Al Pacino als unbestechlicher Polizist Serpico

21.04.2014 - 08:49 Uhr
Al Pacino in Serpico
Paramount Pictures
Al Pacino in Serpico
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Häufig stehen die von Al Pacino hervorgebrachten Figuren der Polizei feindlich gegenüber. In dem New Hollywood-Klassiker Serpico dagegen sehen wir den Darsteller als treuen Gesetzeshüter, der die Korruption in den eigenen Reihen aufzudecken versucht.

In den frühen 1970er-Jahren gelang Al Pacino in der Rolle des Mafioso Michael Corleone der Durchbruch. Leider steht Serpico, welcher 1973 – zwischen den ersten beiden Teilen der Pate-Trilogie – in den Lichtspielhäusern anlief, im Schatten der großen Meisterwerke von Francis Ford Coppola und findet seltener die Beachtung, die ihm zusteht. Dem scheint der österreichische Sender ServusTV entgegenwirken zu wollen und lässt uns daran teilhaben, wenn Al Pacino als New Yorker Polizist sich gegen den eigenen Berufsstand stellt.

Serpico beginnt mit einer Sequenz, die vieles vorwegnimmt. Wir sehen Frank Serpico, wie er mit einer Schusswunde im Gesicht ins Krankenhaus eingeliefert wird. Umso verzweifelter wirken im weiteren Verlauf des Films seine Unternehmungen, der Korruption innerhalb der Abteilungen entgegenzuwirken. Zunächst irritiert von den Praktiken seiner Kollegen, muss er feststellen, dass er die Ausnahme ist und Bestechungsgelder die Regel sind. Nicht nur aufgrund seines äußeren Erscheinungsbildes wird Serpico mehr und mehr zum Außenseiter, dem die anderen Polizisten mit Misstrauen und falschen Anschuldigungen begegnen. Seine ins Leere verlaufenden Bemühungen, sich bei Vorgesetzten Gehör zu verschaffen, erschüttern seinen Glauben in die Institution und belasten zusätzlich sein Privatleben. Um dem eigenen Idealismus gerecht werden zu können, muss Serpico alles auf eine Karte setzen.

Besonders auffällig sind in Serpico die sukzessiven äußerlichen Veränderungen des Protagonisten mit zunehmender Dauer des Films. Doch Al Pacinos Haar -und Bartwuchs waren keineswegs künstlicher Natur. Diametral zum Plot verlaufend, wurden die Einstellungen, in denen der Hauptdarsteller zu sehen ist, in umgekehrter Reihenfolge gefilmt und am Schneidetisch neu angeordnet. Dementsprechend hatte Al Pacino zu Beginn der Dreharbeiten lange Haare und einen stattlichen Vollbart.

Der mit dem Ehren-Oscar für sein Lebenswerk ausgezeichnete Regisseur Sidney Lumet, welcher zwei Jahre später in Hundstage erneut mit Al Pacino zusammenarbeiten sollte, interessierte sich zeitlebens für die Schattenseiten der Justiz und des Polizeiapparats. Das Sujet beeinflusste maßgeblich seine Arbeit, wie Die zwölf Geschworenen, Prince of the City, The Verdict – Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit und Der Manchurian Kandidat beweisen. Das Drehbuch zu Serpico ist eine Adaption der gleichnamigen Bestseller-Biografie von Peter Maas. Frank Serpico war der erste Polizist in der Geschichte des New York City Police Department, welcher die alltägliche Korruption öffentlich anprangerte und damit seine Karriere und sein Leben aufs Spiel setzte. Die akribische Vorbereitung Al Pacinos bestand unter anderem darin, sich mit ihm zu treffen, um die Beweggründe des Ex-Polizisten für dessen Handeln zu verstehen. Der Aufwand sollte sich lohnen, denn Frank Serpico war von der Darstellung seiner Person begeistert: “Pacino spielte Serpico besser als ich” (Daily News, imdb)

Was? Serpico
Wann? 22:20 Uhr
Wo? ServusTV

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