Clive Owen sagt Pädophilie den Kampf an

09.02.2011 - 09:40 Uhr
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Clive Owen wandelt in Trust auf den Spuren des Übervaters Liam Neeson aus 96 hours. Oder auch nicht, denn der neuste Trailer weiß zu beeindrucken, aber lässt einem auch ratlos zurück.

Als kleine Warnung: Der neuste Trailer zu Trust – Die Spur führt ins Netz spoilert gewaltig! Er nimmt zwar scheinbar keine Wendungen des dritten Akts vorweg, aber sensibilisiert den Zuschauer auf einige einschneidende Filmentwicklungen. Aber im Gegensatz zum actionorientierten ersten Trailer, der noch auf eine “Vater sinnt auf Rache” Dynamik in bester 96 Hours Manier setzte – den ihr ebenfalls unter dem Artikel finden könnt – bietet dieser nun einen sehr starken, beinahe psychologischen Einblick in Trust – Die Spur führt ins Netz: kein Trailer, den einem kalt lässt.

Will (Clive Owen) und Lynn Cameron (Catherine Keener) führen ein unbeschwertes Leben. Die beiden haben drei Kinder erfolgreich groß gezogen und nichts scheint, ihre Familie zu bedrohen. Doch dann lernt ihre 14-jährige Tochter Annie (Liana Liberato) in einem Online-Chat einen neuen Freund, der sich als Charlie (16) ausgibt. Sie trifft sich heimlich mit Charlie, und es stellt sich heraus, dass die neue Bekanntschaft in Wirklichkeit ein 40-jähriger Pädophiler ist, der sie sexuell missbraucht. Als das Verbrechen schließlich ans Licht kommt, wird der Vorfall zum Prüfstein für die ganze Familie. Will scheint wie besessen davon, den Mann zu finden, der das seiner Tochter angetan hat, während Lynn zu Hause allein vor den Trümmern ihrer einst perfekten Familie steht…

Trust – Die Spur führt ins Netz greift viele heiße Eisen an. Der technologisch motivierte soziale Umbruch und dessen Auswirkungen, Pädophilie, Vergewaltigung, Traumabewältigung und nicht zuletzt – so suggeriert es zumindest der Trailer – Selbstjustiz. Da bleibt zu hoffen, dass sich Friends -Star David Schwimmer mit seiner zweiten, ernsten Regiearbeit nicht übernommen hat. Der Kontrast der beiden Trailer lässt eine gewisse Skepsis aufsteigen. Andererseits war Robert Festinger (In the Bedroom) am Drehbuch beteiligt. Das lässt alle Dramatiker unter uns hoffen, die blutdürstenden Selbstjustizjünger allerdings aufschrecken.

Die ersten Kritiken vom letztjährigen Film Festival in Toronto lassen auf einen soliden bis guten Film hoffen. Besonders die Schauspieler und die Wirkung des Films auf den Zuschauer werden durchwegs gelobt. Trust – Die Spur führt ins Netz wartet aber immer noch auf eine US-Kinoauswertung und auch bei uns ist noch kein Start in Sicht.

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