Franchise-tauglicher Blockbuster zu tun hat, erinnert der Regisseur mit seinem doppelten Sequel zu Split und Unbreakable an eine Art von Film, die den Begriff des Superhelden im Kino noch mit einer eigenständigen Autorenfilmer-Stimme verhandelte.

Glass

Während Split am Box Office sämtliche Erwartungen übertraf und somit zeigte, dass mit Shyamalan als kommerzielles Zugpferd durchaus noch zu rechnen ist, ruft Unbreakable einen Abschnitt der jüngeren Filmgeschichte in Erinnerung, der heutzutage regelrecht nostalgisch stimmt. Eine Zeit, in der der Konflikt zwischen einem Mann mit Glasknochen, der wehmütig durch Comic-Hefte blättert, und einem Mann, der gegen seinen Willen einfach unzerstörbar ist, genügte, um die großen Konflikte zwischen Gut und Böse fernab von Massenzerstörungen, Effekt-Spektakeln und gezwungenen One-Linern auszutragen. Eine Zeit, die wir in ihrer unverbrauchten Unschuld vielleicht irgendwann noch einmal erleben dürfen, sobald der MCU-Thron durchgesägt ist.

Wünscht ihr euch auch dringend nötige Abwechslung vom MCU oder bleibt ihr Disneys Superheldenfilmen weiterhin treu?

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