Auf welcher Poseidon würdet ihr eher mitfahren?

03.04.2012 - 08:50 UhrVor 12 Jahren aktualisiert
Die Gretchenfrage - Die Höllenfahrt der Poseidon vs. Poseidon
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Die Gretchenfrage - Die Höllenfahrt der Poseidon vs. Poseidon
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Schiffsunglücke bieten in Geschichten immer eine gute Gelegenheit, um Charaktere oder Gruppendynamiken näher zu erforschen. So tat es auch Die Höllenfahrt der Poseidon aus dem Jahr 1972, der mit Poseidon 2006 ein Remake bekam. Wir stellen die Gretchenfrage.

Ab Donnerstag habt ihr die Gelegenheit, bei Titanic den Untergang des wohl berühmtesten Luxusdampfers der Weltgeschichte auch in der dritten Dimension mitzuerleben. Nach Avatar – Aufbruch nach Pandora wollte James Cameron seinen zweiten großen Welterfolg ebenfalls die visuelle Frischzellenkur verpassen. Doch es gab auch andere Schiffe, die in der Filmgeschichte unter die Wellen gerieten. Eines davon ist die Poseidon. In Die Höllenfahrt der Poseidon wird ein Passagierschiff von einer Monsterwelle ergriffen, und kopfüber gewirbelt. Eine Gruppe Überlebender versucht, zur Unterseite vorzudringen und muss dabei vor dem eindringenden Wasser flüchten. Der Das Boot – Regisseur Wolfgang Petersen machen sich 2006 an das Remake Poseidon. Aber welches habt ihr lieber gesehen? Wir stellen die Gretchenfrage.

Hintergrund
Sowohl Die Höllenfahrt der Poseidon als auch Poseidon basieren auf dem Roman Der Untergang der Poseidon von Paul Gallico. Alles spielt sich am Silvesterabend ab und schaut auf sozialen Konflikten der Überlebenden, die verzweifelt versuchen, an die Oberfläche zu kommen. Regisseur Ronald Neame machte die Geschichte zusammen mit Hauptdarsteller Gene Hackman und Leslie Nielsen in einer seiner frühen, dramatischen Rollen zum erfolgreichsten Kinostoff des Jahres 1973. Der Film galt bis dato als sechsterfolgreichster der Filmgeschichte und trat damit eine Mode von Katastrophenfilmen wie Erdbeben und Flammendes Inferno los. Acht Nominierungen beim Oscar 1973 gab es, von denen sich allerdings nur der Beste Song in einen Sieg verwandelte. Kaum beachtet hingegen blieb das Remake des deutschen Regisseurs Wolfgang Petersen, der die Hauptrolle mit Kurt Russell besetzte. Bei weniger positiven als negativen Reviews schaffte es der Film nicht, den Erfolg seines Vorgängers für sich zu replizieren.

Pro Die Höllenfahrt der Poseidon
Gene Hackman ist hier der Alpha-Wolf und zudem Reverend, der versucht, seine Schäfchen ins Trockene zu bringen. Die Höllenfahrt der Poseidon ist einer der größten Klassiker des Katastrophen-Genres und vereint viele seiner Klischees in noch unverbrauchter Weise. Ronald Neame ist ein Mann des Handwerks und so sehen wir opulente, reichhaltige Sets, wie einen umgedrehten Speisesaal, der erst noch in einer beeindruckenden Sequenz auf den Kopf gestellt werden muss. Durch seine physikalische, handgemachte Zerstörungskraft schafft der Film eine beängstigende Atmosphäre, die Vergangenheit, Probleme und seelischen Abgründe der Protagonisten zum Jahreswechsel nach außen quellen lässt.

Pro Poseidon
Den Klassikerstatus können wir Poseidon von Wolfgang Petersen sicher nicht zusprechen. Der Mann, der uns das Boot und Die unendliche Geschichte brachte, passte die Geschichte der Poseidon an ein moderneres Setting an und setzte Kurt Russell statt in die Rolle des Reverends in die eines Ex-Bürgermeisters, der ebenfalls seine Schäfchen ins Trockene bringen will. Das will aber auch sein zukünftiger Schwiegersohn Christian (Mike Vogel), mit dem sich ein kleiner Machtkampf entwickelt. Zwar wurde Poseidon anfangs von der Kritik abgelehnt und sogar für die Goldene Himbeere zum schlechtesten Remake, Rip-Off oder Sequel vorgeschlagen, aber trotzdem konnte der Film einen gewissen Kultstatus erreichen. Mit dem teuersten und bis dato detailliertesten CGI-Modell eines Schiffs ist es einer der visuell aufwändigsten Filme der letzten Jahre, dessen Effekte von keiner geringeren Firma als Industrial Light & Magic geliefert wurden.

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