Wir schauen The Walking Dead – Staffel 4, Folge 14

18.03.2014 - 08:50 UhrVor 7 Jahren aktualisiert
Wir schauen The Walking Dead – Staffel 4, Folge 14: The Grove
AMC
Wir schauen The Walking Dead – Staffel 4, Folge 14: The Grove
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Lebende Tote und ein paar wahrlich lebendige Gestalten schlurfen durch die Zombie-Apokalypse in der neusten Episode der vierten Staffel von The Walking Dead. The Grove widmet sich dem Schicksal von Tyreese, Carol, Judith, Mika und Lizzie.

Im letzten Kapitel der vierten Staffel von The Walking Dead waren sämtliche Figuren auf sich allein gestellt und am Ende regelrecht hilflos. Nur die Erkenntnis, dass die gegebenen Umstände gemeinsam leichter zu ertragen sind, entfachte einen Hoffnungsschimmer am Horizont. Alone mauserte sich zur menschlichen Angelegenheit in einer Zeit, in der es ausschließlich auf das nackte Überleben ankommt. Auch The Grove will ganz dicht bei seinen Figuren sein, will zeigen, was in ihnen vorgeht und wie sie zurechtkommen. Im Fokus des Geschehens befinden sich nun Carol (Melissa McBride), Tyreese (Chad Coleman) sowie Lizzie (Brighton Sharbino), Mika (Kyla Kenedy) und Ricks (Andrew Lincoln) jüngster Nachwuchs Judith. Doch dieses Mal obsiegt das Verlangen sowie die Faszination für den unerwarteten Schock und den vermeintlichen Tabubruch: Es muss ja mal wieder etwas geschehen.

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Was gibt’s Neues aus der Zombie-Apokalypse?
Alles ist gut. Das Unheil vergessen, die tragische Erinnerung aus dem Gedächtnis gelöscht und das Leben geht seinen gewohnten Gang. Zu Hause in der Stube ist es warm und gemütlich, auf dem Herd kocht das Wasser und der Plattenspieler gibt Maybe von The Ink Spots zum Besten. Natürlich mit obligatorischem Rauschen und Kratzen – es ist wie der Besuch bei Oma und Opa. Im Hintergrund ist sogar das Lachen spielender Kinder zu hören. Doch dann wendet sich die Kamera vom brodelndem Wasserkocher ab und wagt den Blick aus dem Fenster. Wald, Laub, Wiese: Lizzie spielt mit einem anderen Kind. Das Problem ist nur, es ist nicht Mika. Stattdessen umringt sie fröhlich wie die Königin vom Ball die leblose Gestalt eines Beißers und ein mulmiges Gefühl breitet sich aus. Ein Cold Opening sondergleichen inklusive Gänsehautgarantie und dem unangenehmen Vorwissen, dass dieses Fangspiel mit Sicherheit kein gutes Ende nehmen wird.

Genauso schnell, wie die heile Welt in der Eröffnungssequenz in sich zusammenbricht, verliert The Grove die anfangs errungene Anspannung und Intensität und versucht diese vordergründig mit schockierenden Augenblicken zu kaschieren. Das Psycho-Kind spielt eine zentrale Rolle in dieser Versuchsanordnung, die im Gegensatz zu den vorhergegangenen Folgen ärgerlicherweise extrem konstruiert und bemüht wirkt. Klar, der Grundstein für die bevorstehenden sowie äußerst verheerenden Entwicklungen wurde schon vor langer Zeit gelegt. Nach dem stimmigen Prolog geht es jedoch nur noch darum, dass ein Mechanismus in den anderen greift und aufgrund der liederlichen Vorarbeit ist bereits nach wenigen Minuten klar, in welche Richtung sich die Ereignisse entwickeln werden.

Sobald The Walking Dead den radikalen Weg einschlägt, verkommen die Geschehnisse zu einem vorhersehbaren Prozess. Gelegentlich tut so ein harter Schnitt – vergleichbar mit einem Freiheitsschlag wie etwa die erschreckend verspätete Trennung vom Gefängnis – ganz gut. Wenn er jedoch so zwanghaft unbeholfen herbeigeführt wird wie in The Grove, ist eher das Gegenteil der Fall. Dennoch bleibt die Episode aus der Feder von Showrunner Scott M. Gimple ein interessantes Gedankenexperiment, egal wie lieblos und pathetisch die Ausführung auf dem heimischen Bildschirm zur kalkulierten Tragödie kindlicher Überforderung verkommt.

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