Gefährliche Jobs gibt es ja nicht wenige in unserer Arbeitswelt: Löwenbändiger, Bergarbeiter, Feuerwehrmann, die Liste ist schier endlos. Wofür sich allerdings die Hauptfiguren in Lohn der Angst von Henri-Georges Clouzot - allesamt harte Kerle alter Schule - verpflichtet haben, ist wohl ohne Gleichen: Mario (Yves Montand), Luigi (Folco Lulli) und einige andere Gestrandete in einer Stadt inmitten des südamerikanischen Dschungels wollen Lastwagenladungen mit Nitroglyzerin zu einem brennenden Ölfeld transportieren, um es zu löschen.
Der erwartbare Haken an der Sache: Zwar könnte sie die Mission zu reichen Männern machen, doch nur eine Erschütterung zuviel, und ihre Transporter fliegen schnurstracks in die Luft. Was Regisseur Henri-Georges Clouzot an wahrhaft nervenzerfetzender Spannung aus dieser simplen Prämisse herausholt, hatte die Kinowelt Anfang der 1950er-Jahre noch nicht gesehen. Nicht umsonst galt Clouzot als der französische Alfred Hitchcock, wie dieser spannte er seine Zuschauer mit Vorliebe gnadenlos auf die Folter.
Trotz der Tatsache, dass Lohn der Angst im Urwald Südamerikas spielt, wurde der Film komplett in Frankreich gedreht. Zudem mussten die Dreharbeiten nach einigen Monaten unterbrochen werden, da Unwetter, Erkrankungen und Todesfälle der Crew zu schaffen machten. Der Lohn für Clouzot war nicht nur die Anerkennung, einen zeitlosen Klassiker geschaffen zu haben, sondern auch der Goldene Bär und der Grand Prix in Cannes, beides im Jahre 1953. Die deutsche Version des Films war viele Jahrzehnte lang um 20 Minuten gekürzt, erst 2003 sendete das ZDF erstmals eine komplette Fassung. Das US-Remake von Lohn der Angst, Atemlos vor Angst, zeigt arte am kommenden Montag.
Was: Lohn der Angst
Wo: Arte
Wann: 20:15 Uhr (Laufzeit: 142 Minuten)