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Dragonball Z: Resurrection 'F' - Mein Abend mit dem Duell der Giganten

11.09.2016 - 14:00 UhrVor 7 Jahren aktualisiert
Son-Goku als Super Saiyajin Gott Super Saiyajin
BIRD STUDIO /SHUEISHA, 2015 DRAGON BALL Z the Movie Production Committee, KAZÉ
Son-Goku als Super Saiyajin Gott Super Saiyajin
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Ein alter Feind der Z-Krieger wurde wieder zum Leben erweckt und er ist stärker als jemals zuvor, was in einem neuen Showdown zweier alter Erzfeinde mündet.

Der Publisher KAZÉ bestätigte bereits vor einem knappen halben Jahr, man werde den vergangenes Jahr in Japan gestarteten Film Dragonball Z: Resurrection 'F' noch 2016 auch in die deutschen Kinos bringen. Am 8. September war es dann soweit und man konnte wieder mit Son-Goku und seinen Freunden ein neues, spannendes Abenteuer erleben, ehe die Fackel an Dragon Ball Super weitergereicht wird.

Dragonball Z: Resurrection 'F' ist der mittlerweile 19. Kinofilm zu Akira Toriyamas Dragon Ball-Saga, die dank des im vergangenen Jahr gestarteten Animes Dragon Ball Super wieder in aller Munde ist. Mit bis heute weltweit über 230 Millionen verkauften Bänden gehört Dragon Ball zu den erfolgreichsten Manga-Serien aller Zeiten, die sich selbst 21 Jahre nach ihrem Finale noch großer Beliebtheit erfreut. Die erste Anime-Serie startete 1986 und bekam seitdem vier Fortsetzungen spendiert. Auf den Erfolg von Manga und Anime folgte zudem eine gewaltige Palette an Merchandise-Artikeln sowie diverse Videospiele. Akira Toriyama war persönlich an der Produktion von Resurrection 'F' beteiligt und zeichnete für Konzept, Geschichte sowie Charakterdesigns verantwortlich.

Worum geht es in Dragon Ball?

Son-Goku, seine Söhne und seine Freunde
Es ist mir völlig egal, ob ich von diesem Planeten komme, zu diesem Kriegervolk gehöre oder vielleicht sogar dein Bruder bin. Diese Leute hier sind meine Freunde und ich fühle mich ihnen viel näher als deinem Volk. Ich bin Son-Goku und auf der Erde groß geworden.

Son-Gokus wahrer Name lautet Kakarott und als einer der letzten Überlebenden des Volkes der Saiyajin wurde er als Baby zur Erde geschickt, um die Menschheit auszurotten. Bei einem Unfall verletzte sich der Junge jedoch lebensgefährlich am Kopf, was dazu führte, dass er seinen Auftrag vergaß und seine Persönlichkeit nachhaltig verändert wurde. Aus dem brutalen und bösartigen Kind wurde mit der Zeit ein gütiger junger Mann. Nach seiner schicksalhaften Begegnung mit einem Mädchen namens Bulma änderte sich Son-Gokus Leben für immer, denn gemeinsam mit ihr zog er in die Welt hinaus, um die legendären Dragon Balls zu finden, die einem jeden Wunsch erfüllen sollen. Auf seiner Reise traf Son-Goku auf viele illustre Charaktere, von denen einige zu seinen besten Freunden werden sollten. Doch er sah sich auch immer wieder mit extremen Gefahren konfrontiert, weshalb Son-Goku seit seiner Kindheit trainiert, um sich selbst mit immer stärkeren Feinden messen und gegen diese seine Grenzen ausloten und überwinden zu können. Er mag dabei zwar physisch mittlerweile eines der stärksten Lebewesen der Erde sein, doch sein Herz und Geist sind absolut rein, was ihm manchmal schon beinahe zum Verhängnis geworden wäre.

Die Abenteuer von Son-Goku und seinen Freunden begleiten mich nun bereits seit 14 Jahren und auch heute noch gehört Dragon Ball zu meinen persönlichen Lieblings-Serien; obwohl es diese Bezeichnung vermutlich nur bedingt trifft, denn Dragon Ball, sowohl als Manga, als auch als Anime, ist für mich mehr als "nur" eine Serie: Es ist ein Teil meiner Kindheit, etwas, das ich damals geliebt habe und auch heute noch liebe. Sämtliche Manga-Bände, Anime-Episoden sowie -Filme stehen bei mir im Regal und ich kann mir alles davon immer wieder angucken, ohne dass es auch nur im Ansatz langweilig zu werden droht. Diese Charaktere, ihre Abenteuer und all die mit ihnen verknüpften Erinnerungen werden mich vermutlich nie wieder loslassen und das würde ich auch nicht wollen. Es macht vor allem einen riesigen Spaß, wenn man gemeinsam mit Son-Goku diese Welt erkundet und erlebt, wie aus dem anfangs etwas naiven und weltfremden Jungen mit den Jahren nicht nur ein mächtiger Krieger, sondern außerdem ein Ehemann, Familienvater und Held wird, der nun seine Heimat noch einmal vor einem seiner grausamsten Feinde verteidigen muss.

Mein Abend mit Dragonball Z: Resurrection 'F'

Dragonball Z: Resurrection 'F' - Das offizielle Filmplakat

Vergangenen Donnerstag war es dann auch endlich soweit und gemeinsam mit zwei guten Freunden habe ich mir endlich Dragonball Z: Resurrection 'F' im CinemaxX Bremen angesehen. Der Kinosaal war mal wieder gut gefüllt und die Stimmung war während der gesamten Zeit ebenfalls toll.

Nach einigen Werbespots startete dann auch der Film, dessen Handlung circa sechs Monate nach dem Ende des Vorgängers, Dragonball Z: Kampf der Götter, angesiedelt ist: Seitdem Freezer von Future Trunks auf der Erde getötet wurde, sind mittlerweile viele Jahre vergangen. Zwei ehemalige Gefolgsleute Freezers reisen zur Erde, um ihren Meister mit Hilfe der Dragon Balls wieder zum Leben zu erwecken. Der heilige Drache Shenlong erfüllt ihnen ihren Wunsch und nachdem Freezer wieder bei alter Stärke ist, schwört er grausame Rache an den Saiyajins nehmen zu wollen, die ihn vor so langer Zeit besiegten. Von all diesen Ereignissen bekommen Son-Goku und Vegeta jedoch nichts mit, denn sie trainieren gemeinsam mit Whis, um ihre Kräfte als Super Saiyajin Götter weiter zu verbessern. Als Freezer mit einer Armee die Erde erreicht, stellen sich ihm und seinen Männern die Z-Kämpfer entgegen. Einige Zeit später kehren auch Son-Goku und Vegeta auf die Erde zurück, um ihren alten Feind ein weiteres Mal aufzuhalten.

Über seine gesamte Laufzeit von knapp anderthalb Stunden weiß der Film speziell langjährige Fans der Dragon Ball-Saga hervorragend zu unterhalten und besticht dabei mit ähnlichen Qualitäten wie einige der vorherigen Dragonball Z-Filme. Was sicherlich als erstes auffällt, sind die wunderschönen Zeichnungen sowie die fantastischen Animationen. Der Stil und die markanten Charakterdesigns wurden mit viel Mühe und Sorgfalt mit morderner Animationstechnik überarbeitet und an die heutigen Möglichkeiten angepasst. Speziell die Inszenierung sowie die Choreographien der Kämpfe wissen zu gefallen und glänzen mit flüssigen Bewegungsabläufen, einfallsreichen Taktiken und dynamischen Einstellungen. Wenn Son-Goku und Vegeta mit Whis trainieren, die Z-Kämpfer gegen Freezers Handlanger antreten oder Son-Goku sich erneut mit Freezer anlegt, spürt man förmlich die schiere Wucht eines jeden Schlages. Ein besonderes Highlight findet sich hierbei bereits relativ nah am Anfang des Films, wenn einige der vermeintlich schwächeren Figuren, etwa Son-Gohan, Piccolo oder Muten Roshi noch einmal alles zeigen dürfen, was sie können. Hierbei darf jeder Charakter seine persönlichen Stärken ausspielen und hat seinen ganz eigenen Moment im Rampenlicht. Doch auch der Soundtrack muss sich keineswegs hinter der optischen Opulenz verstecken und weiß mit einer schönen Mischung aus neuen sowie bereits bekannten Melodien zu überzeugen. Der meist orchestrale Soundtrack untermalt das Geschehen jederzeit perfekt, sei es in den ruhigen und humoristischen Momenten, oder den temporeichen Kämpfen. Besonders gut gefiel mir der Song F von Maximum the Hormone, der während des Kampfes zwischen Son-Goku und Freezer einsetzt, um beide Kontrahenten zu Höchstleistungen anzustacheln.

Neben Animation und Musik wissen auch die gewohnten deutschen Sprecher einmal mehr zu überzeugen. Nach langem hin und her sowie massiven Fan-Protesten verkündete KAZÉ, man werde bei Resurrection 'F' nicht wie ursprünglich geplant mit dem Sprecher-Cast von Dragon Ball Z Kai, sondern erneut mit den Sprechern der deutschen Dragonball Z-Version zusammenarbeiten. Somit übernimmt erneut die Riege um Tommy Morgenstern (Son-Goku), Oliver Siebeck (Vegeta) und David Nathan (Piccolo) ihre angestammten Rollen, was, wie bereits bei Kampf der Götter, ein wahrer Genuss ist. Der alte Cast spricht "seine" Rollen nach wie vor gewohnt souverän und schafft es somit von Beginn an das lieb gewonnene "Dragonball Z-Feeling" wiederaufleben zu lassen. Positiv erwähnen möchte ich hierbei Thomas Schmuckert, der Thomas Nero Wolff als Freezer beerbt. Schmuckert lieh bereits in Dragon Ball Z Kai dem außerirdischen Monster seine Stimme und lieferte sehr gute Arbeit ab. Wie schon in der Serie, so orientiert sich Schmuckert auch im Film deutlich näher am japanischen Original als es sein Vorgänger tat und vermag es, die einzelnen Facetten seines Charakters hervorragend herauszuarbeiten. Somit liefert Wolffs Nachfolger eine jederzeit überzeugende Vorstellung ab. Die Übersetzung orientiert sich ebenfalls weitestgehend am Original und wartet, verglichen mit Kampf der Götter, wieder mit einigen Schimpfwörtern auf. Dieser Umstand mag womöglich nicht jedem gefallen, doch dies ist etwas, was den Film deutlich authentischer macht als den Vorgänger, der hierzulande 2015 von Universum Anime veröffentlicht wurde.

Doch auch dieser Film ist nicht perfekt und krankt an einigen kleineren Problemen. Die Qualität der Animationen und Zeichnungen sieht durchweg fantastisch aus, doch es gibt, wie bereits bei Kampf der Götter, mehrere Einstellungen, in denen 3D-Figuren zum Einsatz kommen. Diese werden zwar besser ins Geschehen eingebunden als noch im Vorgänger, doch dies ändert leider nichts daran, dass sie wie Fremdkörper in einem Film erscheinen, der sonst wie aus einem Guss daherkommt. Auch hinsichtlich seiner Konzeption wird der Film vermutlich nicht jeden glücklich machen können, denn wo Kampf der Götter das Dragon Ball-Universum um neue Facetten erweiterte und so Potenzial für weitere spannende Abenteuer schuf, wird jenes Potenzial von Resurrection 'F' weitestgehend ignoriert. Der Film orientiert sich dramaturgisch recht offensichtlich an vorangegangenen Filmen des Franchise, beispielsweise Rache für Freezer oder Der legendäre Super-Saiyajin. Dieser Umstand ist keineswegs verkehrt, doch so wurde eine Chance vergeben, alte Ketten zu sprengen und neue Wege zu beschreiten. Dies alles ist jedoch meckern auf einem sehr hohen Niveau, denn der Film wartet ebenso mit den altbekannten Stärken des Dragon Ball-Franchise auf: Die Dynamik zwischen den Figuren, speziell zwischen Son-Goku und Vegeta, wurde hervorragend getroffen, die neuen Formen der beiden Saiyajins sowie Freezers goldene Verwandlung wurden nachvollziehbar erklärt und auch der Umstand, dass man sieht, was aus Freezers Armee nach dessen Ableben wurde, ist spannend anzusehen. Wie bereits bei Kampf der Götter kommt auch in Resurrection 'F' der Humor nicht zu kurz, der sich meistens aus dem wunderbaren Mit- und Gegeneinander der handelnden Charaktere ergibt.

Dragonball Z: Resurrection 'F' ist besonders für langjährige Dragon Ball-Fans, zu denen ich mich ausdrücklich zähle, ein fantastisches Erlebnis; sowohl in audiovisueller, als auch emotionaler Hinsicht, wenngleich das eine oder andere Hindernis umschifft werden musste. Es ist eine Verbeugung vor dieser Welt und ihren Figuren sowie ein Film für die Fans, die seit Jahren die Saga lieben. Der Film war ein in jeder Hinsicht unterhaltsames Kino-Abenteuer, doch ebenso ein bittersüßer Abschied, denn mit ihm kommt Dragonball Z vermutlich endgültig zu einem Abschluss.

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