Arnold Schwarzenegger zum 65. Geburtstag

30.07.2012 - 08:50 UhrVor 13 Jahren aktualisiert
Arnold Schwarzenegger in seiner Paraderolle als Terminator
Columbia Tristar
Arnold Schwarzenegger in seiner Paraderolle als Terminator
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Heute feiert Arnold Schwarzenegger seinen 65. Geburtstag. Ein Mann, der schon seit Jahren den Status einer Legende in Pop- und Medienkultur genießt, geht auf die Rente zu – oder doch nicht? Wir werfen einen Blick auf den Werdegang den Terminators.

Bodybuilder, Politiker und Schauspieler: Obwohl das Schaffen des gebürtigen Österreichers oft nur auf Muskeln und die legendären Worte I’ll be back reduziert wird, können wir keinen Text unterschrieben, der auf diesem Resümee sitzen bleibt. Denn selbst wenn aus filmischer Sicht seine Rollenauswahl wenig differenziert war und auch sein schauspielerisches Talent mehr in der Kritik stand, als seine englische Aussprache, brannte sich Arnold Schwarzenegger trotzdem durch prägende Darstellungen in das Gedächtnis der Filmwelt und hat sich seinen Platz in der Geschichte der bewegten Bilder verdient. Deswegen gratulieren wir ihm herzlich zu seinem 65. Geburtstag und lassen den bisherigen Werdegang des alten Haudegen in den wichtigsten Stationen seiner Filmographie Revue passieren.

Ein Koloss erhebt sich
Von Kindesbeinen an war Arnold Schwarzenegger von großen Heldensagen und dem passenden Filmpendant, dem Sandalenfilm, fasziniert. Kein Wunder, dass keine geringere Rolle als die des Herkules für sein Hollywooddebüt in frage kam. Der als Herkules in New York betitelte Film offenbarte den absoluten Prototyp von Arnold Schwarzeneggers Schauspiel: Muskelbepackt steht er immer im Zentrum des Bildes und sagt mit seinem mittlerweile kultigen Englisch brav auswendig gelernte Sätze auf. Doch nicht alle der folgenden Darstellung des Bodybuilders sollte von dieser unfreiwilligen Komik geprägt sein.

Trotzdem brauchte es noch über ein ganzes Jahrzehnt bis Regisseur John Milius die wahre Stärke im spartanischen und starren Schauspiels von Arnold Schwarzenegger erkannte. Die Besetzung als titelgebender Held in Conan der Barbar manifestierte den ersten nachhaltig wirkenden Archetyp des Low-Fantasy-Genres: Wie ein unüberwindbarer Fels steht Arnold Schwarzenegger auf einer Anhöhe. Der Wind zerzaust sein Haar und trotzdem ist sein eiserner Blick entschlossen in die Ferne gerichtet, bis er sein Schwert zieht und es mit erhabenen Bewegungen zur gewaltigen Anvil of Chrome-Theme von Basil Poledouris durch die Luft schwingen lässt. Sobald der Österreicher das Szenario betritt, nimmt seine Präsenz die gesamte Leinwand in Anspruch.

The future is not set
Zwei Jahre später macht sich Arnold Schwarzenegger mit nur dreieinhalb Worten unsterblich: I’ll be back. Seine Verkörperung des Androiden Modell T-800 in Terminator von James Cameron wird zum absolutem Kultphänomen. Ähnlich wie John Milius weiß auch der Titanic – Regisseur, seinen Star in Szene zu setzen. Mit Sonnenbrille und schwarzem Mantel ausgestattet, ist der Terminator, dessen Auftreten durch schnelles und konsequentes Handeln ohne Mitleid, Reue und Angst gekennzeichnet wird, eine emotionslose Killermaschine. Dass der T-800 ebenfalls nur selten auf Worte zurückgreift, kam Arnold Schwarzenegger und seinem dürtigen Englisch gerade recht: Im ersten Teil des Terminator-Franchise hat er in nur 17 Sätzen kaum mehr als 70 Buchstabenkombinationen zu sagen.

Die folgenden zwei Jahrzehnte standen ganz im Zeichen des neugeborenen Action-Stars. Neben einem weiteren Conan-Film (Conan der Zerstörer) und der fortwährenden Zusammenarbeit mit Regisseur James Cameron (Terminator 2 – Tag der Abrechnung, T2 3-D: Battle Across Time und dem ironischem Action-Spektakel True Lies – Wahre Lügen), lehrte Arnold Schwarzenegger auch einer der gefährlichsten Weltraum-Kreaturen in Predator das Fürchten. Obwohl er definitiv eine Vorliebe für Science-Fiction-Action-Filme bei seiner Rollenauswahl durchblicken ließ (Running Man, Die totale Erinnerung – Total Recall), versuchte sich Arnold Schwarzenegger auch in Komödien (Kindergarten Cop, Twins – Zwillinge) und war ebenfalls als Antagonist Mr. Freeze in Batman & Robin von Joel Schumacher dabei. Sogar die Rolle des Produzenten (Last Action Hero, The 6th Day) und des Regisseurs (Schuld war nur der Weihnachtsmann) war nicht vor ihm sicher. 2003 verabschiedete er sich langsam aus Hollywood und gab (vorerst) die letzte Vorstellung seiner Paraderolle in Terminator 3 – Rebellion der Maschinen, um anschließend in die Politik zu wechseln.

He is back
Nach zwei Amtsperioden als Gouverneur von Kalifornien, hatte Arnold Schwarzenegger 2010 mit seinem Cameoauftritt in The Expendables von Sylvester Stallone schon indirekt sein Comeback angekündigt. Der alte Recke hat also noch lange nicht vor, in den Ruhestand zu gehen und Hollywoods Gerüchteküche zufolge ist der Action-Star schon für eine ganze Reihe an kommenden Filmen im Gespräch – darunter auch eine Rückkehr als T-800 in Terminator 5: Genisys. Zunächst wird er aber neben Kollegen wie Chuck Norris, Bruce Willis und Dolph Lundgren als Teil des Action-Ensemble von The Expendables 2 die Kinos stürmen. Was danach alles kommen wird, steht noch in den Sternen geschrieben. Aber vielleicht bringt James Cameron seinem Terminator auch Na’vi bei.

In diesem Sinne: Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Herr Gouvernator!

Was wünscht ihr Arnold Schwarzenegger zu einem 65. Jubeltag und auch für die Zukunft?

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