Cartoon Reality-TV mit Drawn Together

03.09.2012 - 08:00 Uhr
Zusammegewürfelt: Die Drawn Together-Crew
Comedy Central
Zusammegewürfelt: Die Drawn Together-Crew
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Drawn Together ist die erste Cartoon Reality-TV-Sendung. Eine clevere Idee, denn welches Format entblößt die Schwächen der heutigen Mediengesellschaft besser, als die unrealistische Pseudodokumentation? Drawn Together hält den Finger in die Wunde.

Eine Hommage an meine Lieblingsserie zu schreiben ist schwer, da die Auswahl schwer ist. Es gibt so viele, ich tat mich schwer mit der Entscheidung. Nehme ich South Park oder The Mentalist? Ich könnte zig Serien aufzählen, aber ich habe mich für eine Serie entschieden, bei der ich selten so gelacht habe und von der ich ohne zu zögern behaupten kann, wirklich jede Folge zu lieben: Drawn Together!

Selten hat – glaube ich – eine Serie einen solch harschen Eindruck im kollektiven Gedächtnis des Fernsehvolks hinterlassen, selten hat eine Serie so da hingelangt, wo Alles aufschreit. Drawn Together bestach durch einen Witz, der leider viel zu selten genutzt wird. Wo die meisten Serien sich dem flachen Mario Barth -Stil (meine Frööaindin…und alles kichert) oder dem billigen Slapstick hingeben, bediente sich Drawn Together – die erste Cartoon Reality Serie – endlich mal den kompletten rassistischen/chauvinistischen/emanzipatorischen/religiösen Klischees und allen doch so verbotenen Stigmas. Es legte eine Serie hin, deren Humor so verboten lustig war, dass man sich endlich mal gediegen zurücklehnen konnte und genoß, wie sehr die Serie ein Spiegel der amerikanischem Gesellschaft war.

Die unterdrückte Homophobie, der offene, doch subtile Rassismus, eine köstliche Kritik an der Mediengesellschaft und der Kultur des land of the free. Als Paradebeispiel diente die unterdrückte Homosexualität des Captain Hero, der doch durch seine übertriebene Maskulinität versuchte, seine heimlichen homoerotischen Fantasien zu unterdrücken.

Kurz und knapp, Drawn Togehter war GENIAL. Viele finden die Sendung obszön, aber hinter der Fassade lag sublim ein ganz feinsinger Humor, den leider wenige Serien erreichen. Es ist eine Schande (aber vielleicht auch ein Glück), dass es nur drei Staffeln dieses Meisterwerks gab! Abschließen kann man dieses Plädoyer mit den Worten der afroamerikanischen Figur Foxxy Love, die als Streikführerin ausrief:

‘Mama didn’t raise no fool, Papa didn’t raise me at all’

…köstlich


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