Dienst nach Vorschrift - Krimi ohne Überraschung

03.01.2011 - 07:00 Uhr
Odenthal und Kopper ermitteln in der Polizeischule
ARD/SWR
Odenthal und Kopper ermitteln in der Polizeischule
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Im gestrigen Einsatz der Ermittler Odenthal und Kopper musste das Team einen Polizistenmörder aufspüren und kam nebenbei einem Anabolika-Schmuggel auf die Spur. Dies geschah zwar mit mittelmäßiger Spannung, bot aber dennoch gute TV-Unterhaltung.

Das Drehbuch von Andreas Schlüter bot wenig überraschendes und dass am Ende die beiden Täter, Vater und Sohn, in der Polizeischule gefunden wurden, war ebenfalls nichts, was den Zuschauer in Erstaunen versetzt hätte. Dennoch zeigte der Tatort: Tödliche Ermittlungen eine gute und solide Fernsehunterhaltung und dies war den tollen Darstellern, allen voran dem sympathischen Ermittlerduo Odenthal (Ulrike Folkerts) und Kopper (Andreas Hoppe), geschuldet.

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Klare Handlungsstränge

Der Tatort: Tödliche Ermittlungen lieferte eine ordentliche Krimileistung, die zwar nicht viel Neues bot, aber trotzdem nicht langweilig wurde. Das Ermittlerteam aus Ludwigshafen führte der Mord an der Polizeischülerin Bettina in eine Polizeischule und gleichzeitig auch in die Vergangenheit von Lena Odenthal, da der Direktor der Schule ihr ehemaliger Dozent und Mentor Robert Brandstetter war. Positiv fiel hierbei auf, dass es keine dutzenden von skurrilen Handlungsstränge gab, die in vielen Krimis meist nur zur Verwirrung der Zuschauer gesponnen werden, sondern dass die Geschichte flüssig erzählt wurde. Für diejenigen Zuschauer, die zu einem ordentlichen Krimi Schießereien und Action brauchen, wartete der Tatort: Tödliche Ermittlungen mit einem Einsatz der Polizeischüler gegen ein paar gewaltbereite Hooligans auf. Dass die Hooligans wenig später wieder friedlich rumstanden, als wäre nie etwas passiert, war nicht ganz nachvollziehbar, konnte die positive Haltung zu diesem Tatort aber nicht kippen.

Die Darsteller gaben die richtige Würze

Lena Odenthal und Mario Kopper gaben wie immer ein gutes Team ab, wobei Kopper mal wieder sein Bärchen-Image zur Schau stellte und sich zum Teil etwas tolpatschig gegen das Unrecht wehrte. Leider gab er keine italienischen Arien zum Besten und in der Tüte vom Supermarkt waren auch nicht Nudeln, sondern ein Baguette. Die kleinen Scharmützel mit der überaus flirtbereiten Politesse machten ebenso Laune wie die verblüffenden Erkenntnisse der Frau Keller. Erfrischend war ebenfalls, dass der prominente Nebendarsteller Ralph Herforth zwar ordentlich Dreck am Stecken hatte, am Ende aber nicht der Mörder war, sondern diese Rolle Vater und Sohn Brandstetter überließ. Oftmals werden die prominent besetzten Figuren entweder als Opfer oder Täter präsentiert, was mit der Zeit ein wenig langweilig und vorhersehbar wird.

Bei den durchweg guten Darstellern fiel nur die verliebte Polizeischülerin Sabine störend auf, die bereits wenige Stunden nach Bettinas Tod deren Freund (und Mörder) Torben auflauerte und ihn zu diversen Aktivitäten animieren wollte. Dass ihre Figur einzig und allein dazu diente, eine weitere Verdächtige zu präsentieren, war leider sehr offensichtlich und ließ sie darum wohl unsympathischer erscheinen, als sie eigentlich war.

Tatort: Tödliche Ermittlungen war kein Krimi, der das Genre neu erfunden oder den Zuschauer zu Luftsprüngen animiert hätte, aber dennoch ein Tatort, der einen unterhaltsamen Fernsehabend bot.

Was meint ihr zu dem Tatort: Tödliche Ermittlungen?

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