Wir schauen Dexter - Staffel 8, Folge 11

17.09.2013 - 08:50 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
Dex und Deb
Showtime
Dex und Deb
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Im Dexter-Recap analysieren wir die Serie um den sympathischen Serienmörder. Monkey in a Box ist die vorletzte Folge der achten und letzten Staffel. Episode 11 konnte mit Spannung und überraschenden Wendungen überzeugen.

Ein Sturm zieht auf in Miami – nicht nur im meteorologischen Sinne. Nach Monkey in a Box ist die Ausgangslage für die letzte Dexter -Folge aller Zeiten tatsächlich stürmisch. Der Brain Surgeon ist entkommen, Dexter (Michael C. Hall) wiegt sich in Sicherheit, Deb ist angeschossen außer Gefecht und Hannah steht kurz vor der Festnahme. Was folgt ist klar: Der epische Endkampf im Herzen des Hurrikans. Zugegeben: Das ist dick aufgetragen. Aber bei der sechsundneunzigsten und letzten Dexter-Episode darf die Crew gerne noch einmal auf den Putz hauen. Doch zurück zu Folge 11, denn diese hat es keineswegs verdient als reines Vorspiel abgetan zu werden. Klar, mit Logik und gesundem Menschenverstand steht Dexter schon seit einer Weile auf Kriegsfuß, aber “Monkey in a Box” hatte es mit seinem Abwechslungsreichtum, den cleveren Wendungen und einer gehörigen Portion Spannung endlich wieder in sich! Der zuletzt arg gescholtene Brain Surgeon überzeugte mit coolen Psychospielchen, während Debra endgültig in den guten alten Badass-Modus geschalten hat. Es geht doch!

Wie immer beginnen wir unser Recap mit einer kurzen Inhaltszusammenfassung, bevor wir das Dex/Deb’sche Beziehungsgeflecht analysieren. Nach einem kurzen Seitenstecher in den komödiantischen Sidekick namens Miami Metro, widmen wir unsere Aufmerksamkeit dem Brain Surgeon. Da Evelyn Vogel nicht mehr unter den Lebenden weilt, wollen wir zu guter letzt die erste Runde des großen Endkampfs begutachten.

Was passiert
Nachdem Dexter Evelyns Tod bei der Polizei gemeldet hat, treibt er seine Flucht mit Hannah und Harrison voran. Zugleich versucht er Daniel Vogel ausfindig zu machen. Doch stattdessen findet der Brain Surgeon ihn. Erst taucht er in der Polizeiwache auf, später mogelt er sich als angeblicher Kaufinteressent in Dexters Wohnung. Der Gehirnchirurg bietet einen Waffenstillstand an und Dexter willigt vorgeblich ein. Doch er verfolgt eine andere Taktik: Er macht weiterhin Jagd auf den Gehirnchirurg und verrät ihn als Absicherung zusätzlich an die Polizei. Letztendlich ist er im Team mit Debra allerdings doch schneller als Miami Metro: Er überwältigt den Serienmörder, ermordet ihn jedoch nicht, da er feststellt, keinen Drang zum Töten mehr zu haben. Stattdessen kontaktiert er Debra, die mit der Festnahme des Brain Surgeon eine triumphale Rückkehr in den Polizeidienst feiern soll. Dumm nur, dass Deb von Marshall Clayton verfolgt wurde. Dieser hatte durchschaut, dass Deb Hannahs Verbleib bekannt ist. Als Clayton den festgezurrten Daniel Vogel findet, befreit er ihn – im Glauben, es mit einem einfachen Zivilisten zu tun zu haben. Vogel ersticht den US-Marshall und trifft Debra mit dessen Pistole in den Bauch. Deb verpasst dem Brain Surgeon zwar noch einen Streifschuss, letztendlich kann er jedoch erneut entkommen.

Dex und Debra
So ist das eben in der Familie Morgan: Anstatt Tränen und warmer Worte wird zum Abschied noch einmal gemeinsam ein Serienmörder gestellt. Debs erster Tag als Polizistin verlief derweil weniger optimal, nämlich mit einem toten US-Marshall, einem entkommenen Schwerverbrecher und einem Einschussloch im Bauch. Das ist Pech, doch Monkey in a Box bewies erneut, dass die Figur Debra Morgan (und ihre Darstellerin Jennifer Carpenter) stets der heimliche Star der Serie war(en). Sie fluchte, sie schrie, sie schluchzte – viele Dexter-Fans werden sich wohl fragen müssen, ob sie tatsächlich den titelgebenden Helden oder seine Schwester vermissen werden.

Miami Metro
Wir könnten uns darüber aufregen, dass das Police Department den Leichenschmaus nach Evelyns Beerdigung doch tatsächlich in einer Strandbar feiert, in Sichtweite zum leicht bekleideten Volk und mit ein paar kühlen Bierchen. Wir könnten uns darüber aufregen, dass im Polizeirevier von Miami offensichtlich keine Ermittlungsarbeit mehr stattfindet. Jetzt müssen die Verdächtigen schon aus eigenem Antrieb vorbeikommen. Wir könnten uns darüber aufregen, dass Angel zum eindimensionalen Stichwort-Opa und Masuka zu einer unnötigen Karikatur seiner Selbst verkommen ist. Wir könnten es aber auch lassen und stattdessen vogelwild ins Blaue spekulieren: Kann das Auftauchen von Masukas Tochter vielleicht doch noch irgendwie gerechtfertigt werden? Vielleicht hatte Daniel Vogel eine Komplizin…

Der Brain Surgeon
Hatte der Gehirnchirurg in Folge 10 noch als jammerndes Muttersöhnchen enttäuscht, so konzentrierte sich der Serienmörder nun zum Glück wieder auf das Wesentliche: Mit wunderbarer Penetranz tauchte er überall da auf, wo Dexter ihm nicht direkt an den Kragen gehen konnte. Hatten die beiden eine private Minute, dann redete er herrlich kruden Psychoquatsch und bedrohte Dexter und dessen Familie mit einem charmanten Schwiegermutter-Lächeln im Gesicht. Das ist das Holz aus dem Bösewichte geschnitzt sind.

Round One, Fight!
Es ist ein abwechslungsreicher Kampf, den sich die Kontrahenten liefern. Gewinnt einer der Beiden die Überhand, glückt dem Anderen stets das überraschende Comeback. Während der Gehirnchirurg mit dem Mord an Evelyn sowie seinen Auftritten im Polizeirevier und in Dexters Wohnung punkten konnte, überzeugte Dex mit dem Aufspüren von Daniels geheimen Versteck und dessen – etwas zu einfacher – Überwältigung. Doch dann verlor Dexter seinen Drang zu Töten leider im unpassendsten Moment. Im Gegensatz zu seinen Zuschauern scheint er in acht Staffeln nicht gelernt zu haben, dass es stets Ärger bedeutet, wenn er einen Mord nicht zu Ende bringt (Hannah kann hier mit Einschränkungen als Ausnahme gelten). Der Brain Surgeon entkam letztendlich mit einem Streifschuss. Da Dexter noch nichts von dessen Flucht weiß, endet Folge 11 mit einem überraschenden Punktsieg des Gehirnchirurgen. Doch halb so wild: Runde 12 dürfte mit K.O. beendet werden.

“Maybe I’ve been a little bit over the top, but I was trying to make a point.” (Daniel Vogel kann den Mord an seiner Mutter einleuchtend erklären)

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