Avatar 2 ist am besten, wenn (fast) gar nichts passiert

25.12.2022 - 09:00 Uhr
Avatar 2: The Way of WaterDisney
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Nach gut einer Stunde legt Avatar 2 eine Vollbremsung hin. Und genau dann entfaltet James Camerons Sci-Fi-Blockbuster seine größte Stärke.

Mit Avatar 2: The Way of Water hat sich James Cameron über drei Stunden Zeit genommen, um die Geschichte aus Teil 1 weiterzuerzählen. Der neue Sci-Fi-Blockbuster ist in den 189 Minuten aber genau durchgetaktet, wobei vor allem die zweite Stunde hervorsticht. Hier ließe sich der Inhalt des Films für längere Zeit mit nur in einem Satz zusammenfassen. Trotzdem ist Avatar 2 genau dann am besten. Es folgen Spoiler.

Schaut hier noch einen Trailer zu Avatar 2

Avatar 2: The Way of the Water - Trailer (Deutsch) HD
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Avatar 2 setzt auf Zeigen statt Erzählen und das ist unglaublich angenehm

Nach fast dem ersten Drittel des Sequels müssen Jake (Sam Worthington), Neytiri (Zoe Saldana) und die Kinder ihre Heimat verlassen, da sie vor den Bösen rund um Quaritch (Stephen Lang) nicht mehr sicher ist. Hier löst Avatar 2: The Way of Water dann endlich sein Titelversprechen ein und bringt uns mit den Hauptfiguren in eine neue Pandora-Region, die vom Leben am und unter Wasser geprägt ist.

Dort geht es für die Kinder darum, sich mit dem neuen Leben vertraut zu machen, den Umgang mit den Wassertieren zu lernen und unter Wasser zum Beispiel länger die Luft anhalten zu können. Mehr passiert nicht und trotzdem ist diese Passage der wunderschöne Höhepunkt von Camerons Fortsetzung.

Hier lässt der Regisseur seine Technik-Muskeln strahlender denn je spielen, wenn sich die Unterwasserwelt von Avatar 2 mit fotorealistisch glänzenden Effekten öffnet. Dank der 3D-Erweiterung fühlt es sich beim Schauen so an, als würde man selbst mit den Charakteren auf- und abtauchen, während sich Cameron mit der Kamera andauernd in die Wellenbewegungen seines Blockbusters stürzt.

Damit ist Avatar 2 der radikale Gegenentwurf zum gewohnten Blockbuster-Kino, das immer mehr erzählen will. Über 10 Jahre und 20 Filme hat das MCU zum Beispiel ein riesiges Universum entworfen, bei dem die Geschichten ständig verknüpft und weitererzählt werden.

Die zweite Stunde von Avatar 2 kann dagegen wie ein eigener Kurzfilm genossen werden, bei dem es nur darum geht, sich in der prachtvollen Bilderwelt von James Cameron treiben zu lassen. An keiner anderen Stelle strahlt der Blockbuster so selbstbewusst die über 10 Jahre Entwicklungszeit aus wie in dieser Passage, für die der Regisseur vollständig auf die Kraft des Kinos setzt.

Im Mittelteil kommt Avatar 2 storytechnisch fast schon im Stillstand an, wenn es auch darum geht, die tragische Geschichte des walähnlichen Wassertieres Payakan der Tukun-Spezies vorzustellen. Es sind die mitunter besten Filmszenen 2022 von einem Regisseur, für den das Kino zum Glück noch immer mehr Erfahrung statt Erzählung ist.

Avatar 2: Ist das der beste Blockbuster der letzten 13 Jahre?!

In der aktuellen Ausgabe des FILMSTARTS-Podcast Leinwandliebe sprechen Moderator Sebastian, Redakteur Pascal und unser Gast David Hain über Avatar 2: The Way Of Water. Dabei werden alle wichtigen Fragen geklärt: Hat sich das Warten gelohnt? Überzeugt das Mega-Blockbuster nur technisch oder sitzen auch die Emotionen? Und was haben Nazi-Zombies auf der dunklen Seite Pandoras damit zu tun?

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