Dein Serienherzblatt aus Stromberg

07.04.2012 - 08:50 UhrVor 12 Jahren aktualisiert
Dein Serienherzblatt aus Stromberg
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Dein Serienherzblatt aus Stromberg
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Ein fieses Büroekel, ein sonderliches Muttersöhnchen, ein nie erwachsen werdender Kindskopf, ein sexy Büroengel, eine Wuchtbrumme mit gutem Herzen oder ein verzweifeltes Vorstadtmädchen? Richtig – wir suchen euer Serienherzblatt aus Stromberg.

Es ist ein trauriger Fakt, dass es kaum deutsche Serien gibt, die an die Qualität und die Einschaltenquoten ihrer großen Brüder aus den USA heranreichen. Eine seltene Ausnahme bildet Stromberg. Das Grundkonzept hat Produzent und Autor Ralf Husmann zwar dem britischen Vorbild the-office—2 entnommen, die deutsche Ausgabe punktet aber mit kreativen Handlungssträngen und guten Schauspielern. Vor allem Christoph Maria Herbst hat in dem unfähigen Abteilungsleiter Bernd Stromberg seine Paraderolle gefunden. Die Serie funktioniert im Stil einer Mockumentary und parodiert die Flut an Doku-Soaps, von der das deutsche Fernsehen derzeit überschwemmt wird. Nach fünf Staffeln verfügt Stromberg über eine stattliche, vor allem aber äußerst treue und leidenschaftliche Fanbasis. Dies zeigte sich auch daran, dass eine Million Euro, die noch fehlte, um Stromberg: Der Film (wahrscheinlich 2013) zu produzieren, in nur einer Woche unter Fans gesammelt werden konnte.

Die Serie – kurz und knapp
Die Abteilung Schadensregulierg M-Z der Capitol Versicherung wurde ausgewählt, für eine Doku-Soap von einem Kamerateam im Büroalltag begleitet zu werden. Ein schlechtere Auswahl hätten die Capitolmanager allerdings nicht treffen können. Der Abteilungsleiter Bernd Stromberg ist meist damit beschäftigt seine eigene Inkompetenz zu kaschieren oder das Kamerateam mit möchte-gern-intelektuellen Monologen zu beschäftigen. Währenddessen geraten sich die Mitarbeiter wegen Nichtigkeiten in die Haare oder verlängern selbstständig ihre Mittagspause. In bisher fünf Staffeln erfahren wir viel über das Privatleben der teils bewusst überzeichneten Charaktere, so dass sie jedem Zuschauer einer nach dem anderen ans Herz wachsen.

Die Kandidaten im Überblick
Bernd Stromberg: Faul, unfähig, rücksichtslos, selbstverliebt, karrieregeil und nie um eine Ausrede verlegen – Stromberg ist ein Chef zum Liebhaben. Der Leiter der Abteilung Schadensregulierung M-Z führt uns mit einer fröhlichen Portion Sexismus durch den Büroalltag der Capitol Versicherung. Dem Büroekel mit Hang zu pseudophilosophischen Metaphern seine Stimme geben? Läuft!

Berthold ‘Ernie’ Heisterkamp: Obwohl Ernie einer der fähigsten Mitarbeiter der Abteilung ist und Stromberg damit mehr als einmal den Allerwertesten gerettet hat, ist er das Mobbingopfer Nummer Eins bei der Schadensregulierung. Der wenig wortgewandte Sonderling wohnt (bis zu deren Tod) bei seiner Mutti und wenn morgen Deutschlands furchtbarste Frisur gewählt werden sollte, wäre Ernie mit Rudi Völler mindestens auf Augenhöhe.

Ulf Steinke: Ulf ist der einzige dessen geringes Arbeitspensum an das Strombergs heranreicht. Seine Hobbys sind Fussball, Autos und Arbeit aus dem Weg gehen. In seiner kindlichen Art fallen ihm immer wieder neue Möglichkeiten ein, seinen Kollegen – besonders Ernie – den Büroalltag zu erschweren. Immerhin zeigt er in seiner Beziehung zu Tanja Seifert, die er in der vierten Staffel heiratet, manchmal auch seine sensible Seite.

Tanja Seifert/Steinke: Kompetent, sozial, attraktiv – es ist eine Schande, dass Tanja im Bürowahnsinn der Abteilung Schadensregulierung M-Z gelandet ist. Sie verteidigt den armen Ernie, diszipliniert ihren Freund und späteren Ehemann Ulf und legt sich mit Stromberg an, wenn dieser seine eigenen Aufgaben unter den Kollegen verteilt.

Erika Burstedt: Erika ist die gute Seele der Abteilung, die einem kleinen Small-Talk während der Arbeitszeit genauso wenig abgeneigt ist, wie einem guten Stück Kuchen. Mit ihrer korpulenten Figur ist ihr der Spott Strombergs sicher und nicht umsonst ließen die bitterbösen Stromberg-Autoren sie in der dritten Staffel an einem Herzinfarkt sterben.

Jennifer Schirrmann:‘Schirmchen’ ist eine allein erziehende Mutter, die in der Abteilung nicht gerade durch gute Leistungen auffällt. Ihren Job verdankt sie eher der Tatsache, dass sie sich ab der viertel Staffel in einer Mischung aus Naivität und Verzweiflung mit Stromberg eingelassen hat. Unbezahlbar: Ihre Gesichtsausdruck, als sie erfährt, dass sie ein Kind von ihrem Chef erwartet.

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