Jedem sein Palästina
Frankreich, Libanon (2007) | Dokumentarfilm | 58 MinutenJedem sein Palästina ist ein Dokumentarfilm aus dem Jahr 2007 von Nadine Naous und Lena Rouxel.
Komplette Handlung und Informationen zu Jedem sein Palästina
Sabri, Rawad, Maysoun, Omar, Said und ihre Kameraden wurden als Palästina-Flüchtlinge im Libanon geboren. Das Lager von Baddawi ist nur eine Ersatzheimat, ihre Zukunft scheint in eine Sackgasse zu führen. 200 Kilometer von Palästina und seinen Konflikten entfernt, versuchen die jungen, lebenshungrigen Flüchtlinge die Verbindung zu ihrer Geschichte aufrechtzuerhalten und begeistern sich für Palästina, ohne dabei jedoch den Blick für den Rest der Welt zu verlieren, die sie auch für sich erobern wollen. Herbst 2004. Im Lager berichtet das Fernsehen immer noch und immer wieder über die aktuellen Ereignisse: Krieg im Irak, Einmarsch Israels in den Gazastreifen, Wahlen in Amerika. Während des Ramadan veranstalten einige der Jugendlichen ein Fernsehquiz. Es soll den Schülern Kenntnisse über ihr Herkunftsland vermitteln. Am 2. November begehen die Jugendlichen den Jahrestag der Balfour-Deklaration, in der sich der britischen Außenministers Lord Balfour 1917 für die Errichtung einer nationalen Heimstätte für das jüdische Volk in Palästina aussprach. Sie marschieren in Uniform auf und skandieren patriotische Slogans. Am 11. November stirbt Arafat. Im Lager wird ein symbolisches Begräbnis veranstaltet. Im Trauerzug erkennt man Said und Maysoun. Das echte Begräbnis des Palästinenserführers überträgt der palästinensische Fernsehsender, der im Lager die ganze Zeit läuft. Verstört verfolgen die Flüchtlinge, wie ein Kapitel ihrer Geschichte zu Ende geht. Und wieder - weit von Palästina entfernt - fühlen sie sich ausgeschlossen. Zur gleichen Zeit, in einem Fotostudio: Die jungen Leute aus der dritten Generation der palästinensischen Flüchtlinge im Libanon sind aufgefordert, sich wahlweise vor einer Ansicht von New York, Paris, Beirut oder Jerusalem zu äußern. In diesem künstlichen Raum, weit weg vom Lager, erzählt jeder etwas von sich. Die Bilder aus der weiten Welt inspirieren die jungen Leute, und ihre Gedanken gehen auf die Reise. Die Jugendlichen erzählen von ihren Liebeleien, vertrauen dem Zuschauer ihre Wünsche und Zweifel an. Obwohl jeder seine eigenen Träume hat, ist ihre Zukunft unlösbar mit dem Schicksal aller palästinensischen Flüchtlinge verbunden. Die Rückkehr scheint immer fraglicher. Einige äußern vorsichtig die Idee, allein zurückzukehren, als ob sie nicht mehr wirklich an eine kollektive Lösung glaubten. Jeder von ihnen hält an Palästina und an der Rückkehr dorthin fest und ist sich doch gleichzeitig bewusst, dass es sich dabei um eine notwendige Lebenslüge handelt. Zwar wissen alle schon, was sie später einmal werden wollen, doch ihre Zukunft ist unsicher. Und jenseits der verrücktesten Träume hängt die Zukunft dieser Jugendlichen vom Schicksal der palästinensischen Flüchtlinge insgesamt ab.
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