Die neue The Walking Dead-Alternative ist ein blutiges Zombie-Trash-Fest

27.10.2021 - 13:00 UhrVor 2 Jahren aktualisiert
Day of the DeadSyfy
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Der Zombie-Klassiker Day of the Dead wurde als Serie neu aufgelegt, die ihr jetzt streamen könnt. Ob sich die Horror-Show für euch lohnt und wie sie sich im Vergleich mit The Walking Dead schlägt, erfahrt ihr im Seriencheck.

Seit The Walking Dead vor über 10 Jahren gestartet ist, hat sich einiges im Horror-Genre getan. Während die Untoten in den frühen 2000ern langsam ihr Direct-to-Video-Nischendasein ablegten, mutierten die gehirnhungrigen Zombies nach dem Erfolg von The Walking Dead zum Mainstream-Monster des Horrors.

Mit drei derzeit laufenden The Walking Dead-Serien und zahlreichen Trittbrettfahrern haben Zombie-Fans eine riesige Auswahl. Nun ist eine neue Zombie-Serie gestartet, die sich Großes auf die Fahne schreibt: Day Of The Dead ist eine Hommage an den Großvater der Zombies, George A. Romero, und basiert auf dessen Kultschocker Zombie 2 - Das letzte Kapitel. Aber ist neue Horrorserie auch gut?

Das müsst ihr über die Horrorserie Day of the Dead wissen

  • Day of the Dead Staffel 1 besteht aus 10 Episoden.
  • Neue Folgen gibt es ab 27. Oktober immer mittwochs bei Syfy und im Stream bei Sky Ticket zu sehen *.
  • Day of the Dead folgt verschiedenen Charakteren in den ersten 24 Stunden der Zombie-Apokalypse.

Die Handlung von Day of the Dead erstreckt sich über einen Zeitraum von 24 Stunden. Ähnlich wie bei Fear the Walking Dead oder Black Summer steht hier der Beginn der Zombie-Apokalypse im Vordergrund. Handlungsort ist die US-Kleinstadt Mawinhaken, in der eines Tages plötzlich die Toten aus ihren Gräbern emporsteigen und mit einem unstillbaren Hunger schlurfend auf die Lebenden losgehen.

Noch nichts von Day of the Dead gehört? Hier gibt's den Trailer

Day of the Dead Staffel - S01 Trailer (Deutsch) HD
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Zombie-Horror Day of the Dead: Der Zerfall einer Kleinstadtgemeinde

Day of the Dead ist ein erzählerisches Puzzle aus verschiedenen Plots, die den Schicksalen unterschiedlicher Charaktere folgen. Da wäre zum einen die Ex-Soldatin Sarah, die in Konflikt mit einer korrupten Fracking-Firma gerät, die bei Bohrungen in Mawinhaken auf eine unterirdische Höhle stößt. Was sich darin verbirgt? Eine mysteriöse und in Ketten gelegte Leiche mit zugenähtem Mund.

Für die rechtskonservative Bürgermeisterin Paula Bowman kommt die Zombie-Apokalypse zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Denn es ist Wahltag. Aber glücklicherweise läuft sie immer mit einer geladenen Waffe herum. Weiterhin folgen wir den Geschichten eines jungen Paares, dessen Hochzeit von Zombies gecrasht wird, und zwei zerstrittenen Jugendlichen, die sich im Angesicht des Todes wieder zusammenraufen müssen.

Day of the Dead

Der Cast von Day of the Dead ist zu Beginn riesig und die vielen verschiedenen sowie ineinander verschachtelten Storylines sind oftmals unnötig verwirrend. Sobald die Zombies im Verlauf der ersten 5 Episoden die Straßen Mawinhakens füllen und die Charakterfülle ordentlich aussieben, beginnt der eigentliche sowie übersichtlichere Horrorspaß.

Kein neues The Walking Dead: Day of the Dead ist blutiger und spaßiger Horror-Trash

The Walking Dead ist die einflussreichste Zombieserie der letzten 10 Jahre und zollt immer wieder George A. Romeros Schaffen Tribut. Aber wie schlägt sich Day of the Dead im Vergleich mit The Walking Dead? Die Kurzantwort: Day of the Dead ist das Anti-The Walking Dead.

Day of the Dead versucht gar nicht The Walking Dead nachzueifern und wählt einen gegensätzlichen Ansatz einer Zombie-Geschichte. Die Serie versteht sich als schwarze Komödie mit extrem hohem Trash-Faktor – das kann abschrecken oder richtig Spaß machen. Die plumpen Dialoge, das grausige Drehbuch und das B-Movie-Overacting sind gewöhnungsbedürftig, tragen aber zum Charme der Serie bei.

Day of the Dead

Day of the Dead erinnert nostalgisch an die vielen (und fast immer schlechten) Zombie-Trash-Streifen aus Videothekenzeiten und punktet mit derben Splatter-Einlagen und eindrucksvollen Gore-Effekten. Ausgedrückte Augäpfel, eiternde Fingerstümpfe und viele zermatschte Zombieköpfe sorgen für jede Menge Ekel-Spaß. Da wird auch gerne mal ein Rasenmäher benutzt, um die Untoten einen Kopf kürzer zu machen.

Eine Szene in den frühen Episoden bringt den zynischen Humor von Day of the Dead treffend auf den Punkt. Hier ermordet der Ehemann des Bürgermeisterin aus Versehen einen Mann. Um das Verbrechen zu vertuschen, wird die Leiche in einen Rollstuhl gesetzt und im Altenheim abgeladen, wo sie schließlich als Zombie wiedererwacht. Der bitterböse Name des Altenheims: The Grey Mile.

Was hat Day of the Dead eigentlich mit dem Zombie-Schocker von 1985 gemeinsam?

George A. Romero beeinflusste das Zombie-Genre mit seinen frühen Werken Night of the Living Dead, Dawn of the Dead und Day of the Dead wie kein anderer. Er vereinte gekonnt Horror mit sozialkritischen Ansätzen. Bis auf einige vertraute Charakternamen scheint die Day of the Dead-Serie aber nicht allzu viel mit der Vorlage gemein zu haben.

Day of the Dead

Day of the Dead (1985) beleuchtet auf düstere Weise den Konflikt zwischen Wissenschaftlern und dem Militär in einer Bunkeranlage, während die Welt schon längst von Untoten überrannt wurde. Die Serie hingegen spielt zu Beginn der Zombie-Epidemie und erkundet den Mikrokosmos einer gespaltenen Stadtgemeinde, die durch eine äußere Bedrohung wieder zusammenfindet.

Zumindest in den ersten fünf bereitgestellten Episoden gibt es noch keinerlei Verbindungen zwischen den beiden Werken. Vielleicht überrascht Day of the Dead in der zweiten Hälfte womöglich noch mit einem Prequel-Twist.

Day of the Dead ist sicherlich kein ernstzunehmendes Serien-Highlight. Mein Hunger auf einen schnellen (eitrigen) Zombie-Schnack wurde aber gestillt und ich hatte jede Menge Spaß mit den blutigen Eskapaden. Fans von trashigem Zombie-Horror sollten auf jeden Fall mal bei Day of the Dead reinschauen.

Die erste Staffel von Day of the Dead umfasst zehn Folgen, die seit dem 27. Oktober 2021 immer mittwochs bei Syfy ausgestrahlt werden. Als Grundlage für diesen Seriencheck dienten die erste fünf Episoden.

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