Die besten Dokumentarfilme und Musikfilme der 2000er aus Deutschland

  1. Full Metal Village
    6.7
    7.3
    102
    43
    Dokumentarfilm von Sung Hyung Cho mit Uwe Trede und Lore Trede.

    Wenn der Kirchenchor "Großer Gott, wir loben Dich" anstimmt, ertönt ein paar hundert Meter Luftlinie entfernt auf der Black Metal Stage ein lautes Grollen. Dort grölt der Leadsänger von "Kreator" gerade "Enemy of God" ins Mikrofon und brüllt etwas vom grenzenlosen Hass, der Unsterblichkeit des Bösen und von Visionen des Tötens. Der kulturelle Unterschied zwischen den Bewohnern von Wacken und den aus der ganzen Welt angereisten Heavy Metal Fans kann bei oberflächlicher Betrachtung nicht größer sein. Hier Spitzenblusen, goldene Kruzifixe und dunkle Einreiher, da schwarze Lederhosen, Nietenhalsbänder, tätowierte Teufel und schulterlange Haare. Einmal im Jahr, am ersten Wochenende im August, ist es in dem kleinen schleswig-holsteinischen Dorf Wacken vorbei mit Ruhe und Beschaulichkeit, die sonst das Leben in der 2000-Seelen-Gemeinde prägt, denn dann findet für drei Tage das Wacken Open Air Festival statt. Angefangen hat das alles vor 17 Jahren in einer Kuhle mit ein paar hundert "Headbangern". In den darauffolgenden Jahren kamen ein paar Tausend. Jetzt ist das Wacken Open Air mit 40.000 Metallern aus aller Welt so etwas wie ein Wallfahrtsort geworden. "Full Metal Village" setzt sich mit dieser kuriosen, liebenswürdigen Begegnung zweier Kulturen auseinander. Der Film dokumentiert jedoch - über das temporäre Musikereignis hinaus - das Bild einer ländlichen Gemeinde, deren Identität und deren Zusammenhalt ohne das Heavy Metal Festival nicht mehr denkbar scheint. Da ist zum Beispiel der schlaue Bauer Trede, der sich neben der traditionellen Landwirtschaft mit einer Biogasanlage, mit Aktiengeschäften und mit der Verpachtung der Festival-Wiesen seine "Nebeneinkünfte" sichert. Darüber hinaus koordiniert er Jahr für Jahr über 150 Ordner und Helfer auf dem Wacken Open Air Festival. Bauer Plähn hingegen scheint dies alles nicht zu interessieren. Wenn er zigaretterauchend im Stall sitzt und wartet, bis die Milch auf 40 Grad erwärmt wird, scheint die Zeit für eine Weile still zu stehen. "So macht Landwirtschaft Spaß", sagt er und seufzt. Norbert, Mitbegründer des Festivals vor 17 Jahren und seit ein paar Jahren arbeitslos, geht inzwischen nur noch als Besucher auf das Festival. Seinen Ausstieg bedauert er inzwischen. Für die 16-jährige Kathrin bietet das Festival die Möglichkeit, einmal im Jahr aus der Enge des Dorflebens auszubrechen und mit Leuten aus aller Welt zu feiern. Am liebsten würde sie mal verreisen, was anderes sehen, "Urlaub in Bayern, oder so". Ihre Oma Irma hält hingegen nichts vom Wacken Open Air und der schauerlichen Musik, den Teufelsanbetungen und blutigen Ritualen, von denen man sich erzählt. Auf dem Festival war sie allerdings selbst noch nie... Das Dorf scheint seit cirka 17 Jahren einen gravierenden Wandel durchzumachen. Das reicht von den Umwälzungen in der unrentabel gewordenen Milchwirtschaft bis zu einer Neudefinition des jahrhundertealten, bäuerlichen Selbstverständnisses. Vielleicht meint Bauer Trede genau diesen Mentalitätswandel, wenn er sagt: "Menschen sind besser zu melken als Kühe".

  2. 7
    6
    54
    7
    Musikfilm von Fatih Akin.

    Nach seinem vielfach preisgekrönten Drama "Gegen die Wand" legt Fatih Akin nun ein pulsierendes, aufregendes und atmosphärisches Portrait der kulturellen und musikalischen Vielfalt der Türkei im Allgemeinen und seiner Lieblingsstadt und zweiten Heimat Istanbul im Besonderen. Als 'alter ego' führt Alexander Hacke, Bassist der Einstürzenden Neubauten, durch die Stadt am Bosporus und zeigt dabei einen Schmelztiegel der musikalischen Kulturen, ein Konzentrat östlicher und westlicher Einflüsse.

  3. 6.9
    5.9
    35
    9
    Musikfilm von Thomas Grube und Enrique Sánchez Lansch mit Simon Rattle und Royston Maldoom.

    Berlin, Januar 2003. In der Arena, der alten Omnibus-Remise im Industriehafen, geschieht Erstaunliches. 250 Berliner Kinder und Jugendliche aus 25 Nationen tanzen Strawinskys "Le Sacre du Printemps", choreographiert von Royston Maldoom und begleitet von den Berliner Philharmonikern: Das erste große Education-Projekt des Orchesters mit seinem Chefdirigenten Sir Simon Rattle. Eine emotionale Reise in neue, ungeahnte Welten und zu verborgenen Facetten ihrer Persönlichkeiten.

  4. 6.2
    6
    21
    4
    Musikfilm von Andrew Horn mit Klaus Nomi.

    Klaus Nomi war die Kultfigur der New Wave Performance Szene der frühen 80er Jahre. Der ausgebildete Counter-Tenor sang Popmusik wie Opern. Mit David Bowie stand er auf der Bühne, Maria Callas war sein gesangliches Vorbild. Seine unverwechselbare Stimme, seine bizarren Outfits und das stets weiß geschminkte Gesicht machten ihn zur Ikone seiner Zeit. Klaus Nomi war der perfekte Videostar, doch sein Stern erlosch, bevor Videoclips auf MTV zur Massenkultur wurden. Der internationale Durchbruch war zum Greifen nahe, als Klaus Nomi im August 1983 eines der ersten prominenten AIDS-Opfer wurde. Der Film ist das Portrait eines einzigartigen Künstlers und zugleich eine Auseinandersetzung mit universellen Themen wie Freundschaft, Kreativität, Verrat, Tod und Hoffnung. Eine großartige Geschichte, erzählt von faszinierenden Persönlichkeiten.

  5. 5.3
    5.8
    2
    1
    Dokumentarfilm von Julian Benedikt.

    "Jazz Seen" ist eine Reise durch mehrere Jahrzehnte der amerikanischen Unterhaltungsindustrie und eine Homage an Leben und Werk des Jazzfotografen William Claxton. In Rückblenden und zahlreichen Interviews mit Zeitgenossen aus Jazz und Entertainment bietet Jazz Seen einzigartige Einblicke in die Arbeitsweise und Gedankenwelt eines großen Augenzeugen.

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  7. 5
    7
    1
    Dokumentarfilm von Sven Halfar mit Adé Bantu und Daniel Kretschmer.

    D-Flame, Mamadee und Adé begegneten sich zum ersten Mal, nachdem der Schwarze Alberto Adriano in einem Dessauer Park von drei Jugendlichen erschlagen wurde. Über zwanzig der bekanntesten afrodeutschen Musiker schlossen sich daraufhin zu dem Bandprojekt "Brothers Keepers" zusammen, spielten die Maxi Adriano (Letzte Warnung) und das Album Lightkultur ein, an dem sich auch das weibliche Pendant "Sisters Keepers" beteiligte. Sie zogen durch ostdeutsche Schulen, um selbst mit den Kids zu sprechen. Vor diesem Hintergrund entstand der Dokumentarfilm Yes I Am! von Filmemacher Sven Halfar, der die drei Musiker Adé, D-Flame und Mamadee eindrucksvoll und einfühlsam portraitiert. Anhand der persönlichen Lebensgeschichten der Protagonisten erzählt der Film von den Schwierigkeiten, eine afrodeutsche Identität zu entwickeln und der Problematik der Integration in die deutsche Gesellschaft.

  8. DE (2000) | Musikfilm, Drama
    ?
    Musikfilm von Othmar Schmiderer und Peter Gersina mit Roman Knizka und Axel Milberg.

    Das Vienna Art Orchestra unter der Leitung von Mathias Rüegg auf Tour durch Europa und Kanada. Das Orchester mit fünfzehn unterschiedlichen Persönlichkeiten bei den Proben, auf der Reise, bei Konzerten, hinter der Bühne, bei Sessions und im alltäglichen Leben, in Euphorie und Melancholie, in der Flüchtigkeit der Momente.

  9. ?
    1
    1
    Dokumentarfilm von Peter Ott.

    Populär sein, aber sich nicht vereinnahmen lassen - geht das? "Übriggebliebene Ausgereifte Haltungen" untersucht die Geschichte der Hamburger Band "Die Goldenen Zitronen". Mit Archivmaterial, Interviews, dokumentarischen Aufnahmen und inszenierten Szenen wird die Biographie eines Projekts rekonstruiert, dessen Geschichte einerseits Brüche in der Performance und andererseits Kontinuitäten in der Haltung charakterisieren. Im Kern geht es um den grundlegenden Widerspruch von politischem Pop überhaupt.

  10. ?
    1
    Musikfilm von Stefan Schwietert.

    Die alpenländische Volksmusik und das Alphorn werden oft als Symbol der Tourismusverkäufer angesehen. DAS ALPHORN zeigt mit viel Humor, wie schwer der ideologische Ballast dem gequälten Instrument noch anhängt und wie erstaunlich vielfältig und mitreißend gleichzeitig seine musikalischen Möglichkeiten sind. Eine »junge« Generation von Musikern, insbesondere aus Jazz-, Rock- oder Avantgarde-Kreisen, hat sich der traditionellen Musik zugewandt. Musikalisch geht die Reise von den wilden »Büchelsätzli« der Innerschweiz, über wunderschöne traditionelle Alphornmelodien des zeitgenössischen Komponisten Hans-Jürg Sommer, den bombastischen Klangtürmen der Gruppe »hornroh« in Bahnhöfen und Autobahnunterführungen bis hin zu den modernen Klangcollagen des Minimal-Musikers Moondog, die der Schweizer Jazzmusiker Hans Kennel mit 16 Alphörnern aufführt.

  11. ?
    2
    Musikfilm von Gandulf Hennig.

    Am 20. September 1973 ging eine bizarre Meldung durch die amerikanische Presse: Der amerikanische Sänger und Songwriter Gram Parsons war im Alter von 26 Jahren an einer Überdosis Heroin in Verbindung mit einem Medikamenten-Alkohol-Mix in einem Motelzimmer in Kalifornien gestorben. Kurz danach war sein Leichnam aus der Leichenhalle des Internationalen Flughafens von L. A. gestohlen und offenbar in der Wüste rituell verbrannt worden. Mit dieser Meldung "erlebte" Gram Parsons kurzfristig eine größere Popularität, als er sie jemals im Leben genießen konnte. Gandulf Hennig, unter dem Namen Norrin Radd als Musiker und Bandleader ein renommierter Name in der deutschen Popszene, erzählt in "Fallen Angel: Gram Parsons" die spannende Lebensgeschichte eines genialen Musikers, der als Erfinder des Country Rock gilt und dabei maßgeblichen Einfluss auf Musiker wie Keith Richards, Mick Jagger, Elvis Costello, Emmylou Harris, Tom Petty hatte, um nur einige zu nennen.

  12. ?
    Musikfilm von Dirk R. Heidinger.

    Diese Doku begleitet sechs junge Opernsänger aus sechs verschiedenen Ländern bei ihren ersten Schritten auf der Bühne. Unterstützt werden sie dabei von einem engagierten Regisseur, der seine Erfahrungen an die neue Generation weitergeben will.

  13. ?
    1
    Musikfilm von Jens Huckeriede.

    Der musikalische Dokumentarfilm handelt von der Lebensgeschichte der einstmals international berühmten Volksmusiker, den "Gebrüdern Wolf". Neben einem historischen Rückblick zeigt der Film die ungewöhnliche Geschichte der Hamburger "Hymne" "An de Eck steiht'n Jung mit'n Tüdelband" das 1911 von Ludwig Wolf geschrieben wurde und noch heute gegenwärtig ist. Der Film spannt einen musikalischen Bogen, der 1895 bei den Wolfs beginnt und beim HipHop unserer Zeit endet.

  14. ?
    1
    Musikfilm von Matti Bauer.

    Seit über Tausend Jahren berührt der Knabenchor der Regensburger Domspatzen mit seinem liturgischen Gesang die Zuhörer. Es ist eine harte Ausbildung, die für die Jungen im Alter von 10 Jahren beginnt. Ein Jahr lang begleitet der Film die jungen Sänger und erlebt Höhen und Tiefen ihres Lebens als angehende Domspatzen mit. Da gibt es den Heimweh geplagte Marco, den schüchternen Johannes, Peter, der immer gut drauf ist, den Klassenprimus Max und den nachdenklichen Maxi. Fern von den Eltern führen sie einen Kampf um Anerkennung durch die Lehrer und Mitschüler und gegen das Heimweh, das sie immer wieder überfällt. Was sie eint, ist die Liebe zum Gesang und der Ehrgeiz, als erste in den berühmten Konzertchor zu kommen, der weite Konzertreisen unternimmt und im Fernsehen auftritt.

  15. ?
    1
    Dokumentarfilm von Astrid Heibach mit Franz Bielmeier und Peter Hein.

    "Charley's Girls" dokumentiert die Geschichte der gleichnamigen Punkband, die im Zentrum der Düsseldorfer Punkszene in den Jahren 1977 bis 1979 ihre Auftritte im legendären "Ratinger Hof" hatte. Franz Bielmeier gründete seinerzeit zusammen mit Markus Oehlen und Peter Hein, bekannt als Sänger der Gruppe "Fehlfarben", die "erste deutsche Punkband", der später noch weitere wegweisende Bands wie "Mittagspause" und schließlich "Fehlfarben" folgten. Mit einer collagehaften und der bunten Punk-Ästhetik verpflichteten Gestaltungsweise gelingt Astrid Heibach ein amüsanter Rückblick aus der Perspektive von Bielmeiers kleinem Enkel, der auf entwaffnende Weise das Treiben der "Punk-Opas" erzählt und kommentiert. Erst kürzlich hatte Jürgen Teipels erfolgreiches Buch "Verschwende deine Jugend", in dem er die "Oral History" jener Düsseldorfer Szene zusammengetragen hatte, für eine Art Punk-Revival in Deutschland gesorgt. Astrid Heibach ist seit den 1970er Jahren als Film- und Videokünstlerin tätig und wurde unter anderem 1992 mit dem Deutschen Videokunstpreis ausgezeichnet.

  16. ?
    1
    Dokumentarfilm von Peter Sempel.

    Peter Sempels Musik-Tanz-Roadmovie zeigt eindrückliche Bilder vom Flamenco aus Andalusien zu den Ursprüngen des Mythos nach Indien und zu Verwandten in Ägypten und Japan. Er trifft auf prominente Künstler wie Matilde Coral, Eva Yerbabuena und den Sänger El Pele, auf Pferdekutscher, Kneipiers oder Hausfrauen. Er besucht Festivals, Tanzstudios und Theater, aber auch kleine Kneipen, private Partys und Küchen. Überall findet er Aficionados mit ihrem unerschütterlichen Glauben an die Kraft des Flamenco. Es bedeutet Schmerz und Verlorenheit, Glückseligkeit und Leidenschaft, geradezu wie eine Droge. "Flamenco ist mein Leben", bekennen sie stolz: "..wie Bakterien in meinen Adern" sagt Matilde Coral und lacht.

  17. ?
    Dokumentarfilm von Sebastian Stoppe.

    Im April startet an der Universität Leipzig nicht nur das Sommersemester, für die Mitglieder des Leipziger Universitätsorchesters beginnt ihre Probenphase. Die leidenschaftlichen Hobbymusiker haben sich ein anspruchsvolles Programm ausgewählt: Der Zauberlehrling von Paul Dukas, das Violinkonzert von Jean Sibelius und die Sinfonische Suite Scheherazade von Nikolai Rimsky-Korsakow. Am Ende der Vorlesungszeit im Juli ist der Große Saal des Gewandhauses bereits für das große Sinfoniekonzert gebucht. Nur drei Monate Zeit haben die Studenten, die keine musikalischen Profis sind, um ihr Programm auf die Beine zu stellen. In diesem Film zeigen sie uns, wie sie unter ihrem Dirigenten Juri Lebedev proben. Sie erzählen von ihrer Motivation, das Orchester überhaupt zu gründen, mit anderen zu musizieren und ihre Freizeit für die Musik zu opfern. Sie berichten, worauf es beim Probenwochenende besonders ankommt und wie sie sich kurz vor dem Konzert fühlen. Der Film begleitet die jungen Musiker von ihrer ersten Probe bis zum Konzertabend. Er schaut hinter die Kulissen und beschreibt die Geschichte dieses einzigartigen studentischen Orchesters.

  18. ?
    4
    Dokumentarfilm von Peter Heller mit Gerhard Polt.

    Drei Musiker vom Stamm der Bayern, sehr bekannt als "die Biermösl Blosn", reisen mit Kind und Kegel nach Südafrika. Mit Alphorn, Tuba, Trompeten und 23 anderen Instrumenten begeben sie sich in ein musikalisches Abenteuer. Ein rhythmisches "Battle" zwischen den Alpenpartisanen und ihren schwarz afrikanischen Herausforderern zieht sich über Straßenecken, Nachbarschafts treffen und durch Mehrzweckhallen der gewaltigen und armen Townships. Neugierig, mit großem Vergnügen und mit Respekt vor der jeweils anderen Musik entwickeln sich hinreißende Auftritte und Begegnungen voll anrührender Momente und witziger Szenen. Und weil Hans, Michael und Stofferl' Well kritische und neugierige Reisende sind, fließt in den Film viel über Lebensumstände, Einzelschicksale, Rassismus heute und Apartheid der Vergangenheit aber auch Hoffnungen auf eine bessere Zukunft Afrikas ein. Auf Safari im Nachbarland Namibia schließlich, zeigt ihnen ein schwarz- afrikanischer Chor, wie man deutsches Liedgut , wie "Brunnen vor dem Tore" auch mal richtig in Schwung bringen kann. Zurück in Bayern, bringen die Biermösl ihrem Publikum, von Gerhard Polt prächtig unterstützt, afrikanische Gefühle bei.

  19. ?
    1
    Dokumentarfilm von Peter Kahane.

    Tamara Danz war die ostdeutsche Antwort auf Janis Joplin, Tina Turner oder Patty Smith. Ein Star - eigenwillig, aufsässig und intelligent. Ein bunter Vogel im Käfig der Angepassten. Die Frontfrau mit der großen Klappe. Die sichtbare, hörbare Hoffnung auf Veränderung im eingemauerten Land. Der Film erzählt eine Liebesgeschichte. Zwei Männer erinnern sich an die wichtigste Frau in ihrem Leben. Rüdiger Barton und Uwe Hassbecker waren die musikalischen Köpfe der Rockband Silly. Sie waren Tamaras Partner auf der Bühne und im Leben. Rivalen, die Freunde geblieben sind. Sie erzählen von ihrer Liebe zu Tamara. Von Zweifel, Lust, Empörung und Kampf mit dem Tod. Es entsteht ein Film über die Liebe, über ein Land, über die Sehnsucht. Tamara Danz starb im Juli 1996.

  20. ?
    4
    1
    Musikfilm von Enrique Sánchez Lansch.

    Die Berliner Philharmoniker waren von 1933-45 das deutsche Vorzeigeorchester und damit Repräsentanten des nationalsozialistischen Regimes. "Das Reichsorchester" beleuchtet im Jahr des 125-jährigen Jubiläums der Berliner Philharmoniker diese Ausnahmesituation - vor allem für die Musiker, die diese Zeit wie unter einer Glasglocke erlebt haben.

  21. ?
    1
    Musikfilm von Ralf Pleger mit Matthias Wiebalck und Joyce DiDonato.

    Händel wurde am 23. Februar 1685 geboren und starb am 14. April 1759. Er ist der erste "Pop-Titan" der Geschichte. Seine Hits wie das "Hallelujah", die "Sarabande" oder der zur Champions-League-Hymne umgewidmete Krönungschor "Zadok the priest" sind allbekannte Ohrwürmer. Als Komponist war er ebenso gewieft wie als Unternehmer. Er war Eruopas erster Superstar, und sein eigenwilliges Temperament sorgte für eine Vielzahl von Anekdoten. Der Film erzählt die schönsten, amüsantesten und spannendsten Händel-Anekdoten in Form von aufwändig gestalteten Spielszenen nach. Vorbild für die Ausstattung der Inszenierungen waren u.a. die satirischen Gemälde und Karikaturen von William Hogarth, dem Londoner Heinrich Zille des 18. Jahrhunderts. Händels Abenteuer werden von Künstlern und Experten ersten Ranges kommentiert. Zu ihnen gehören die Besteller-Autorin und Händel-Enthusiastin Donna Leon, die Mezzosopranistin Joyce DiDonato, der Countertenor Lawrence Zazzo und die Dirigenten Alan Curtis und René Jacobs. Händels mitreißende Musik ist in hochkarätigen Darbietungen zu erleben. Darüber hinaus sind die Filmszenen ausschließlich mit Händelscher Musik orchestriert. Gedreht wurde an Originalschauplätzen in Halle, Hamburg, Rom, Hannover und London. Drehorte mit barocker Kulisse sind Schloss Bückeburg in Niedersachsen sowie die Herrenhäuser Gärten in Hannover.

  22. ?
    Musikfilm von Marco Mueller.

    Die cineastische Zeitreise führt durch die Geschichte der amerikanischen Gegenkultur, von der Beat Generation in New York und San Francisco bis zu den Anfängen des Hip-Hop im New Yorker Stadtteil Bronx. Auf der Suche nach den Schlüsselmomenten der verschiedenen Bewegungen nimmt Filmemacher Marco Müller den Zuschauer mit auf eine Reise quer durch die USA, von Küste zu Küste. Wichtige Zeitzeugen lassen durch ihre Erzählungen verschiedene Formen der Gegenkultur wieder lebendig werden. Gemeinsam mit Ruth Weiss, Lawrence Ferlinghetti und Michael McClure betritt der Zuschauer die Clubs der 50er Jahre im New Yorker Village und in North Beach/San Francisco. Hier treffen Jazz und Poetry aufeinander. Mit Amiri Baraka und Melvin van Peebles träumt der Zuschauer von einer gerechteren Welt, in der Schwarze und Weiße als Brüder an einem Tisch sitzen, er kämpft mit Anne Waldman und Ed Sanders gegen den Vietnam-Krieg, braust mit Peter Fonda über die Highways, feiert mit Wavy Gravy und Ray Manzarek den "Summer of Love" und wird an der Seite von Afrika Bambaataa, RZA, Kurtis Blow und Grandmaster CAZ Zeuge der ersten Hip-Hop-Blockparties in der Bronx. Ein Phänomen verbindet dabei alle Bewegungen miteinander, die Kommerzialisierung von Gegenkultur. Der Film dokumentiert, wie nach einer anfänglichen Phase des Misstrauens und der Ablehnung seitens der etablierten Gesellschaft, der Markt die Codes der Gegenkultur übernimmt und Teil der Alltagskultur werden lässt. Doch Gegenkultur lässt sich nicht wirklich zähmen. Sie scheint vielleicht eine Zeit lang verschwunden zu sein, um dann umso überraschender wieder aufzutauchen - erst versteckt, dann aber immer lauter.

  23. ?
    4
    Dokumentarfilm von Christian Beetz und Birgit Herdlitschke.

    "Seele brennt" porträtiert die Band um den Sänger Blixa Bargeld, die in den frühen 80er Jahren mit Bohrmaschinen, Presslufthämmern und apokalyptischen Slogans wie kaum eine andere das Lebensgefühl der Westberliner Punkszene verkörperte und bald auch von der Hochkultur entdeckt wurde. So arbeiteten die Punk-Musiker zusammen mit Autoren wie Heiner Müller, Peter Zadek und Werner Schwab. Mit bisher unveröffentlichtem Filmmaterial und exklusiven Interviews gibt der Film einen persönlichen Einblick in die Geschichte der inzwischen legendären Band.

  24. ?
    Musikfilm von Jörg Wagner.

    Die Arbeitsabläufe in einem Containerhafen, porträtiert in einer kunstvollen, poetisch-musikalischen Bild-Ton-Collage.

  25. ?
    2
    Musikfilm von Romuald Karmakar.

    Mit seinem Dokumentarfilm begibt sich Filmemacher Romuald Karmakar auf eine Reise ins Universum der elektronischen Musik Europas. Karmakar dokumentiert Bühnenauftritte von Bands wie Alter Ego, Captain Comatose, Cobra Killer und Fixmer/McCarthy. In "Between the Devil and the Wide Blue Sea" beobachtet Filmemacher Romuald Karmakar die hochkarätige elektronische Musikszene Europas 2004/2005. Zu sehen sind Bühnenauftritte von Alter Ego, Fixmer/McCarthy, Cobra Killer, Tarwater, T. Raumschmiere Lotterboys, Xlover und Rechenzentrum: in langen Einstellungen, ohne Kommentar, ohne Interviews. Karmakars Film dokumentiert eine Gegenkultur jenseits gängiger Clip-Ästhetik.

  26. ?
    Musikfilm von Friedrich Müller.

    Den Titel des Films "Nicht BACH - Meer sollt er heißen!" liefert ein absolut kompetenter Bewunderer von Johann Sebastian Bach: Beethoven. Weil, schwärmte er, Bach, dieser Ozean, ist unendlich und unausschöpfbar in seinem Reichtum an Einfällen und Harmonien! Mehr als 250 Jahre nach Bachs Tod stimmt der Vergleich mit dem Ozean noch immer. Wie die Musikwelt das Bach-Jahr 2000 beging, davon zeigt der Film von Friedrich Müller stattliche Portionen: mit den Großmeistern Rilling, Koopman, Herreweghe, Krapp, Schneidt, Perahia und Maisky, den Thomanern und Jacques Loussir. Bach hält alles aus - die Swingle Singers, Chöre mit hundert Gurgeln oder mit zehn, Cembalo, Steinway und Akkordeon, Schlagzeug und Synhtesizer. Der Ozean Johann Sebastian Bach - unausschöpfbar noch heute. Der Film verschweigt nicht, dass vom Leben des Riesen fast nichts sicher überliefert ist außer ein paar ärgerlichen Episoden: eine Schlägerei, eine deprimierend kleinkarierte Affäre, ein einziges authentisches Bild. Verschollen aber sind hundert Kantaten und zwei Passionen.