Bei Amazon Prime wird Jake Gyllenhaal als Kampfmaschine entfesselt – aber Road House ist aus einem wichtigen Grund kein guter Film

21.03.2024 - 09:00 UhrVor 1 Monat aktualisiert
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Bei Amazon Prime könnt ihr ab jetzt das Road House-Remake mit Jake Gyllenhaal streamen. Das bietet teilweise brachiale Action, lässt aber ansonsten den besonderen Charme des 80er-Originals vermissen.

Manchen Filmen trieft das Jahrzehnt, in dem sie entstanden sind, aus jeder Pore. Genau so ein Film ist Road House von 1989, der Dirty Dancing-Star Patrick Swayze zum testosterongeladenen Türsteher-Anführer (mit abgeschlossenem Philosophie-Studium!) machte.

35 Jahre später schlüpft bei Amazon Prime * jetzt Jake Gyllenhaal in die Rolle des prügelnden Rausschmeißers im Road House-Remake von Doug Liman. Das führt zu Action satt, doch am Ende ist die neue Version genau die Art von Film, die man bekommt, wenn aus dem alten Road House sämtlicher 80s-Charme gesaugt wird.

Prügel-Eskalationen bei Amazon Prime: Das Road House-Remake punktet mit heftiger Action

In der 2024er-Version spielt Gyllenhaal den Ex-UFC-Kämpfer Eldwood Dalton, der als Türsteher in Florida in der titelgebenden Bar von Frankie (Jessica Williams) anfängt. Schnell gerät er zwischen die Fronten eines lokalen, kriminellen Konflikts.

Dass sich Dalton zu wehren weiß, stellt er in so einigen Action-Szenen von Limans Remake unter Beweis. Gyllenhaal präsentiert sich körperlich in eindrucksvoll durchtrainierter Höchstform und fährt seine Widersacher schon mal selbst ins Krankenhaus, nachdem er sie verprügelt hat.

Höhepunkt von Road House sind sicherlich die Kampfszenen zwischen dem Hauptdarsteller und seinem härtesten Gegner, der von dem realen MMA-Kämpfer Conor McGregor gespielt wird. Die Fights zwischen Dalton und Knox, der wie ein Steroid-Bulle durch den Film stampft, sind schmerzhaft anzusehende, heftig choreografierte Action-Höhepunkte der Road House-Neuauflage.

Road House wird ohne 80s-Charakter zum austauschbaren Hochglanz-Blockbuster

Im Road House-Original wurde das Türsteher-Business zur Eingangspforte in eine herrlich überzeichnete Welt voller alberner One-liner, pathetischer Faustkämpfe und kitschiger Gefühlsduselei, ständig umrahmt von einem Soundtrack aus eingängigen Songs. Der unverwechselbare Charme von Road House, in dem selbst die absurdesten Elemente einfach wild zusammengeworfen werden, verleiht ihm erst seine pure 80s-Atmosphäre.

Schaut hier mal wieder den Trailer zum Road House-Original:

Road House - Trailer (English) HD
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Road House von 2024 schneidet die Erfolgselemente des alten Films dagegen nur an. Die Bar wird hier eher zur Hintergrundkulisse statt zum eigenen Charakter, während Gyllenhaal blass zwischen bemüht charismatisch-geheimnisvoller Kampfmaschine, schaurigem Psycho und verletztem Trauma-Geplagtem spielt. Auch eine kurz angetäuschte Romanze zwischen Dalton und der örtlichen Ärztin Ellie (Daniela Melchior) wird plötzlich einfach nicht weiter verfolgt.

Je weiter sich das Road House-Remake in seine klischeehafte Gangster-Story lehnt, desto stärker entwickelt sich die Neuauflage zum austauschbaren Hochglanz-Actioner. Spätestens das Finale mit Speedboat-Verfolgungsjagd könnte so auch aus jedem 08/15-Blockbuster à la Fast & Furious stammen.

Das Road House-Remake mag immer wieder die richtigen Action-Schauwerte haben, aber Herz und Seele sucht man hier im Vergleich zur 80s-Charisma-Granate von damals vergeblich.

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