Der tragischste Ausstieg aus The Rookie: Jackson West hätte ein würdiges Ende verdient

21.12.2024 - 10:06 Uhr
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Jackson West war Hauptfigur der ersten Stunde in The Rookie und begeisterte durch Vielschichtigkeit – von seinem Tod kann man das nicht behaupten.

Officer Jackson West (Titus Makin Jr.) durchlief in den ersten drei Staffeln von The Rookie eine beeindruckende Entwicklung und hat große Fußstapfen hinterlassen. Sein Tod in Staffel 4 wurde ihm nicht ansatzweise gerecht und in den letzten drei Jahren hat es The Rookie nicht geschafft, seine Leerstelle zu füllen.

Jackson war eine der spannendsten Figuren in The Rookie – bis zu seinem schrecklichen Tod

Jackson West war zu Beginn der Serie einer der Titel-gebenden Rookies. Dank der mitreißenden Performance von Titus Makin Jr. hat er Humor und Vielschichtigkeit in die Serie gebracht. Wir lernen ihn als aufmerksamen Freund, warmherzigen Familienmensch, Teil der People of Color-Community sowie der LBTQ+-Community und engagierten Polizisten kennen.

Als Sohn eines hochrangigen Offiziers tritt Jackson zunächst als strahlender Vorzeige-Schüler auf – bis er während seines ersten Schusswechsels in eine Schockstarre verfällt. Dass er danach seinen Job behalten darf, verdankt er dem Vertrauen seiner Ausbilderin Angela Lopez.

Durch ihren Einfluss beginnt der überambitionierte Jackson, seine bisherigen Ansichten zu hinterfragen. So wird aus dem ehrgeizigen Musterschüler ein empathischer Polizist, der voller Optimismus auf der Suche nach seinem Platz in der Welt ist, sich dabei aber nichts vormachen lässt. Besonders deutlich wird das in Staffel 3. Hier muss sich Jackson gegenüber der rassistischen Vorurteile seines neuen Ausbilders Doug Stanton (Brandon Routh) behaupten.

Umso härter trifft uns Jacksons abrupter Ausstieg in Staffel 4, Folge 1 Leben und Tod. Jackson wird sang- und klanglos in den Rücken erschossen.

Die Todesszene von Jackson ist eine Beleidigung für Fans und für seine Figur

Bei der Todesszene sehen wir Jackson nur von hinten auf Video-Überwachungsmaterial, da er für seinen Tod in Staffel 4 nur wenige Sekunden lang von einem Double gespielt wird. Titus Makin Jr. verließ die Serie auf eigenen Wunsch nämlich schon vor Staffel 4, was die Drehbuchschreibenden vor eine Herausforderung stellte. Aber es hätte so viel elegantere und würdigere Lösungen gegeben, ihn aus der Serie zu schreiben.

Wir erinnern uns: Startpunkt der Serie war John Nolan – ein Bauunternehmer in einer Lebenskrise, der ein neues Leben als Polizist beginnt. Sich selbst neu zu erfinden, ist ein zentrales Motiv der Serie. Warum dann nicht auch Jackson einen Neuanfang ermöglichen?

Er hätte wie seine Kollegin Lucy Chen als Undercover-Cop abtauchen können. Nach dem Vorbild der Feuerwehrfrau Bailey doch lieber Brände bekämpfen können in einer anderen Stadt. Oder wie der verrückte Kopfgeldjäger Randy flüchtige Verbrecher jagen. Auch ein Umzug in eine neue Stadt oder eine Auszeit vom Polizeidienst wäre denkbar gewesen – und nach seinen Erlebnissen mit Doug Stanton auch absolut nachvollziehbar.

Nach seinem berührenden Werdegang hätte Jackson einen Ausstieg bekommen sollen, der seine Komplexität würdigt und seine Geschichte zufriedenstellend beendet – oder noch besser, fortsetzt. Beinahe alles ist mehr wünschenswert als das, was stattdessen passierte.

Jackson hinterlässt eine Lücke in The Rookie, die bisher niemand füllen konnte

Jacksons unterhaltsame Dynamik, insbesondere mit seiner Vorgesetzten Angela Lopez, hat nach seinem Tod eine spürbare Lücke hinterlassen. Auch hat die Serie ihre Chance, mit Jackson einen noch kritischeren Blick in den Polizeidienst zu wagen, leider zu wenig genutzt. Themen wie struktureller Rassismus und Polizeigewalt wurden abseits der einen Storyline über Doug Stanton kaum angetastet. Nicht zuletzt ist mit Jackson auch die queere Perspektive unter den Hauptfiguren verschwunden – und nicht wieder gekommen.

Über die Gründe von Titus Makin Jr.s Ausstieg ist nur wenig bekannt. Allerdings hat der Schauspieler schon eine Weile vor seinem Ausstieg aus The Rookie durchblicken lassen, dass er sich angesichts des politischen Klimas in den USA immer weniger mit der Rolle eines Polizisten identifizieren kann. Eine nachvollziehbare Entscheidung, die es zu respektieren gilt.

Was bleibt, ist die traurige Gewissheit, dass man mit Jackson West eine ebenso lustige wie spannende Figur verloren hat, deren Potenzial zu großen Teilen ungenutzt bleiben wird. Sein Verlust schmerzt bis heute. The Rookie geht 2025 in die 7. Staffel – hoffentlich nehmen sie sich mancher der fallengelassenen Thematiken wieder an.

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