Das Blumhouse-Modell zahlt sich aus. Acht Jahre nach dem Start von Paranormal Activity erlebt das Low Budget-Studio von Jason Blum sein womöglich erfolgreichstes Jahr. Aus einer Berechnung der Branchen-Seite The Wrap geht nämlich hervor, dass der Horrorfilm Get Out der bisher rentabelste Film des Jahres 2017 ist. Dafür wurde das Verhältnis des eingesetzten Kapitals zum Einspielergebnis der bisher erfolgreichsten Filme des Jahres verglichen. In dem Regiedebüt von Komiker Jordan Peele wandelt sich der Besuch bei den weißen Schwiegereltern für einen jungen schwarzen Mann zum Alptraum. Nur ein Film kam annähernd an die Zahlen von Get Out heran, was das prozentuale Verhältnis von Investition und Einspielergebnis angeht, nämlich der Thriller Split von M. Night Shyamalan. Beide wurden von Blumhouse produziert.
Wie kommt The Wrap zu seinem Ergebnis? Zunächst einmal wurden die 25 Filme ausgewählt, die dieses Jahr weltweit am meisten eingespielt haben. Deren Budgets und Marketing-Ausgaben wurden geschätzt und mit dem Einspielergebnis verrechnet. The Wrap berechnet dabei den ROI (Return of Investment), in dem der Gewinn (Einspiel minus Kosten) durch die Kosten geteilt wird. Heraus kommt eine Prozentzahl, um zu veranschaulichen, wie rentabel ein Film im Vergleich zu anderen ist.
Im Fall von Get Out steht einem Budget von 4,5 Millionen Dollar und geschätzten Marketing-Kosten von 30 Millionen ein weltweites Einspielergebnis von 252 Millionen Dollar gegenüber. Das führt nach der Rechnung von The Wrap zu einem ROI-Wert von 630 Prozent. Split kommt mit einem Budget von 9 Millionen und einem Einspielergebnis von 276 Millionen auf 610 Prozent. Diese Zahlen sind erst einmal nur als Richtwert interessant, da sie beispielsweise nicht die Beteiligung von Filmemachern am Einspielergebnis berücksichtigen, die bei Blumhouse-Produktionen notwendig ist, um die geringen Budgets zu ermöglichen.
Erst hinter Get Out und Split finden wir die üblichen Verdächtigen des Blockbuster-Kinos. So hat Disneys Remake Die Schöne und das Biest 2017 bisher am meisten Geld eingespielt. Beachtliche 1,262 Milliarden Dollar wurden in die Kinokassen gespült. Doch bei einem Budget von 160 Millionen Dollar und entsprechend großen Marketing-Ausgaben kommt der ROI "nur" auf 400 Prozent.
Get Out und Split schreiben die Erfolgsgeschichte des Prinzips Blumhouse fort, das auf niedrigen Budgets, Star-Besetzungen, Horrorstoffen sowie knallharten Regeln zur Beteiligung am Gewinn basiert.
Was sagt ihr zu den Zahlen?