Religion spielt in den USA eine vollkommen andere Rolle als bei uns in Deutschland. Ob nur aus einem speziellen spirituellen Nationalismus heraus oder wahrem Glauben, die Amerikaner gehen öfter in die Kirche, glauben eher an die Schöpfung der Welt in sieben Tagen und vor allem auch an Wunder. Und es ist ein Wunder, um das es in Sympathy for Delicious, dem Regiedebut von Mark Ruffalo geht.
Der DJ Delicious (Christopher Thornton), genannt D., erleidet einen schweren Motorradunfall und sitzt fortan im Rollstuhl. Am Leben verzweifelt haust er unter einer Brücke. Ein Priester (Mark Ruffalo), der die Obdachlosen der Stadt betreut, kann ihn überreden, zu einem Gottesdienst zu gehen, bei dem ein Heiler auftreten wird. Doch nichts geschieht – D. kann noch immer nicht laufen. Aber ein anderer Segen ist ihm zuteil geworden: Delicious kann nun selbst alle Menschen heilen – außer sich selbst. Er kehrt ins Musikbusiness zurück und wird Frontman einer Band mit Ariel (Juliette Lewis) und The Stain (Orlando Bloom). Der Höhepunkt ihrer Konzerte sind D.s Heilungen. Doch um selbst Erlösung zu erfahren, muss Delicious zunächst gegen seine eigenen “Dämonen” kämpfen.
Der Hollywood Reporter meint, Sympathy for Delicious sei kein Film für ein religiöses Publikum, da er an einigen Stellen zu profan und derb sei. Gleichzeitig sei die Botschaft des Films aber eindeutig eine spirituelle. In Amerika, wo es zum guten Ton gehört, sich selbst als bibeltreu zu bezeichnen (auch wenn das nicht unbedingt die Wahrheit ist), könnte der Film damit die Massen ins Kino locken. Ob ihm das auch in Deutschland gelingen kann, bleibt abzuwarten. Die Qualität des Streifens ist dabei sicherlich nicht das Problem – der Trailer verspricht in jedem Fall einen anrührenden und vielleicht sogar tiefgründigen Film. Doch es ist fraglich, wie viel wir hierzulande mit der spirituellen Botschaft von Sympathy for Delicious anfangen können.
Überzeugt euch selbst, schaut euch den Trailer von Sympathy for Delicious an und sagt uns, was ihr von dieser emotionalen und religiös unterfütterten Geschichte haltet.