Der Pate-Kameramann Gordon Willis ist tot

19.05.2014 - 15:00 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
Gordon Willis
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Er prägte das Kino der Siebziger Jahre mit seiner Arbeit an Francis Ford Coppolas Mafia-Epos Der Pate, nun ist der Kameramann Gordon Willis im Alter von 82 Jahren verstorben.

Der Einsatz von minimalen Lichtquellen und das Spiel mit Schatten brachten ihm den Namen Prince of Darkness ein, nun ist Gordon Willis selbst in die Dunkelheit getreten. Der einflussreiche Kameramann, der vor allem durch seine Arbeit an der Mafia-Trilogie Der Pate von Francis Ford Coppola und für etliche Filme von Woody Allen berühmt wurde, ist am Sonntag im Alter von 82 Jahren verstorben. Zu der Todesursache sind laut Variety noch keine Hinweise bekannt. Sein filmisches Vermächtnis umfasst neben der Der-Pate-Trilgie Werke wie In schlechter Gesellschaft, Klute oder Die Unbestechlichen, wodurch Gordon Willis’ Filmographie zu den beeindruckendsten seiner Branche gehört. Nach seiner Arbeit an dem dramatischen Thriller Vertrauter Feind mit Harrison Ford und Brad Pitt in den Hauptrollen ging Willis im Jahr 1997 in den Ruhestand.

Geboren wurde Willis 1931 in New York als Sohn zweier Broadway-Tänzer. Sein Interesse am Film zeigte sich als junger Mann, als er sich für die Air Force einschrieb und im Rahmen des Korea-Kriegs zahlreiche Lehrfilme drehte. Sein Handwerk perfektionierte er danach als Dokumentar- und Werbefilmer, bevor er mit Der Pate endgültig seinen Durchbruch feierte. Mit seiner Arbeit an dem Mafia-Epos revolutionierte er das Aussehen der Filmlandschaft, denn solch eine Aussparung an Licht hatte es so vorher noch nicht gegeben. Dabei war Willis im Vorfeld drauf und dran, die Arbeit an Der Pate gar nicht erst anzutreten, da ihm das ganze Unterfangen zu chaotisch erschien. Zum Glück für uns und für die Filmwelt war Willis aber sehr neugierig, wie wohl die Arbeit mit einem Francis Ford Coppola aussehen würde, weshalb er seine Bedenken schnell vergaß.

Es folgten gleich mehrere Kollaborationen mit dem Filmemacher Woody Allen, wobei unter anderem Meilensteine wie Manhattan, Purple Rose of Cairo und Der Stadtneurotiker entstanden. Für Zelig erhielt Gordon Willis neben seiner Arbeit an Der Pate 3 seine zweite Oscarnominierung. Im Jahr 2010 erhielt der wegweisende Kamermann den Ehrenoscar für seine unübertroffene Meisterung von Licht, Schatten, Farbe und Bewegung.

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