Josephine Lorenz, von allen nur Fine genannt, ist eine von vielen Schauspielstudentinnen in Berlin. Ihr Problem: Sie ist zu unscheinbar. Obwohl sie das Vorsprechen zum Stück Camille, welches Regisseur Kaspar Friedmann für die Bühne inszeniert, vermasselt, bekommt sie eine fragwürdige zweite Chance. Und wird tatsächlich für die Hauptrolle genommen. Doch Friedmann verlangt viel von seinem zukünftigen Star und fühlt ihr auf den Zahn. So muss sich Fine nicht nur in eine ausgehungerte Hyäne hineinversetzen, sondern auch ihrem heimlichen Schwarm, den Tunnelbauer Joachim, nachsteigen. Friedmann gräbt sich weiter in die Psyche von Fine und fördert Erlebnisse zutage, die er für die Inszenierung des Stücks ganz persönlich verwendet. Fine gerät damit zunehmend an ihre Grenzen und bringt nicht nur sich selbst, sondern auch ihr gesamtes Umfeld durcheinander.
Viele junge Leute versuchen heutzutage, bei den bekannten Schauspielschulen Deutschlands einen Ausbildungsplatz zu bekommen. Da nur sehr wenige Männer und Frauen angenommen werden, ist das Szenario, welches Regisseur Christian Schwochow in Die Unsichtbare entwirft, gar nicht so abwegig. Einmal drin tun angehende Schauspieler vieles, um sich profilieren und beweisen zu können. Zudem wirft Schwochow, der mit Novemberkind seinen Abschluss an der Filmakademie Baden-Württemberg machte, die Frage auf, wie weit Schauspielerei eigentlich gehen darf. Besonders beeindruckend ist dabei das Wechselspiel der Darsteller Stine Fischer Christensen (Fine) und Ulrich Noethen (Friedmann). Letzterer gewann für diese Rolle sogar den Deutschen Schauspielpreis 2012 in der Kategorie als Bester Nebendarsteller.
Heute im TV: Die Unsichtbare
Wann: 21.45 Uhr
Wo: arte