Willi Mattuschek (Axel Milberg) ist ein frustrierter Spießer, der seinen Mitmenschen das Leben schwer macht. Kate (Lisa Martinek) ist seine neue Nachbarin, die über die Marotten des schrägen Frührentners zunächst nur milde lächeln kann. Das Lachen vergeht der ehemaligen Spitzensportlerin allerdings bald; der Mann wird zusehends lästiger, bedrängt sie und ist wahrscheinlich der Verursacher für den Schuppen-Brand. Sie macht die Bekanntschaft von drei Frauen, die in ihrer Nachbarschaft wohnen und eines gemeinsam haben: Sie alle hassen Mattuschek. Also lassen sich die scharfzüngige Malise (Andrea Sawatzki), die Ex-Trickbetrügerin Rita (Eva Haßmann) und die bei ihrem verwirrten Vater lebende Inge (Barbara M. Ahren) gemeinsam mit Kate etwas einfallen: Mattuschek muss weg…
Die rabenschwarze Komödie, die spannend wie skurril inszeniert ist, ist bestens besetzt und hebt sich aus dem Sat1-Allerlei hervor. Das liegt auch an der Vorlage, denn der Film ist eine Adaption nach dem gleichnamigen Bestseller von Amelie Fried. Einige Kritiker sind nicht besonders angetan, wie etwa in der Nordseezeitung. “Die Figuren werden eingeführt, die Konfrontation nimmt ihren Lauf. Dabei machen die Schauspieler zweifellos einen guten Job, und auch die etwas aufdringliche Kamera von Martin Kukula wirkt bei einem solchen Plot angemessen. Und doch lässt das Geschehen den Zuschauer seltsam unberührt, hält sich das Mitgefühl mit Kate in Grenzen, meint man doch schon frühzeitig das Ende zu kennen. Das hat vor allem damit zu tun, dass Regisseur Dror Zahavi seinen Star scheinbar an die Leine gelegt hat.”
Der israelische Regisseur Dror Zahavi jedenfalls hat schon mehrfach bewiesen, dass er zu den besseren TV-Regisseuren gehört. Er inszeniert mittlerweile renommierte Tatorte, Eventfilme wie Die Luftbrücke – Nur der Himmel war frei oder Der geheimnisvolle Schatz von Troja. Er hat das Doku-Drama über Marcel Reich Ranicki – Mein Leben in Szene gesetzt und damit ein TV-Highlight des Jahres produziert. Außerdem ist er mittlerweile auch auf der Kinoleinwand präsent. In Alles für meinen Vater erzählt er von einem Selbstmord-Attentäter, dessen Selbstzündung auf dem Markt von Tel Aviv misslingt.
Der Film Der Mann von nebenan heute Abend um 20.15 Uhr auf Sat1 ausgestrahlt. Wenn Ihr wissen wollt, was sonst noch so auf dem kleinen Bildschirm läuft, dann schaut doch in unser Fernsehprogramm.