Der Student von Prag erzählt vom jungen, armen Studenten Balduin (Paul Wegener), der als einer der besten Fechter Prags gilt. Als er der Comtesse Margit von Schwarzenberg (Grete Berger) das Leben gerettet hat, ist er bald über beide Ohren in sie verliebt. Um an sie heran zu kommen, geht er mit dem mysteriösen Fremden Scapinelli (John Gottowt) ein Geschäft ein: Er verkauft ihm sein Spiegelbild. Jetzt kann er sich ein luxuriöses Leben leisten – ist allerdings auch auf der Flucht vor seinem eigenen Spiegelbild.
Der Film entstand im Studio Babelsberg und in Prag unter der Regie des dänischen Regisseurs Stellan Rye, der leider viel zu früh im Ersten Weltkrieg verstarb. Das Drehbuch verfasste Hanns Heinz Ewers, der zur damaligen Zeit ein angesagter Schriftsteller war. Paul Wegener, ein Star am Deutschen Theater in Berlin, übernahm die Hauptrolle, obwohl Theaterschauspielern das Medium Film damals als banal galt und mancherorten sogar Strafen gegen sie verhängt wurden, falls sie sich für einen solchen Mummenschanz hergaben. Kameramann war Guido Seeber, der mit seinen Entwicklungen den frühen deutschen Film maßgeblich beeinflusste.
Der Student von Prag gilt heute als einer der ersten deutschen Kunstfilme überhaupt. Mit seinen Doppelbelichtungen und der Geschichte, die sich um Trugbilder dreht, hat sich das Filmteam in die Geschichte eingeschrieben. Arte zeigt den Film um 23.40 Uhr in einer restaurierten Version.
Was: Der Student von Prag (1913)
Wann: 23:40 Uhr
Wo: Arte