28 Days Later oder 28 Weeks Later?

18.10.2011 - 08:50 Uhr
Die Gretchenfrage: 28 Days Later oder 28 Weeks Later?
20th Century Fox/ moviepilot
Die Gretchenfrage: 28 Days Later oder 28 Weeks Later?
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Film ist nicht gleich Film, Apokalypse nicht gleich Apokalypse und auch Zombie ist nicht gleich Zombie. Daher stellen wir heute die Gretchenfrage: Wann habt ihr mehr Angst – 28 Tage oder 28 Wochen später?

Mit Contagion bringt Steven Soderbergh samt Starriege einmal mehr das Thema Seuche in die Kinos. In den letzten Jahren zeichneten sich Filme, in denen es um Epidemien ging, aber vor allem durch eines aus: Zombies. Diese fehlen bekanntlich in Contagion, aber das hält uns nicht davon ab, sie trotzdem ins Spiel zu bringen. Denn am 20. Oktober 2011 läuft nicht nur Contagion in den Kinos an, sondern Danny Boyle feiert außerdem seinen 55. Geburtstag. Daher haben wir beschlossen, den Virusausbruch zum Thema unserer wöchentlichen Gretchenfrage zu machen. Aus diesem Grund fragen wir euch diese Woche: Welcher Seuchenausbruch beunruhigt euch mehr – der 28 Tage oder der 28 Wochen später?

Hintergrund
In England dringen Umweltaktivisten in ein Versuchslabor ein, um dort Schimpansen zu befreien, an denen experimentiert wird. Diese Tiere wurden jedoch mit einem besonderen Virus infiziert, der sie zu unbändiger Wut verleitet. Sie greifen ihre Befreier nicht nur an, sondern stecken sie auch an. Innerhalb von Sekunden verwandeln sich diese in aggressive Wahnsinnige, ohne einen Rest von Menschenverstand oder Sprachvermögen – Zombies, die statt von Fleischeslust von Raserei getrieben werden. Die Virenopfer greifen daraufhin andere Menschen an und schnell verbreitet sich diese tödliche Seuche nicht nur in ganz England, sondern bedroht auch den Rest der Welt.

Pro 28 Days Later (2002)
Im ersten Teil führt Oscargewinner Danny Boyle Regie und führt uns in seine Welt der Zombies ein. Das Bemerkenswerte an 28 Days Later ist, dass der Film nicht in den USA spielt, sondern in England, was ihm eine völlig andere Atmosphäre gibt, als wir sie aus dem Genre kennen. Nicht nur, dass der Film stellenweise bedrückend ruhig ist, sondern auch die Tatsache, dass es unter Normalbürgern keine Schusswaffen gibt, lassen ihn herausstechen. Gerade für das europäische Publikum zeigt es eine viel glaubhaftere Bedrohung als US-Genrefilme es könnten. Die realistische Gefahr, welche die Überlebenden für einander darstellen, sorgt für zusätzliche Gänsehaut und lässt uns die Bedrängnis durch die Zombies stellenweise sogar komplett vergessen.

Pro 28 Weeks Later (2007)
Wie der Name schon sagt, spielt das Sequel zu 28 Days Later 28 Wochen nach dem Virusausbruch. Die Infektion ist mittlerweile dank internationaler Bemühungen gebannt und das Militär versucht, London in kleinen, strategischen Schritten wiederzubevölkern. Regisseur Juan Carlos Fresnadillo zeigt in bedrückenden Bildern, dass die Gefahr aber noch lange nicht vorbei ist und ein Virusausbruch in einer scheinbar sicheren Zone ein sogar noch größerer Horror sein kann. Bildgewaltiger als sein Vorgänger und mit amerikanischem Flair wird nun nicht mehr an Schusswaffen und Explosionen gespart, aber auch nicht an der weiterhin durch die Mitmenschen bestehenden Bedrohung. 28 Weeks Later greift die Hilflosigkeit auf, die entsteht, wenn Personen, die zum Schutz anderer da sind, zur größten Gefahr werden. Die Fortsetzung ist, wie der Name vermuten lässt, eine ganze Spur größer und zeigt die Zombiewelt in anderen Dimensionen, ohne das Wesentliche aus den Augen zu verlieren.

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