Boyhood ist die große Vision von Richard Linklater (Before Sunrise, School of Rock). Ein Film, der sich aus vielen Episoden im Leben eines Jungen namens Mason (Ellar Coltrane) zusammensetzt. Gedreht wurde er in Echtzeit über einen Zeitraum von 12 Jahren hinweg. Stück für Stück kamen jedes Jahr neue Szenen dazu, die Mason in seinem jeweiligen Alter zeigen.
Als Mason Jr. sechs Jahre alt ist, trennen sich seine Eltern Mason Sr. (Ethan Hawke) und Olivia (Patricia Arquette). Er lebt daraufhin mit seiner Mutter und seiner Schwester zusammen. Sein Vater bemüht sich, mit der Zeit zunehmend eine Präsenz in ihrem Leben zu sein. Seine Mutter versucht, ihren Kindern wieder eine Familie zu geben.
Boyhood ist die konsequente Umsetzung einer Vision. Ein Film, der es schaffen soll, die Realität so anfassbar wie nur möglich zu machen. Ähnlich angelegt wie eine Dokumentation, aber ohne den Druck in allen entscheidenden Momenten anwesend zu sein. Linklater nutzt das Älterwerden der Figuren als realitätsgetreue Grundlage seines Films. Niemals verlässt er sich auf diesen Umstand als reinen Selbstzweck. Die Wahrnehmung der Figuren ändert sich mit zunehmender Zeit. Die kulturellen Einflüsse, die Personen sieht der Film kommen und gehen. Fest bleibt für Mason fast ausschließlich das Verhältnis zu den Eltern. Die beide ihr Möglichstes geben, ihren Kindern mehr Wissen an die Hand zu geben, als sie selbst einst erhielten.
Mit einer Laufzeit von 165 min ist Boyhood ein Epos über das Aufwachsen. Eine Geschichte, die alle Menschen betrifft oder es zumindest soll. Wenn der Film heute Abend um 22:50 Uhr anläuft, dann ist das eigentlich schon zu spät. Schade, denn diese Geschichte sollte nicht nur Freunde des Nachtprogramms erreichen.
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Heute im TV: Boyhood
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Zeit: 22.50 Uhr
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Sender: ZDF
Werdet ihr euch Boyhood anschauen?