Der Panther wird gehetzt im Noir-Unterweltdrama von 1960

22.03.2015 - 08:50 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Der Panther wird gehetztCaroland
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Heute Abend läuft auf arte der erstklassige französische Noir-Thriller Der Panther wird gehetzt, in dem Lino Ventura und Jean-Paul Belmondo als Gangster auf einen tödlichen Rachefeldzug gehen.

Der Panther wird gehetzt ist ein erstklassiger, düsterer Schwarzweißfilm nach dem Roman "Das Ende vor Augen" von Autor und Regisseur José Giovanni (Der Kommissar und sein Lockvogel). Aufgrund der Thematik hätte der Film auch von einem Regisseur wie Thriller-Experte Jean-Pierre Melville gedreht werden können. Regisseur dieses Unterweltdramas ist aber Claude Sautet, der 1969 mit Die Dinge des Lebens zu noch größerer Bekanntheit gelangte. Themen und Stil von Der Panther wird gehetzt sind typisch für den französischen Film Noir der vorangegangenen Jahrzehnte. Der in die Jahre gekommene, seiner Jugend beraubte Einzelgänger will unter seine eigene Vergangenheit einen Schlussstrich ziehen und gerät dabei zwischen die Fronten. Das ist Grundthema vieler französischer Film Noirs der Fünfziger und Frühsechziger und bot ihnen Stoff für dramatische und meist tragische Verwicklungen. Sautet beweist, dass er die Ausgangslage gekonnt zuspitzen kann und sorgt für atmosphärisch dichte Schwarzweißbilder innerhalb und außerhalb der Metropole Paris. Bis zum großen Finale ist Sautets Frühwerk ohne einen Durchhänger spannend inszeniert.

Der aus Frankreich stammende Gangster Abel Davos (Lino Ventura) ist seit Jahren in Italien untergetaucht und lebt mit seiner Frau Thérèse (Simone France) und seinen beiden Söhnen Pierrot in Mailand. Auch hier ist das Pflaster inzwischen heiß und Abel Davos möchte nach Frankreich zurückkehren. Das ist ein riskantes Unterfangen. Aber sein langjähriger Freund Raymond (Stan Krol) hält zu ihm. Bei einem letzten Überfall auf einen Geldtransport erbeuten sie das nötige Reisegeld. Nur mit Mühe gelingt es den beiden, der Polizei zu entwischen. An der Küste chartern sie ein Boot, weil die illegale Einreise nach Frankreich ihnen auf dem Seeweg sicherer erscheint. Alles läuft wie geplant, doch in Frankreich angekommen werden sie von der Polizei überrascht. Bei der Schießerei kommen Thérèse und Raymond ums Leben. Abel wendet sich an seine früheren Freunde aus dem Pariser Milieu, um seine Flucht zu organisieren, doch die wagen sich nicht aus der Deckung und schicken den jungen Handlanger Eric Stark (Jean-Paul Belmondo), der den riskanten Auftrag ohne zu zögern übernimmt, vor. Er hilft Abel dabei, seine Kinder sicher unterzubringen und sich in Paris zu verstecken. Doch dann wird Abel von seinen ehemaligen Freunden verraten. Ein tödlicher Rachefeldzug beginnt...

Obwohl der 1960 noch wenig bekannte Jean-Paul Belmondo erst nach 34 Minuten das erste Mal in Erscheinung tritt, wurde er irreführend gern als Hauptdarsteller bezeichnet. Der Panther wird gehetzt wird aber eigentlich von der grandiosen Darbietung Lino Venturas getragen, der völlig zu Unrecht in der jüngeren Vergangenheit bei Besprechung und Vermarktung dieses Klassikers übergangen wurde.

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