Es gibt TV-Serien, die laufen und laufen und laufen. Eigentlich weiß keiner, warum es sie noch gibt. Das Serien-Universum ist ausgereizt, Dialoge wie Schauspieler wirken schal, es passiert nichts Neues und trotzdem flimmern sie immer noch über unsere Bildschirme. Vielleicht bügelt es sich bei ihnen besonders rhythmisch oder die Verantwortlichen haben Angst vor einem möglichen Fan-Sturm der Entrüstung. Wie auch immer: Wir präsentieren euch heute sieben deutsche Serien, die endlich ein Ende finden sollten … kurz und schmerzlos.
Dabei ist uns aufgefallen, dass sich besonders die öffentlich-rechtlichen Sender schwer tun, sich von TV-Serien zu verabschieden. Lindenstraße (seit 1985), Großstadtrevier (seit 1986) oder In aller Freundschaft (seit 1998) legen Zeugnis davon ab. Die privaten Sender verabschieden sich zwar schneller von Eigenproduktionen, aber halten einigen Serien immer noch die Stange. Wie haben sieben Serien aufgelistet, die endlich, endlich den Serien-Tod sterben sollten.
7. Seit 18 Jahren für RTL: Alarm für Cobra 11
Seit nunmehr achtzehn Staffeln herrscht für die Autobahn-Cops Alarm für Cobra 11. Im Klartext bedeutet dies seit achtzehn Jahren stetig dieselben vorhersehbaren Geschichten, die eigentlich nur als zu vernachlässigender Kitt zwischen den obligatorischen Stunt-Einlagen dienen. Das mit Abstand Spannendste im Hinblick auf den RTL-Dauerbrenner Alarm für Cobra 11 – Die Autobahnpolizei ist sicherlich das kontinuierlich rotierende Besetzungskarussell. Während Erdogan Atalay alias Kriminalhauptkommissar Semir Gerkhan den Cobra-Cops seit der ersten Staffel die Treue hält, wechseln seine Partner mit schöner Regelmäßigkeit. Einzig sein gegenwärtiger Kollege hielt die Serie mehr als drei Staffeln am Stück aus.
6. Seit 18 Jahren für ARD: Verbotene Liebe
(Zu) Lang lief Verbotene Liebe im Doppelpack mit Marienhof im Vorabendprogramm der ARD. 2011 gab es endlich ein Einsehen und Marienhof wurde eingestellt. Warum es Verbotene Liebe bisher nicht so erging, ist uns schleierhaft. Stattdessen werden wir weiterhin mit der angeblichen High Society Düsseldorfs gequält und müssen mit ansehen, wie sich das Fußvolk und sogar der Adel (!) vor allem mit Liebesdingen herumquält. Charaktere hassen sich, lieben sich, fallen in Ungnade und leisten Wiedergutmachung. Und das immer und immer wieder. Als kleines Highlight allerdings gibt Wolfram Grandezka den abgebrühten Bösewicht Ansgar von Lahnstein, der die Seifenoper jedoch auch nicht in qualitative Höhen ziehen kann.
5. Seit 19 Jahren für RTL: Unter uns
Wahrscheinlich ist keiner von uns an der Daily Soap Unter uns vorbeigekommen, die schon seit 1994 ihren festen Sendeplatz auf RTL inne hat. Die Bewohner des Hauses Schillerallee 10 in Köln leben, lieben und intrigieren also seit fast zwanzig Jahren. Zentraler Dreh- und Angelpunkt war hier anfangs die Bäckersfamilie Weigel, was sich jedoch im Laufe der Zeit auf ebenso uninteressante Hauptcharaktere ausweitete. Neben mittelmäßigen Schauspielern gibt es immer wieder diverse hanebüchene Erzählstränge zu verfolgen. Wir finden, langsam ist es gut und Mutter Weigel sollte die Serienmacher überreden, einen Schlussstrich zu ziehen.
4. Seit 19 Jahren für ORF / Sat 1: Kommissar Rex
Der Hund ist der beste Freund des Menschen. Das zumindest sagen sich die Macher von Kommissar Rex, die den Schäferhund erst in Österreichisch ermitteln ließen, dann Rom und bald sogar in Südtirol. Wie viele Wurstsemmeln die Hunde verschlingen mussten, ist nicht überliefert. Die Serie wurde in mehr als 107 Länder verkauft und zieht Millionen Zuschauer vor die Glotze. Besser wird die dadurch allerdings auch nicht, denn dass ein Hund immer wieder Beweisstücke findet und Menschen irgendwie versteht, hat sich schnell ausgereizt. Es gab sogar ein Spin-off-Film mit dem Titel Baby Rex – Der kleine Kommissar … wie originell.