Seit Freitag können Netflix-Abonennten Beasts of No Nation streamen, einen eigens von Netflix produzierten Spielfilm, der beinahe exklusiv über die eigene Webseite vertrieben wird. Beinahe, weil der Film in den USA zusätzlich in 31 Kinos zu sehen ist, in denen er übers Wochenende genau 50.699 US-Dollar eingespielt haben soll, was einem hochrangigen Verleiher zufolge ein "grauenhaftes" Ergebnis sei (via Deadline ). Für Netflix selbst sei das aber gar kein Grund zur Depression, denn laut einem Sprecher wäre der Streaming-Dienst sehr glücklich damit, wie Beasts of No Nation in der Heimkino-Variante abgeschnitten hat, ohne konkrete Zahlen zu nennen.
Beasts of No Nation ist der erste Eintrag in einer voraussichtlich langen Liste, die der nächste Schritt im Prozess der Netflix-Welteroberung ist: eigenproduzierte Spielfilme auf Kino-Niveau. So gesehen dürfte hier im Verleih und in der Vermarktung auch noch ein bisschen experimentiert worden sein, um den Weg zu ebnen für Ridiculous 6 von Adam Sandler, Crouching Tiger Hidden Dragon II: The Green Legend und Pee-wee's Big Holiday. Zumindest bedeutet der kurze Abstecher auf die große Leinwand, dass sich Beasts of No Nation nun für die Oscars qualifiziert hat, was die PR-Abteilung bei Netflix sicherlich auch im Hinterkopf behalten hat.
Die zurückhaltende Ausbeute an den Kinokassen könnte allerdings auch ganz einfach damit zu tun haben, dass es sich um ein 140 Minuten langes Kindersoldaten-Drama handelt, das ziemlich schwer im Magen liegt. Angeführt wird der von Cary Fukunaga inszenierte Cast von Idris Elba, der den Kommandanten einer rebellischen Einheit anführt, die eben auch Kindersoldaten verpflichtet und sich so des Protagonisten Agu (Abraham Attah) annimmt.
Würdet ihr euch Beasts of No Nation auch im Kino anschauen?