Wut über Under The Dome

10.09.2014 - 12:18 UhrVor 8 Jahren aktualisiert
Under The Dome
CBS
Under The Dome
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Ich sehe mir gerade die ersten neuen Folgen der 2. Staffel von "Under The Dome" an und kann nicht aufhören den Kopf zu schütteln, geschweige denn, etwas Gutes daran zu finden... Perfekte Voraussetzungen, um übermüdet die neue MP-Blogfunktion zu testen.

Es macht einfach keinen Spaß. Nach der lausigen ersten Staffel von Under the Dome, deren Finale wenigsten ein wenig Hoffnung auf Besserung mit sich brachte, hatte ich mir vorgenommen, der 2. Staffel noch eine Chance zu geben. Fehler! Pro 7 präsentierte die ersten 3 Folgen hintereinander weg, ein Marathon der Grausamkeiten.

Versteht mich nicht falsch, ich habe Stephen Kings Roman gelesen und fand ihn klasse. Zwar ein bisschen zäh zu Beginn, entwickelt er sich jedoch zu einer bestialisch-schönen Dezimierung der idyllischen Kleinstadt Chesters Mill, nicht zuletzt, weil die Menschen sich nach und nach selber vernichten. Die erste Staffel war dabei zumindest teilweise noch in der Nähe der Vorlage. Es störte mich somit nicht, wenn die filmische Umsetzung dann von der Buchvorlage abgewichen ist, sodass sich die Story ganz anders entwickeln konnte und neue Überraschungen brachte. Natürlichen fielen einem sofort Unterschiede auf, man zeigte mit dem Finger auf den Fernseher und rief laut: "Das ist aber anders als im Buch!", aber das gehört dazu und macht irgendwie auch Spaß.

Alles andere als spaßig ist es, wenn man dann dabei zusehen muss, wie geliebte und perfide durchdachte Figuren, nach und nach zu billigen, menschlichen Ansammlungen von Klischees und Stereotypen verkommen müssen. Wo King sich wieder in die dunkelsten Abgründe der menschlichen Psyche vorwagte und perfekt Horror und Alltag in einen Einklang brachte, macht die Serie einen Bruch und präsentiert ein buntes Sammelsurium an Langweiligkeiten. Und damit ist wirklich jede einzelne Persönlichkeit der Serie gemeint, wobei das Wort Persönlichkeit noch viel zu positiv gewählt ist. Big Jim wird plötzlich der heilige Messias und war vorher schon total lala, weder wirklich böse noch gewieft hinterhältig, Barbie bleibt ein unsympathischer 0815-Macho, mit einer unglaublich mysteriösen Hintergrundstory. Achja, er hatte ja den Mann von der Rothaarigen getötet, aber das macht nichts, schließlich war sie zwei Tage richtig bitterböse deswegen und kann nun wieder mit Barbie knutschen. Lustig, dass sie nach einer ersten Meinungsverschiedenheit zu ihm sagte, dass sie ihn gar nicht richtig kennen würde...nach zwei Wochen... Zuletzt Junior, der im Roman gleich zu Beginn ein paar Leichen im Keller hatte und auch in der Serie einer der ultimativen Psychopathen hätte sein können, aber stattdessen lieber nur so halb durchgeknallt und wischiwaschi ist, seine nervige Freundin ein paar Tage im Keller einsperrt, sie dann frei lässt, sie nervt und zuletzt mit ihr wieder happy zusammen ist.

Ich könnte noch stundenlang so weiter machen, über sämtliche Fehler in der Logik und Entwicklung der Handlung schreiben oder mich über die zu Brechreiz führenden schwachen Dialoge aufregen ("Die Kuppel will uns etwas sagen.", "Die Kuppel will uns beschützen." "Was will die Kuppel von uns?"), aber langsam werde ich immer müder, mein Zorn verfliegt.

Auch wenn das alles furchtbar ist, werde ich die Serie dennoch weitersehen, einfach um zu erfahren, wohin das Elend führt. Vermutlich werde ich sie zuletzt mit zwei Punkten bewerten, allzu große Hoffnungen habe ich schon lange nicht mehr. Da kann leider auch kein grimmiger Hank und kein Cameo vom Meister des Horrors höchstpersönlich mehr helfen. Dass er mit der Umsetzung seines Buchs so begeistert ist, kann ich immer noch nicht verstehen...

Update: Ich schreib jetzt nicht mehr, wie sehr mich auch Staffel 2 und die nun angelaufene Staffel 3 enttäuschen, stattdessen habe ich ein kleines Video gebastelt, viel Spaß :)



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