Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt ist für mich die perfekte Symbiose aus Science Fiction und Horror. Außerdem meiner Meinung nach der beste Ridley Scott (ich kenne allerdings nicht alle). Die recht simple Story ist sehr effizient umgesetzt. So schafft Scott mit dem leblos-bedrohlich wirkenden Schiff “Nostromo” den Feind der Besatzung, noch bevor das Alien überhaupt auftritt. Durch sterile Kameraschwenks und lange -fahrten wird so eine sehr dichte, düstere Atmosphäre geschaffen und schon in der Anfangsszene, in der ein Besatzungsmitglied aus der sarg-ähnlichen Kälteschlafkapsel steigt ist schon klar, dass er nur aufsteht um wieder sterben, quasi in den Sarg zurückzusteigen.
Die Darsteller finde ich alle passend besetzt, wobei ich wirklich sagen muss, dass Sigourney Weaver mit Abstand am besten spielt. Die Entdeckung des außerirdischen Raumschiffes und die “Expedition” ins Innere ist ebenso atmosphärisch wie mystisch, denn für mich macht einen großen Teil der Furcht vor dem Alien die Ungewissheit aus, woher es kommt, ob es geschaffen wurde oder nur von den Außerirdischen “gefunden”. Das Design des Schiffes und des Aliens von H.R. Giger sind einfach brillant und passen perfekt in das düstere Sci-Fi-Bild von Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt.
Die Szene beim gemeinsamen Essen der Crew mit dem ersten Auftreten des Aliens ist einer der großen in Erinnerung bleibenden Filmmomente. Die darauf folgende Suche nach dem Alien, die aber im Ableben eines Crewmitglieds nach dem anderen ausartet, ist sehr spannend und man spürt förmlich die sich zuspitzende Beklemmung. Der Showdown in dem Ripley die Selbstzerstörung der Nostromo und damit die Auslöschung des Aliens auslöst und dann zum Shuttle gelangt, ist eine der spannendsten Sequenzen, die ich kenne, und das obwohl die relativ langsam verläuft. Dabei spielt auch der Ton eine große Rolle, denn die Geräusche des Schiffes sind immer sehr gut und der Atmosphäre dienlich.
Übrigens ist hier im Showdown nochmals Sigourney Weavers Schauspielleistung zu erwähnen. Das Finale im Shuttle ist dann das große Duell: Frau gegen Alien. Wobei man hier deutlich auf geschlechtliche Symbolik als Kontrast gesetzt hat. Ripley zieht Teile ihrer Kleidung aus und es wird ihre weibliche Figur betont. Unter anderem auch mit einer Einstellung, in der sie mit leicht bekleidetem Hintern rumwerkelt. Etwas darauf, wenn das Alien sich zu erkennen gegeben hat, lässt dieses langsam den “Mund im Mund” ausfahren, was in meinen Augen eine Darstellung des männlichen Geschlechtsorgans gleichkommt, wodurch der Geschlechterkontrast ziemlich deutlich wird.
Das Ende des Films ist übrigens sehr gelungen, obwohl es ja anders geplant war. Denn diese Einstellung, auf die in der Kälteschlafkapsel (Sarg) liegende Ripley, lässt dann an den Anfang des Films und dessen Symbolik erinnern, wodurch das Gefühl aufkommt, dass es sich hierbei keineswegs um ein Happy End handelt. Daher finde ich dieses Ende eigentlich auch düsterer und subtiler als das von Ridley Scott geplante, indem das Alien Ripley den Kopf abreißt und eine Botschaft mit ihrer Stimme zur Erde sendet (Was mir auch sehr grob und unlogisch und mit dem Rest des Filmes nicht stimmig vorkommt). Ich will hier auch noch auf den Androiden Bishop eingehen, denn dessen Entpuppung als Android und sein Auftrag stellen ja quasi den Twist im Plot des Films dar. Dieser ist auch sehr subtil und wird einem nicht so dümmlich aufgezwungen wie die Twists zum Beispiel bei Saw.
Für mich ein Meisterwerk mit Perfektion in Atmosphäre, Design und Inszenierung.
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