Im großen und ganzen, so der allgemeine Tenor, gehen die diesjährigen Oscar-Nominierungen wohl in Ordnung. Solche, die dabei sind, haben es in der Regel verdient. So etwa Leonardo DiCaprio, Cate Blanchett und auch Sylvester Stallone. Wenig überraschend dürfen die Favoriten The Revenant - Der Rückkehrer und Spotlight und deren Beteiligte mit vielen Preisen rechnen. Dazu schafften es auch solche Werke wie Mad Max: Fury Road ins Feld, für die die Jury normalerweise wenig übrig hat. Die verfügbaren Nominierungen sind aber begrenzt und deshalb gab es auch ein paar Enttäuschungen und Überraschungen. Diese Schauspieler, Regisseure und Filme wurden von der Academy ignoriert, brüskiert, verschmäht oder einfach nicht als gut genug empfunden.

Schauspieler

Idris Elba hätte sich für seine Leistung in Beasts of No Nation verdientermaßen gute Chancen ausrechnen können. Vulture bemerkte zudem ganz richtig, dass sich unter den 20 nominierten Schauspielern kein einziger nicht-weißer findet - und das zum zweiten Mal in Folge. Überdies verhalf Johnny Depp in Black Mass auch eine dicke Maske nicht zu einer Nominierung. Seltsam mutet die Entscheidung an, Rooney Mara neben Cate Blanchett nicht in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin zu nominieren, und stattdessen als Beste Nebendarstellerin. Im Film sind die Parts gleichberechtigt. Das riecht nach Category Fraud auf Seiten der verantwortlichen Oscar-Kampagne.

Bester Film

Überhaupt musste Carol ordentlich einstecken. Auch eine Nominierung als Bester Film blieb aus. Ebenfalls nicht beachtet wurden hier The Hateful 8 und Creed - Rocky's Legacy, bei dem ein afroamerikanischer Schauspieler übersehen wurde: Michael B. Jordan. Zudem hätten viele Die Peanuts - Der Film zumindest eine Nominierung in der Kategorie Bester Animationsfilm zugetraut.

Regie

Hier musste Carol schon wieder zurückstecken. Todd Haynes wird für seine hervorragende Regie beim romantischen Drama nicht mal mit einer Nominierung gewürdigt. Schmollen dürfen auch die beiden Regie-Größen Ridley Scott und Quentin Tarantino, bei denen es für Der Marsianer - Rettet Mark Watney bzw. The Hateful 8 nicht zu einer Nominierung reichte.

Drehbuch

Ungleich beleidigter dürfte Dialog-Virtuose Tarantino aber aufgrund seiner Nicht-Nominierung in der Sparte Bestes Original-Drehbuch sein. Selbiges gilt für einen der anerkanntesten Autoren Hollywoods, Aaron Sorkin, der für sein rasantes Steve Jobs-Skript eigentlich eine Nominierung verdient gehabt hätte. Beide haben die Trophäe allerdings bereits in ihren Regalen stehen.

Gejammert wurde womöglich auch im Fast & Furious 7-Team, dessen Titel hier lediglich deshalb fällt, weil der berührende Song See you again von Wiz Khalifa nicht in der Kategorie Bester Filmsong nominiert wurde.

Wen haben wir in unserer Liste der Übersehenen übersehen?

Die Verlierer der Oscar-Nominierungen 2016

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