Die wahre Geschichte von Gran Turismo: 5 Dinge wurden für den Film drastisch verändert

11.08.2023 - 12:45 UhrVor 9 Monaten aktualisiert
Archie Madekwe als Jann Mardenborough in Gran TurismoSony
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Gran Turismo mit Orlando Bloom und David Harbour läuft jetzt im Kino. Die Spiele-Adaption erzählt die wahre Geschichte von Jann Mardenborough. Was wurde erfunden oder verändert für den Film?

Nach The Last of Us und Der Super Mario Bros. Film rast die nächste Videospiel-Adaption auf uns zu. Gran Turismo heißt der Film von District 9-Regisseur Neill Blomkamp. Der rasante Action-Reißer mit Herr der Ringe-Star Orlando Bloom und Stranger Things-Cop David Harbour hat allerdings einen unerwarteten Twist: Gran Turismo basiert auf einer wahren Geschichte. Einige Hintergründe wurden für den Film aber zurechtgebogen ...

In diesem Artikel erfahrt ihr:

  • Was ist wahr an der Story?
  • Was wurde verändert für Gran Turismo?
  • Was macht Jan Mardenborough heute?

Achtung, dieser Artikel enthält Spoiler für die Handlung von Gran Turismo.

Was korrekt ist in Gran Turismo: Jann Mardenborough wurde wirklich Rennfahrer

Gran Turismo hält sich weitgehend an die Lebensgeschichte von Jann Mardenborough (im Film gespielt von Archie Madekwe). Der Waliser nahm 2011 an der sogenannten GT Academy teil. Er ging als Sieger hervor und erhielt von Nissan die Chance, in mehreren Rennserien zu fahren, was ihm auch gelang. Bei einigen großen Rennen holte er sogar einen Podiumsplatz.

Dem jungen Mann gelang eine beeindruckende Leistung, wenn man bedenkt, dass Profi-Rennfahrer:innen häufig von Kindesbeinen an Teil des Rennzirkus sind. Mardenborough fing erst mit 19 Jahren an.

Archie Madekwe und David Harbour

Die zentralen Wendungen des Films basieren auf wahren Hintergründen. Allerdings wurden viele Details für Gran Turismo verändert. Das betrifft auch das Podium, das Jann im Finale des Films beim bedeutendsten Autorennen der Welt einfährt: den 24 Stunden von Le Mans.

5 Dinge, die für Gran Turismo erfunden oder verändert wurden

1. Jann Mardenborough war nicht der erste Gewinner der GT Academy

In Gran Turismo wird es so dargestellt, als sei Jann Mardenborough der erste Gewinner der GT Academy gewesen. Stattdessen war er der Dritte. Der Spanier Lucas Ordóñez gewann den Wettbewerb 2008.

Vor zehn Jahren gab es sogar Pläne, einen GT-Film über ihn zu machen, wie unsere Kollegen von GamePro  damals berichteten.

2. Er war auch nicht der erste Gamer mit einem Le Mans-Podium

GT Academy-Sieger Ordóñez schaffte es 2011 bei seiner Premiere in Le Mans auf den zweiten Platz in seiner Klasse.

In dem Jahr, in dem Mardenborough – wie im Film – den dritten Platz erreichte, teilte er das Auto mit Ordóñez. In Gran Turismo kommt der Spanier gar nicht vor.

3. Der verhängnisvolle Unfall passierte erst zwei Jahre nach der Filmhandlung

Emotionaler Tiefpunkt von Gran Turismo ist der Unfall von Jann auf der Nordschleife, auch bekannt als "die Grüne Hölle". Sein Auto hebt ab, es wird von der Strecke geschleudert, wodurch ein Zuschauer sein Leben verliert. Die Darstellung des Unfalls entspricht den Tatsachen (via Top Gear ). In Wirklichkeit ereignete sich der Unfall aber zwei Jahre nach dem Le Mans-Triumph.

Im Film wird der Unfall zeitlich vorverlegt und als erzählerische Motivation genutzt, die Gamer nach Le Mans zu bringen, um den Ruf der GT Academy zu retten. Das hat mit der Realität nichts zu tun.

4. Das Finale ist extrem unrealistisch (aber spannend)

Der echte Jann Mardenborough im Auto

Das Finale des Films entspringt der Drehbuch-Fantasie. Jann wendet im Film einen "Gamer-Trick" an. Er weicht von der Ideallinie ab, die alle Fahrer in den Kurven nehmen, und gewinnt so Zeit und Plätze. Dadurch fährt er in Gran Turismo aufs Podium. Diesen "Trick" kennt aber jeder professionelle Rennfahrer.

So viel Zeit wie im Film könnte Jann damit nicht gutmachen, ganz zu schweigen von den Konsequenzen, die ein Abweichen haben kann. Außerhalb der Ideallinie ist die Strecke oft nämlich dreckiger.

5. Der Le Mans-Erfolg hatte einen Haken

Gran Turismo endet mit der triumphalen Podiums-Feier – die es in dieser Form nicht gab. Die Realität war weniger filmreif (via evo.co.uk ). Ins Ziel kam Mardenborough auf dem vierten Rang in seiner Autoklasse (in Le Mans fahren mehrere unterschiedlich schnelle Autoklassen im selben Rennen).

Später wurde das drittplatzierte Auto wegen eines regelwidrigen Benzintanks disqualifiziert. So erhielt Mardenborough sein Le Mans-Podium ohne Champagner.

In diesem FILMSTARTS-Video erfahrt ihr mehr über Gran Turismo und die wahre Geschichte:

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Was macht Jann Mardenborough aus Gran Turismo heute?

Heute gibt es die GT Academy nicht mehr. Mardenborough blieb einer ihrer erfolgreichsten Absolventen, der in anderen Rennserien Podien und Siege einfuhr. Nachdem Nissan sein Le Mans-Programm beendet hatte, ging er nach Japan, wo er bis 2020 in der Super GT-Meisterschaft fuhr. 2023 feierte er ein kleines Comeback in der Super Taikyu-Rennserie.

In den letzten Jahren war Jann Mardenborough nach eigenen Aussagen mit der Beratung der Dreharbeiten für Gran Turismo beschäftigt. Außerdem saß er als Stunt-Fahrer von Archie Madekwe hinterm Steuer und spielte sich so gewissermaßen selbst.

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