Astrophysiker verspottet Fehler in Gravity

29.11.2013 - 15:00 UhrVor 11 Jahren aktualisiert
Sandra Bullock und George Clooney in Gravity
Warner Bros.
Sandra Bullock und George Clooney in Gravity
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Der Astrophysiker Neil deGrasse Tyson nutzt die Gunst der Stunde, um auf Kosten von Alfonso Cuaróns Orbit-Abenteuer Gravity sein umfangreiches Wissen über den echten Weltraum auf uns loszulassen. Er lässt uns teilhaben an den “Mysterien von Gravity”.

Viele Leute kommen nach dem 3D-Erlebnis Gravity aus dem Kino und haben gefühlt gerade 90 Minuten im Weltraum verbracht. Wohl zurecht hat das Orbit-Spektakel weltweit bereits unglaubliche 578 Millionen US-Dollar eingespielt. Doch wiederum einige fragen sich, wie realistisch dieses Szenario, kreiert von Alfonso Cuarón und seinem Sohn Jonás Cuarón, denn nun wirklich sei. Könnte es sich tatsächlich so zutragen? Nein, meint der Astrophysiker Neil deGrasse Tyson und rechnet nun per Twitter mit dem erfolgreichen Weltraum-Drama ab (via Buzzfeed).

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Der Astrophysiker Neil deGrasse Tyson nutzte also Twitter, um sich über die „Mysterien von #Gravity“ lustig zu machen. Zu Beginn meinte er, der Filmtitel solle zu „Zero Gravity“ oder „Drehimpuls“ umbenannt werden. Viele wissen nicht, dass in der Erdumlaufbahn sehr wohl Gravitation vorherrscht. “Wenn [dort] ein Astronaut einen Apfel fallen lässt, dann fällt der genauso zur Erde. Aber es sieht nicht so aus, als würde er fallen, weil der Apfel, der Astronaut und die Weltraumstation alle gemeinsam fallen – nicht in Richtung Erde, sondern um sie herum“, erklärt Roger Highfield beim Telegraph.

Kurz beehrt Neil deGrasse Tyson Gravity damit, dem Film zuzugestehen, dass er “ein Szenario von katastrophaler Satelliten-Zerstörung [aufgreift], das tatsächlich passieren kann.“ Gemeint ist damit das Kessler-Syndrom, benannt nach Donald Kessler. 1978 teilte dieser seine Befürchtung mit, dass eine hohe Anzahl an Satelliten im Orbit auch das Risiko einer fatalen Kollision antreiben. Das wiederum führe zu einer Kettenreaktion, bei der stets mehr und mehr Trümmerteile mehr Schaden anrichten und die Erde irgendwann von einer Wolke an Trümmerteilen umrundet wird.

Doch kurz nach diesem Zugeständnis des Realismus in Gravity, gingen die Mysterien des Neil deGrasse Tyson sogleich weiter: “Myterien von #Gravity: Warum Bullock, ein medizinischer Doktor, das Hubble Space Telescope repariert.“ Ein weiteres Mysterium sei, dass das Hubble, die ISS und eine chinesische Raumstation sich alle in Sichtweite voneinander befinden würden. Auch Sandra Bullocks Haar müsste eigentlich frei herumfließen. Abschließend fragt sich der erboste Astrophysiker noch, warum Leute denn einen SciFi-Film im Möchtegern-Weltall interessanter finden, als echte Leute im wirklichen Weltaum.

Was haltet ihr von den Gravity-Vorwürfen des Astrophysikers?

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