Das Bild hat es in sich. Düster, wie wir es von Lars von Trier gewohnt sind. Der Antichrist soll ein Horrorfilm sein, hat der Regisseur verlauten lassen. Doch nicht nur soll in dem Film jede Menge Blut spritzen, gleichsam soll der Film auf einer anderen, tieferen, psychologischen Ebene Grusel hervorrufen. Mir persönlich fällt es nicht schwer zu glauben, dass er das auch schaffen wird.
In Der Antichrist geht es um ein Ehepaar, das den Tod seines 3-jährigen Sohnes verkraften muss und sich zu diesem Zwecke auf eine einsame Waldhütte zurückzieht. Willem Dafoe spielt den Vater, Charlotte Gainsbourg die Mutter. Doch die gemeinsame Trauer läuft natürlich nicht ganz reibungslos ab. Außerdem wird das Ehepaar im Wald Zeuge merkwürdiger und befremdender Ereignisse. Sowohl die Beziehung des Paares, als auch die Situation im gruseligen Wald dürfte wohl für die Düsternis sorgen, die aus obigem Szenenbild leuchtet. Lars von Trier sagt über den Antichrist: “Ich möchte Euch einladen, einen kleinen Blick hinter den Vorhang, in die dunkle Welt meiner Imagination zu werfen: In das Wesen meiner Ängste, in das Wesen des Antichrist”. Der Regisseur soll sehr intensiv an dem Film gearbeitet haben, der übrigens im Rhein-Sieg-Kreis sowie in Köln und Umgebung gedreht wurde.
Die doch eigentlich eher zartbesaitete Charlotte Gainsbourg sagte dem Magazin Madame Figaro: “Es beginnt mit einem Drama, einem Pärchen, das ein Kind verloren hat. Der Mann versucht, seine Frau zu therapieren, indem er sie auf einer Hütte mitten im Wald isoliert. Dann geht es als Horrorfilm weiter. Ich hatte ein solches Vertrauen, dass ich mich vollkommen aufgegeben habe. Der Film ist ganz und gar nicht brav. Alles ist extrem, fast blutrünstig, fast porno. Wir haben viele Sexszenen gedreht und ich habe meine Scham vergessen. Ich hatte keine Barriere mehr!”
In Cannes wird der Film dieses Jahr seine Premiere feiern, und am 23. Oktober auch in unseren deutschen Kinos starten. Mich gruselt es jetzt schon.