Am vergangenen Sonntag wurden in Los Angeles zum 69. Mal der wichtigste Preis für TV-Produktionen verliehen. Nachdem sie bereits sieben Mal bei den Emmys für ihre schauspielerische Leistung nominiert wurde, gewann Elisabeth Moss am Sonntag gleich zwei Trophäen. Zum einen zeichnete die Television Academy Moss für ihre Darbietung in der Hulu-Serie The Handmaid's Tale aus. Zum anderen erhielt sie einen der begehrten Preise als Produzentin, als die Serie zusätzlich als Beste Drama-Serie gewann. Der Hollywood Reporter gab heute bekannt, dass Elisabeth Moss für das Indie-Drama Call Jane einen Vertrag unterschrieben hat. In diesem geht es um eine Untergrund-Organisation, die in den 1960er Jahren heimlich Abtreibungen vornahm. Lest hier mehr.
Call Jane spielt im Chicago der 1960er und widmet sich einem Untergrund-Netzwerk, das aus einer Gruppe von vorstädtischen Hausfrauen besteht. Zu dieser Zeit waren Abtreibungen illegal. Das Netzwerk bot Frauen eine Möglichkeit, den Abbruch einer Schwangerschaft in einer sicheren Umgebung durchführen zu lassen. Das Drama, bei dem My Week with Marilyn-Regisseur Simon Curtis hinter die Kamera tritt, basiert auf der Bewegung 'Jane Collective' aus den 1960er Jahren. Elisabeth Moss wird in dem Film, der unter anderem von einem der Produzenten von Dallas Buyers Club betreut wird, eine Figur namens Jane spielen. Laut Hollywood Reporter ist sie eine verheiratete Frau, die auf die Organisation stößt, als sie unerwartet schwanger wird. Verfasst wird das Drehbuch von Hayley Schore und Roshan Sethi. Das Autoren-Duo schrieb zuletzt einige Folgen der Notaufnahme-Serie Code Black und kreierte zudem mit The Resident eine der neuen Krankenhaus-Serien der kommenden TV-Saison.
Call Jane ist, wie auch schon die TV-Serie The Handmaid's Tale, eine weitere Produktion mit Elisabeth Moss, die bei den aktuellen politischen Verhältnissen in den USA kaum aktueller sein könnte. Im Wahlkampf ließ US-Präsident Donald Trump mehrfach verlauten, dass es sein Ziel ist, das Gerichtsurteil Roe vs. Wade rückgängig zu machen. Bei dem Verfahren in den 1970er-Jahren wurde den Bewohnern Amerikas ein Recht auf Privatsphäre zugesprochen. Darunter fiel - unter anderem - eine freie Entscheidungsgewalt über den eigenen Körper und somit ein Recht auf Schwangerschaftsabbruch. Eine Abschaffung gelang Trump glücklicherweise nicht, den Kampf gegen die Möglichkeit auf Abtreibung hat er jedoch nicht aufgegeben.
Im Emmy-Abräumer The Handmaid's Tale spielt Elisabeth Moss eine Frau, die in einem totalitären Staat aufgrund ihrer Fruchtbarkeit zu einer lebendigen Gebärmaschine versklavt wird. In der dystopischen Zukunftsvision, die auf Margaret Atwoods gleichnamigem Roman basiert, ist nur ein kleiner Teil der weiblichen Bevölkerung in der Lage, ein gesundes Baby zur Welt zu bringen.
Für Call Jane sind bisher noch keine weiteren Informationen bekannt, wir halten euch aber wie immer auf dem Laufenden.
Werdet ihr euch Call Jane anschauen?