Komplett bizarrer Psycho-Horror neu bei Amazon Prime: Nach 100 Minuten Spannung verstört ein Finale, wie ihr es selten erlebt habt

20.02.2024 - 09:00 Uhr
MenKoch Films/Studiocanal
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Manche Horror-Filme erzählen einfach nur eine spannende Geschichte. Andere verknoten euch so richtig das Gehirn. Der Film, der heute auf Amazon Prime startet, tut beides – und legt dann noch eine Schippe drauf.

Manchmal spielt sich der effektivste Horror vor den hübschesten Kulissen ab. Je beschaulicher die Umgebung, desto mehr kann uns ein Film den Boden unter den Füßen wegziehen, wenn plötzlich alles ins Makabre abkippt. So wird aus einer unheimlichen Schauergeschichte viel mehr – eine Erfahrung. Ein Fiebertraum.

Etwas Ähnliches hat sich vermutlich auch Alex Garland gedacht, der bereits in seinen smarten, aber auch verstörenden Sci-Fi-Werken Ex Machina und Auslöschung ein Händchen fürs Gruselige bewiesen hat. Mit Men kocht er allerdings ein gemeineres Süppchen: Psycho-Horror gemischt mit Drama und stetig steigender Spannung, die sich in einer Art entlädt, die noch eine ganze Weile nachhallt.

In Men auf Amazon Prime wird Jessie Buckley auf bizarre Weise heimgesucht

Harper (Jessie Buckley) hat es auf grausame Weise aus ihrer von Missbrauch geprägten Beziehung heraus geschafft. Ihr Mann ist tot, ob er sich das Leben genommen hat, bleibt als quälende Frage im Raum stehen. Harper braucht Abstand und hofft, ihn in einem malerischen, abgeschiedenen Dorf auf dem Land zu finden. Dort sieht auch wirklich alles märchenhaft aus und der Apfelbaum hinterm Ferienhaus lädt zum Träumen ein.

Der Besitzer des Hauses, Geoffrey (Rory Kinnear), heißt sie mit offenen Armen willkommen und scheint nur ihr Bestes im Sinn zu haben. Doch schon der erste Rundgang durch die idyllische Natur außerhalb des Dörfchens nimmt eine unschöne Wendung. Plötzlich sieht sie sich einem Fremden gegenüber, der schreiend auf sie zustürmt.

Eine unheimliche Begegnung in Men

Später erscheint der splitternackte Mann vor ihrem Fenster und sucht Zugang zum Haus. Während Harper sich im Angesicht dieser Bedrohung mit den anderen Dorfbewohnern auseinandersetzt, zeigt sich: Sie alle sehen Geoffrey erschreckend ähnlich. Es soll auch nicht bei einem Übergriff bleiben. Mit jeder Interaktion wachsen in Harper Angst und Abscheu. Und was bedrohlich beginnt, wird schließlich lebensgefährlich.

Men lebt von seiner bösartigen Spannung und Bildern, die sich wie absoluter Wahnsinn anfühlen

Wir alle kennen die Angst, beobachtet zu werden. Als einzige Frau unter dutzenden Abbildern desselben Mannes repräsentiert Harper dazu noch eine urtümliche Furcht des völligen Ausgeliefertseins. Dazu mischt sich in Men ein permanentes Unbehagen. Denn alle erschreckenden Bilder des Films zahlen auf eine Atmosphäre der Groteske ein, ein Bild der Realität, das so verzerrt ist, dass es uns einen Schauer über den Rücken jagt.

Rory Kinnear in Men

Es ist das widerwärtige Wissen, dass etwas nicht ganz stimmt. Dass alles gut sein sollte, es aber nicht ist. Verkörperung dieses kribbeligen Gefühls ist ein brillanter Rory Kinnear, der allen Männer in Harpers neuem Leben sein viel zu interessiertes Gesicht leiht. Er stürzt sich erschreckend gekonnt in mehr unheimliche Rollen als James McAvoy in Split und zwingt uns immer wieder die Frage auf: "In was zur Hölle bin ich hier hineingeraten?!"

Dabei wird Harpers Umfeld zunehmend zudringlich und die Spannung baut sich auf, immer weiter, immer grauenerregender, bis sie sich explosiv entlädt. Mit einem Finale, das sich dem Wahnsinn verschreibt und sich nicht mehr im Geringsten zurückhält. Aus Grusel wird purer Body-Horror, der uns völlig verstört zurücklässt. Für eine Filmerfahrung, die sich gewaschen hat.

Die Erfahrung von Men ist schwer in Worte zu fassen und will selbst erlebt werden. Das könnt ihr ab jetzt im Streaming-Abo von Amazon Prime.

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