Camelot und die bösen Augen der Eva Green

06.06.2012 - 08:50 UhrVor 12 Jahren aktualisiert
Eva Green in Camelot
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Eva Green in Camelot
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Camelot, eine TV-Serie aus dem Hause Starz, hat es leider bisher nur auf eine Staffel gebracht. Aber die Darsteller, allen voran Eva Green, lohnen einen Blick. Solch Serienheldinnen braucht das Land.

Niemand ist – so sei die humane Annahme – absolut böse und besonders das Verschwimmen der Grenzen von Gut und Böse ist nicht leicht zu schauspielern. Nur Könner des Fachs sind in der Lage, das Ambivalente dieses Verhältnisses zum Ausdruck zu bringen. Eine davon ist seit neuestem die Französin Eva Green (James Bond 007 – Casino Royale), die als Zauberin Morgan in der TV-Serie Camelot beweist, dass ihre schönen Augen vor Bosheit blitzen können.

In Camelot wird die Saga von König Artur und seiner Tafelrunde aufgeriffen. König Uther (Sebastian Koch) stirbt nach einem Giftanschlag, hinter dem seine Tochter Morgan (Eva Green) steckt. Sie will mithilfe von Magie seine Nachfolge antreten, wird aber von ihrem Halbbruder Artur (Jamie Campbell Bower) überrascht, den der Zauberer Merlin (Joseph Fiennes) über Jahre bürgerlich aufziehen ließ. Der junge und hinter den Ohren noch grüne Artur möchte von Camelot aus ein neues, modernes, geeinigtes Britannien erbauen. Morgan, eine ehrgeizige und kaltherzige Frau, setzt alles daran, trotzdem an die Macht zu kommen. Und dabei lässt sich die Schöne einiges einfallen.

Es sind nicht nur magische Formeln, die sie flüstert, um die Krone zu erlangen. Zunächst sucht sie sich einen männlichen Verbündeten mit König Lot (James Purefoy). Bald muss sie aber feststellen, dass sie einen Mann an ihrer Seite nicht dulden kann, denn sie wollen in der Regel allein die Macht, Frauen sind nur schmückendes Beiwerk. Also lässt sie ihn fallen und zwar so gekonnt, dass Artur seiner Schwester alles Gute der Welt zutraut. Der Schein trügt natürlich und wie Eva Green ihre Fäden spinnt, ist überaus sehenswert. Mal geht sie als frühe Feministin durch, die als erste Frau Britannien regieren will, mal steht ihr die Reue ins Gesicht geschrieben über ihren Mord an der Mutter von Artur, Lady Ingrim (Claire Forlani) und ein anderes Mal ist sie die ganz große Manipulatorin, um endlich die Krone auf ihrem Haupt tragen zu können. Perfekt sind ihre Inszenierungen, um die Massen auf ihre Seite zu ziehen und ans Ziel zu gelangen. Shakespeare hätte seine wahre Freude an ihren Ränkespielen.

Leider ist die Serie Camelot nicht über die erste Staffel hinausgekommen. Die Schuld liegt definitiv nicht bei Eva Green, auch nicht beim Rest der Darstellerriege. Die Konkurrenz bei Serien im historischen Gewand mit oder ohne Zauber ist aktuell einfach ziemlich groß: Game of Thrones, Spartacus oder Die Borgias – Sex. Macht. Mord. Amen. sind da nur einige, die über die kleinen Bildschirme flimmern. In diesem Umfeld hat es Camelot schwer, vielleicht auch, weil es in der Serie dann doch etwas zu anständig, zu moralisch zugeht.

Die TV-Serie Camelot ist seit gestern als DVD und Blu-ray verfügbar. Falls ihr die bösen Augen der Eva Green bewundern wollt, könnt ihr sie bei amazon bestellen.

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