Der 4. Harry Potter-Film hat den kontroversesten Handlungsstrang der Buchvorlage gestrichen: Bis heute diskutieren Fans über die unglaubliche Hermine-Geschichte

23.09.2023 - 19:00 UhrVor 7 Monaten aktualisiert
Harry Potter 4 kürzt als Film ein kontroverses Hermine-ElementWarner Bros.
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Harry Potter und der Feuerkelch hat mit der Quidditch-Weltmeisterschaft, internationalen Schul-Besuchen und Voldemorts Rückkehr alle Hände voll. Da konnte der Film sich mit Emma Watsons Hermine nicht auch noch um Hauselfen-Rechte kümmern.

Harry Potter und der Feuerkelch bringt das Trimagische Turnier nach Hogwarts und lässt am Ende Voldemort in einem neuen Körper auferstehen. Teil 4 ist eines der dicksten Bücher der Romanreihe von J.K. Rowling. Folglich musste für die Verfilmung nicht nur das Turnier verändert und gekürzt werden, sondern auch so mancher weiterer Handlungsstrang weichen. Einer besonders kontrovers diskutiertes Element, das der 4. Film wegließ, war Hermines Bund für Elfenrechte (B.ELFE.R).

Was ist Hermines Belfer in Harry Potter?

Hauselfen dienen Zauberer-Familien und werden dabei häufig wie Sklaven behandelt. Das lernen wir schon im zweiten Harry Potter-Teil, wo Harry (Daniel Radcliffe) Dobby mit einer Socke aus den Diensten der Malfoys befreit. Außerdem erbt er später selbst den Hauself Kreacher aus dem Besitz der Familie Black. Was Harry Potter 4 uns als Film vorenthält, ist Hermines Engagement für unterdrückte Hauselfen in Hogwarts. Emma Watsons Figur gründet nämlich eigentlich eine Hilfsorganisation namens Belfer.

Harry Potter-Hauself Dobby

In der Buchvorlage Harry Potter und der Feuerkelch * erfahren wir, dass in Hogwarts insgeheim über 100 Hauselfen arbeiten. In der unterirdischen Küche bereiten sie zum Beispiel die Speisen zu, die anschließend auf den Tischen der Großen Halle erscheinen. Nachts kommen die Wichtel-ähnlichen Helfer heimlich, um die Gemeinschaftsräume zu säubern. Da sie sich versteckt halten, wissen die meisten Schüler nichts von ihrer Existenz. Doch als Hermine Granger von ihnen erfährt, ruft sie prompt den Bund für Elfenrechte (B.ELFE.R) ins Leben.

Auslöser für Hermines Belfer-Gründung ist die Begegnung mit Bartemis Crouchs Hauselfe Winky während der Quidditch-Weltmeisterschaft. Die treue Dienerin wird dort per Kleidungsgeschenk gefeuert und kommt anschließend zum Arbeiten nach Hogwarts. Anders als Dobby, der in seine Freiheit genießt, ist ihre Entlassung für Winky eine Schande. Denn die meisten Hauselfen wollen gar nicht frei sein.

Harry Potter 7.1: die Hauselfen Dobby & Kreacher

Hermine engagiert sich mit B.ELFE.R trotzdem für die Hauselfen-Rechte: Sie will in Harry Potter 4, dass die unbezahlten Kreaturen einen Lohn, feste Arbeitszeiten, Urlaub und eine Sozialversicherung erhalten. In ihrem Manifest hält sie außerdem fest, dass Hauselfern längerfristig einen besseren Status in der Zaubererwelt (z.B. durch den erlaubten Besitz eines Zauberstabs) erhalten sollten. Hermine ernennt Ron zum Schatzmeister und Harry zum Schriftführer ihres neuen Vereins, wobei die zwei eher aus Freundschaft als aus Überzeugung beitreten.

  • Hermines Hauselfenbefreiungsfront heißt im Original übrigens "Society for the Promotion of Elfish Welfare" (S.P.E.W.). Dass die Abkürzung "spew" im Englischen beim Weglassen der Punkte "Kotze" heißt, wird ihr immer wieder unter die Nase gerieben.

Warum ist Hermines Belfer-Engagement in Harry Potter 4 so problematisch?

Da Hermine Grangers B.ELFE.R im vierten Roman einen eigenen Handlungsstrang ausmacht, war es leicht, dieses Element aus dem Film Harry Potter und der Feuerkelch zu streichen. Dass die Hauselfen-Befreiungsfront kontrovers aufgenommen wurde, könnte ebenfalls zu ihrer Auslassung beigetragen haben.

Hermine (Emma Watson) in Harry Potter und der Feuerkelch

Auf den ersten Blick ist Hermines Engagement für unterdrückte Kreaturen löblich: Emma Watsons Harry Potter-Charakter tritt für Schwächere ein und zeigt damit einen politischen Aktivismus, der schon hier auf ihren späteren Job als Zaubereiministerin * verweist.

Das Problem daran ist nur, dass Fräulein Granger gegen den Willen der Hauselfen für sie eintritt. Die Wesen sind stolz auf ihren Diener-Status und beginnen Hermine schnell zu meiden, als die Hogwarts-Schülerin sie zu befreien versucht. Sie hört die Bedenken der von ihr "beschützten" Kreaturen nicht und will nur durchsetzen, was sie selbst für richtig hält.

Außerdem ist die Art und Weise, wie Hermine ihre Belfer-Ziele angeht, problematisch. Weil sich niemand für ihre Organisation interessiert, belagert sie ihre genervten Freunde so lange, bis sie dem Verein beitreten. Angeworbene Mitglieder wie Neville brechen unter ihrer Schikane nur ein, um in Ruhe gelassen zu werden. Charakterlich wirft das nicht das beste Licht auf Hermine Granger und so kürzte das Feuerkelch-Filmteam von Mike Newell das B.ELFE.R-Politikum am Ende wohl lieber ganz aus der Harry Potter-Adaption.

Ob das Remake der angekündigten Harry Potter-Serie die bis heute unter Fans heiß diskutierte  Hauselfen-Debatte verfilmen wird, werden wir erst in ein paar Jahren erfahren.

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