"Alles außer Peniskontakt"

13.01.2011 - 08:50 Uhr
Christoph Waltz in The Green Hornet
Sony Pictures
Christoph Waltz in The Green Hornet
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Um ihren neuen Film vorzustellen, kamen die The Green Hornet Filmemacher nach Berlin und wir hatten die Gelegenheit, uns mit ihnen zu unterhalten.

Gestern präsentierten wir euch bereits unser Video-Interview mit Seth Rogen, Jay Chou und Cameron Diaz. Doch auch hinter der Kamera hatten wir noch einmal die Gelegenheit, uns mit den drei Stars hinzusetzen und Fragen zu stellen. Außerdem nahmen sich Christoph Waltz, Regisseur Michel Gondry, Drehbuchautor Evan Goldberg und Produzent Neal H. Moritz Zeit für uns.

The Green Hornet unterscheidet sich von anderen Actionfilmen, darin waren sich alle einig. „Wir nehmen uns selbst nicht zu ernst“, erzählt Evan Goldberg. „Dieser Film ist witzig und er hat trotzdem noch intelligente Drehungen und Wendungen. Batman ist zum Beispiel sehr düster und Superman muss die Welt retten oder alle sind verloren und The Green Hornet muss einfach nur sein Leben auf die Reihe bekommen und aufhören, ein Idiot zu sein.“ Und auch Neal H. Moritz meint: „Der Film hat eine ganz neue Wendung, Helden geben vor, Bösewichte zu sein, um Helden sein zu können. Und im Grunde genommen geht es um Freundschaft.“

Echte Männerliebe
In The Green Hornet gibt es jede Menge Explosionen und Action vom Feinsten, doch dass es eigentlich um Freundschaft geht, daran lässt auch Hauptdarsteller und Drehbuchautor Seth Rogen keine Zweifel: „Das ist einfach worüber wir schreiben. Wir machen Filme über Typen, die Probleme haben, ihre Gefühle mit dem jeweils anderen zu kommunizieren. Wir mögen diese Buddy Movies.“ Und fügt hinzu: „Das Thema ist Männerliebe. Es gibt keinen Peniskontakt, mir wurde gesagt das wäre die Regel. Wenn sich zwei Penisse berühren ist es schwul, ansonsten ist alles cool.“

Die Rolle des Kato zu besetzen, der in der 70er Jahre Serie von Bruce Lee gespielt wurde, erwies sich ob des großen Vorbilds als äußerst schwierig. Doch mit Jay Chou scheinen die Studiobosse, einen mehr als zufriedenstellenden Schauspieler gefunden zu haben. Nur Jay Chou selbst sagt: „Ich habe das Gefühl, dass alle Westler denken, alle Asiaten sind tolle Kung Fu Kämpfer. Das ist ein Image, das Bruce Lee erschaffen hat. Ich selbst habe eigentlich keine Ausbildung, aber der Regisseur war ja ein Franzose und hat das nicht gemerkt.“

Michel Gondry selbst empfand es als große Herausforderung, bei einem riesigen Hollywoodprojekt Regie zu führen: „Es war sehr anspruchsvoll, weil ich nichts gemacht habe, dass sich persönlich für mich angefühlt hat und ich musste einen Weg finden, um mich damit zu identifizieren. Und zwar so, dass sich danach noch viel mehr Menschen mit dem Thema identifizieren können.“ Der französische Regisseur zeigt sich aber zuversichtlich, das erfolgreich geschafft zu haben.

Die Arbeit mit Michel Gondry und Seth Rogen war auch der Grund, aus dem Cameron Diaz sofort mit an Bord war, obwohl sie einen eher kleinen Part mit nur neun Drehtagen hatte. Auch Christoph Waltz, der erst in letzter Minute gecastet wurde, genoss die Rolle des Schurken in der Midlife-Crisis und ist mit seinen derzeitigen Rollenangeboten extrem zufrieden. An der großen Hollywoodproduktion überrascht ihn, „dass es doch eine ganz persönliche Sache bleibt. Der Aufwand des Einzelnen wird nicht überdeckt, sondern im Gegenteil: Die Arbeit wird umso mehr geschätzt. Es wird viel Wert auf die Mitarbeit des Einzelnen gelegt und nicht: Es hat zu funktionieren, weil das so teuer war.“

Wird es eine Fortsetzung geben?
Am Ende macht uns Produzent Neal H. Moritz noch Hoffnung auf ein Sequel von The Green Hornet: „Ich würde es gerne machen, wenn das Publikum es will“, antwortet er enthusiastisch auf unsere Frage. Bleibt also bloß abzuwarten, wie sich The Green Hornet an den Kinokassen schlägt und vielleicht können wir uns in wenigen Jahren schon auf einen zweiten Teil freuen.

Nebenbei verriet uns Michel Gondry noch, dass er nicht sicher ist, was die Zukunft des Kinos angeht (im Gegensatz zur Musik, denn die bräuchte er immerhin, um Sex zu haben) und Evan Goldberg erzählte uns von einem seiner neuen Filmprojekte, Sausage Party, ein animierter Film im Pixar-Stil, der von Würstchen handelt, deren einziges Ziel es ist, in einem Brötchen zu landen. Und das ganze ohne Jugendfreigabe. Wir sind gespannt.

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