Charlotte Roches Schoßgebete kommen ins Kino

06.12.2011 - 09:24 Uhr
Der Roman Schoßgebete von Charlotte Roche wird verfilmt
Piper
Der Roman Schoßgebete von Charlotte Roche wird verfilmt
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An dem Roman Schoßgebete von Charlotte Roche scheiden sich die Geister. Dennoch hat Constantin jetzt die Filmrechte erworben und plant, die kontroverse Geschichte auf die Leinwand zu bringen.

Schon ihr Erstlingswerk Feuchtgebiete sorgte für Aufsehen und auch mit dem Nachfolger Schoßgebete konnte sich Charlotte Roche medienwirksamer Aufmerksamkeit sicher sein. Während sich erstgenanntes Werk auf Grund seines Fokus auf Sexualität an der Grenze zur Perversion nicht für eine Verfilmung eignet (obwohl… wir könnten ja mal Lars von Trier fragen…), wurden nun die Filmrechte des zweiten Buches an Constantin Film verkauft. Oliver Berben, Sohn von Iris Berben, will den Film produzieren, der vermutlich ähnlich kontrovers diskutiert werden wird wie seine Romandgrundlage.

Im Zentrum steht eine 33jährige neurotische Frau, deren Leben sich neben ihrer Ehe und der Kindererziehung vor allem um Sexualität dreht. Deshalb bleibt uns auch eine 20 seitige Beschreibung eines Blowjobs hier nicht erspart. Davon abgesehen widmet sich Charlotte Roche hier aber auch ernsten Themen, nämlich einem Schicksalsschlag im Leben ihrer Protagonistin, der an ihr eigenes Leben angelehnt ist: Vor zehn Jahren verlor die Moderatorin und Schriftstellerin durch einen Autounfall drei ihrer Brüder.

Schoßgebete avancierte zwar nach seiner Veröffentlichung im Sommer 2010 schnell zum Bestseller, konnte aber nicht an den großen Erfolg seines Vorgängers anschließen. Dafür schieden sich am zweiten Roman die Kritikergeister ebenso wie an dem ersten. Die einen sprechen von unbedeutendem und trivialem Geschreibe, andere von herausragender und bedeutender Literatur. Spiegel Online bezeichent Charlotte Roche als „Protagonistin in einer gesellschaftlichen Debatte zum modernen Frauenbild und Emanzipation“, während Alice Schwarzer das Buch eine “verruchte Heimatschnulze über Sex & Liebe” nennt (Stern).

Ich persönlich kann den literarischen Ergüssen von Frau Roche nichts abgewinnen und mir kommt die Galle hoch, wenn jemand als Protagonistin der Emanzipation bezeichnet wird, der in seinen Werken derartig zu Voyeurismus einlädt und die selbstbestimmte Sexualität der Frau in den Deutungsraum der Perversion verlegt.

Aber wie seht ihr das? Hat Schoßgebete eine Verfilmung verdient?

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